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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Wellenkämme schäumten weiß. Er rief auf Levins Handy an, erreichte aber nur ihre Mailbox. Er hinterließ ihr eine Nachricht, wo er sich befand und dass er mit dem Bestellen auf sie warten würde.
    Die Kellnerin kehrte mit einer Flasche und zwei funkelnden Weingläsern zurück. Das eine stellte sie vor Holtz hin, das andere gegenüber. Sie goss Holtz einen Schluck ein, trat einen Schritt zurück und wartete. Holtz prüfte erst das Bukett, trank dann einen kleinen Schluck und nickte.
    Sie schenkte mehr ein und trat wieder vom Tisch zurück.
    »Ich muss Sie etwas fragen«, sagte Holtz.
    Sie zog eine Braue hoch.
    »Ich verstehe nicht … ist was passiert?«, fragte er.
    »Wie meinen Sie das?«, wollte die Kellnerin wissen.
    »Falls Sie keine Zwillingsschwester haben, dann muss ich sagen, dass Sie vollkommen verändert sind. Sie haben mir ja bisher nicht unbedingt freundliche Gefühle entgegengebracht …«
    Sie lachte. Eine Frau ein paar Schritte weiter winkte, um ihre Aufmerksamkeit zu erheischen.
    »Gefühle?«
    »So meine ich das natürlich nicht. Ich meine …«
    »Ich verstehe schon«, sagte die Kellnerin. »Das ist eine lange Geschichte, aber das ist jetzt vorbei.«
    »Und was genau ist vorbei?«
    Die Frau ein paar Tische weiter winkte erneut. Jetzt verärgert.
    »Ich komme gleich wieder«, meinte die Kellnerin und verschwand.
    Holtz trank einen Schluck Wein und sah aufs Meer. Am Horizont wurde es doch heller? Oder nicht?
    »Haben Sie gewählt?«, fragte die Kellnerin, als sie an seinen Tisch zurückkam.
    Holtz zog die Speisekarte zu sich heran, die unberührt auf dem Tisch gelegen hatte, und begann, zerstreut darin zu blättern.
    »Vermutlich habe ich das meiste gegessen, das es hier gibt. Erzählen Sie sie mir jetzt? Die lange Geschichte?«
    Sie goss Holtz Wein nach.
    »Das ist so eine Sache mit Polizisten. Ich habe kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihnen. Nehmen Sie es also nicht persönlich.«
    »Ich bin das gewohnt«, erwiderte Holtz. »Und warum nicht?«
    »Mein Freund, genauer gesagt mein Exfreund, ist nicht gerade ein Unschuldslamm. Eigentlich ist er ganz lieb, aber er verbringt zu viel Zeit mit seinen Rockerfreunden, und da wird er manchmal in Sachen reingezogen, von denen er lieber die Finger gelassen hätte.«
    »Rockerfreunde?«, fragte Holtz mit väterlichem Tonfall.
    »Sie wissen schon, die in der schwarzen Ledermontur. Er stand auf so einer Liste von Ihnen, ich glaube, er hat sie als Target-Liste bezeichnet«, sagte sie.
    Holtz horchte auf, ließ sich aber nichts anmerken. Falls ihr Freund zu den Kriminellen gehörte, die die Polizei im Auge behielt, dann hatte sie vermutlich häufiger unangemeldeten Besuch erhalten und war überdurchschnittlich oft im Verkehr und anderswo kontrolliert worden. Das hieß im Polizeijargon Punktmarkierung. Er nickte, damit sie fortfahren würde.
    »Wie auch immer, jedenfalls kam die Polizei in regelmäßigen Abständen bei uns reingestürmt. Das, was Besuchsdienst genannt wird. Schikane nenne ich das.«
    »Aber mit Ihnen hatte das doch gar nichts zu tun?«
    »Sie wissen doch, wie das ist. Alle, die sich in der Nähe befinden, müssen die gleiche Behandlung über sich ergehen lassen.«
    Holtz trank einen Schluck.
    »Die MS Vega war der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlte. Und dann stürmen Sie hier rein. Das war einfach too much«, meinte sie resigniert.
    Holtz betrachtete sie, während sie sprach. Sie erschien ihm plötzlich in einem ganz anderen Licht. Und ich kenne mich angeblich mit Menschen aus, dachte er.
    »Und jetzt?«
    »Er sitzt. Zu guter Letzt haben sie ihn drangekriegt. Wegen einer Bagatelle. Ein bisschen Rauschgift und ein paar Steuerschulden. Ich habe beschlossen, dass die Sache vorbei ist. Das hier ist die letzte Reise, dann ziehe ich ganz weit weg und fange von vorne an.« Sie schenkte Holtz nach, der gar nicht gemerkt hatte, dass er fast alles ausgetrunken hatte.
    Holtz fiel jetzt auf, wie jung sie war, fast zerbrechlich. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
    »Ich glaube, ich bestelle jetzt«, meinte er.
    »Klar. Was hätten Sie denn gerne?«
    »Lachs mit Kaviarsauce und Kartoffelpüree.«
    »Zu Rotwein?«
    »Ja. Für mich spielt das keine Rolle.«
    »Kommt sofort«, sagte sie und verschwand.
    Die Wodkaflaschen standen dicht an dicht. Daneben Gin, Whisky und Cognac sowie Spirituosen, von denen sie noch nie gehört hatte. In der Kosmetikabteilung gab es Cremes, Rasierwasser und Parfüms, die sie nur dem Namen nach kannte. In der

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