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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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vielleicht zu weit, dachte sie, aber die Empfangsdame lachte nur.
    »Es wäre sicher ein Leichtes, einen Geschäftsmann aufzugabeln, aber ich habe das nie gemacht, und außerdem ist es nicht erlaubt.«
    »Nicht?«
    »Es ist der Besatzung streng verboten, sich mit den Passagieren abzugeben, wenn Sie verstehen, was ich meine«, sagte sie und blinzelte.
    Levin verstand nicht ganz, was das Blinzeln bedeuten sollte, nickte aber.
    »Sie meinen, dass es trotzdem vorkommt?«
    Statt zu antworten, fuhr sich die Empfangsdame mit dem Zeigefinger über den Mund, als würde sie einen Reißverschluss schließen. Das Telefon klingelte erneut.
    »Entschuldigen Sie.« Sie drehte sich um, um den Hörer abzuheben.
    Levin blätterte weiter in dem Katalog. Parfüm, Spirituosen, Süßwaren und Spielsachen. Plötzlich hielt sie inne. Rasch blätterte sie zur letzten Seite zurück.
    »Was ist los? Ist Ihnen nicht gut?«, fragte die Empfangsdame, die aufgelegt und sich ihr wieder zugewandt hatte.
    »Alles, was hier im Katalog steht, ist auch im Duty-free-Shop zu bekommen?«
    »Ja … ich glaube schon.«
    »Und wo ist der Shop?«, fragte Levin mit schwacher Stimme.
    Die Frau hinterm Tresen deutete verwirrt in die Richtung. Pia Levin eilte davon.
    Noch eine Irre, dachte die Empfangsdame und setzte ihr künstliches Lächeln wieder auf.
    Das Schiff bewegte sich ruhig und fügsam. Kapitän Svanberg stand immer noch am Ruder und parierte die Wogen. Er strahlte die Ruhe der letzten Reise aus. Ulf Holtz schluckte, ließ sich von seinem Hocker gleiten, nickte dem Kapitän zu und verließ die Brücke. Wenn er etwas aß, würde seine Übelkeit sicher verschwinden.
    Er ging langsam den Korridor entlang und versuchte sich zu orientieren. Obwohl er so viel Zeit an Bord verbracht hatte, war er immer noch ständig unsicher, wo er sich eigentlich befand. Erleichtert erreichte er das Restaurant. Ein Schild am Eingang wies darauf hin, dass man sich vom Oberkellner einen Tisch zuweisen lassen sollte.
    Es war fast voll. Der Lärm der Restaurantgäste war ausgelassen. Es herrschte eine feierliche Stimmung. Holtz betrachtete die Gäste. Die meisten waren festlich gekleidet. Er vermutete, dass es sich um die Stammgäste handelte, die sich die letzte Reise nicht hatten entgehen lassen wollen, und da war die Kleidung vielleicht wichtig. Er fragte sich, ob er vielleicht auch etwas anderes als Jeans und einen marineblauen Pullover mit V-Ausschnitt hätte anziehen sollen. Er hatte den Pullover ganz hinten in seinem Kleiderschrank gefunden und sich nicht daran erinnern können, wann er ihn zuletzt getragen hatte. Holtz fand, dass das die angemessene Kleidung für eine Schiffsreise war. Das musste genügen.
    Niemand nahm von ihm Notiz. Die Bedienungen hasteten mit Tellern und Flaschen hin und her. Keine von ihnen erkannte er wieder. Vor Beginn der Reise hatte die andere Schicht die Arbeit angetreten.
    Die Tür zur Küche wurde mit einem Knall geöffnet. Holtz stellte fest, dass eine Kellnerin der vorhergehenden Schicht immer noch im Dienst war. Wie hieß sie noch gleich? Marie. Genau. Das Weib. Die Tür schwang einige Male hin und her, ehe sie zum Stillstand kam. Die Scharniere quietschten. Die Kellnerin trug vier große Teller und bewegte sich mit beeindruckendem Geschick zwischen den Tischen. Holtz folgte ihr mit dem Blick durch das Restaurant. Sie sah stark aus. Fröhlich.
    Als sie die Teller auf einem Tisch abgestellt hatte, drehte sie sich um und sah Holtz an. Er schaute etwas zu langsam beiseite und kam sich dumm vor, als hätte er sie angestarrt.
    Die Kellnerin kam auf ihn zu. Er zog die Schultern hoch.
    »Ein Tisch für eine Person?«
    Holtz hatte nicht übel Lust sich umzudrehen, als spräche sie mit jemand anderem hinter ihm, besann sich dann aber.
    »Eigentlich hätten wir zu zweit sein sollen, aber ich weiß nicht, wohin meine Kollegin verschwunden ist.«
    »Sie haben Glück«, erwiderte die Kellnerin. »Ihr Tisch ist frei, Sie können dort auf sie warten.«
    »Mein Tisch?«
    »Ja, der Fenstertisch.« Sie nahm eine Speisekarte vom Stehpult und ging voraus.
    Holtz folgte ihr.
    »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte sie und lächelte ihn herzlich an. »Darf ich Ihnen schon etwas zu trinken bringen?«
    »Ein Glas Rotwein. Den Hauswein.«
    Sie lachte.
    »So was haben wir nicht. Auf Schiffen gibt es das nicht. Aber ich glaube, wir haben was, das Ihnen schmecken dürfte.« Sie ging davon.
    Holtz blickte übers Meer. Es war schwarz und bewegte sich unruhig. Die

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