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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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wurden, wenn sich das Schiff in der Flasche befand, hatte er aus Segelgarn angefertigt. Eigentlich hätte es ein normaler Nähfaden auch getan, aber er wollte nicht schummeln. Das Segelgarn war etwas zu dick gewesen, er hatte es also aufdröseln müssen. Es hatte viel Geduld erfordert, den Namen des Schiffes auf den Bug zu pinseln. Die Buchstaben waren so klein, dass sie kaum zu sehen waren. Er hatte eine Lupe verwendet und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
    Die Konzentration auf den Rahsegler hatte ihm dabei geholfen, seine Gedanken zu zerstreuen.
    Sein erster Impuls war gewesen, die MS Vega zu verlassen und zu verreisen. Der Beamte, der ihn vernahm, sagte, er und die anderen Besatzungsmitglieder könnten tun und lassen, was sie wollten, sofern sie im Falle weiterer Vernehmungen erreichbar seien. Er wurde als Letzter befragt. Oder Vorletzter, da es niemandem gelungen war, den ersten Maschinisten zu finden.
    Eine Weile lang hatte er geglaubt, dass man ihn nicht vernehmen würde. Schließlich war er ja fast einer der Ihren, er hatte für Ordnung gesorgt und ein Besatzungsmitglied nach dem anderen aufgerufen. Es erschienen noch mehr Kriminalbeamte, und er organisierte alles. Sie schienen ihm dankbar dafür zu sein. Die vernommenen Besatzungsmitglieder gingen ihrer Wege. Einige verschwanden in ihren Kabinen, andere kehrten an ihre Arbeit zurück. Die Stimmung in der Messe besserte sich nach und nach, als Warten und Ungewissheit endeten. Als die Messe schließlich leer war, bedankte sich ein Beamter für seine Hilfe. Nun sei nur noch er übrig. Da die Messe leer war, blieben sie gleich dort. Die Fragen waren leicht zu beantworten, reine Routinefragen wie Name, Aufgabe an Bord, Dauer des Anstellungsverhältnisses, Arbeitszeiten und ob er oder jemand anderes etwas Ungewöhnliches in der Nacht gesehen hätte.
    Zu einem späteren Zeitpunkt würden ihm vielleicht noch weitere Fragen gestellt werden.
    Der Beamte bat ihn um eine DNA-Probe. Reine Routine. Das werde inzwischen immer so gehandhabt, vor allem der Statistik wegen. Die Chefs seien ganz scharf darauf, sagte der Polizist, und er hatte keine Zeit nachzudenken. Er bekam ein Glas Wasser, um sich den Mund auszuspülen, dann schob ihm der Beamte ein Plastikstäbchen in den Mund. Die Schaumgummispitze fuhr über die Innenseite seiner Wange. Wenn er jetzt daran dachte, konnte er es immer noch spüren. Er fuhr mit der Zungenspitze über die Stelle.
    Damit war die Sache erledigt gewesen. Der Beamte hatte sich für seine Hilfe bedankt und war mit seinen Kollegen abgezogen.
    Gert Andersson war allein in der Messe sitzengeblieben. Vor Nervosität hatte er Magenschmerzen bekommen. Er hätte ablehnen sollen. Irgendeinen Grund vorschieben. Religion, Krankheit, egal was. Aber das hatte er nicht getan. Jetzt war der Abstrich auf dem Weg in ein Labor. Ein forensisches Labor. Das war ein Wort, das er noch nie gehört hatte. Dieses Wort drängte alle anderen Gedanken beiseite, und tauchte wieder und wieder auf, und erst als er sich ganz in sein Buddelschiff vertieft hatte, gelang es ihm, es auszublenden.
    Jetzt war die Unruhe wieder da. Die Konzentration auf sein Modellbauprojekt ließ nach. Gegen seinen Willen lief alles noch einmal vor seinen Augen ab, ein Ereignis nach dem anderen. Konnte es Spuren geben? Erkaltete Spuren, die langsam an die Oberfläche kamen. Er kannte sich nicht mit DNA aus. Er musste das nachschlagen.
    Als es klopfte, ließ er den Pinsel fallen, ein großer weißer Fleck breitete sich über dem Blau in der Flasche aus. Er sah verärgert zur Tür, starrte so intensiv darauf, als könnte er hindurchschauen.
    Es klopfte erneut. Jetzt etwas lauter.
    »Bist du da?«
    Seine Unruhe verflog, als er die Stimme erkannte.
    »Ich komme«, rief er und stand auf. Er warf einen ärgerlichen Blick auf das ruinierte Meer in der Flasche und öffnete die Tür.
    »Hallo. Ist was passiert? Du bist ja vollkommen bleich«, sagte Rita Murenius und trat ein.
    »Ich weiß nicht. So ganz auf der Höhe fühle ich mich nicht.«
    »Bist du krank?«
    »Nein. Das ist diese Geschichte. Die ist mir etwas auf den Magen geschlagen. Ich muss die ganze Zeit daran denken.«
    »Es gibt nicht viel, was wir tun können, oder?« Sie nahm die Buddelschiffflasche und drehte sie hin und her.
    »Könntest du so nett sein und sie wieder hinstellen?«
    »Entschuldige. Das war unbedacht. Was gibt das?«
    »Ein Flaschenschiff.«
    »Aha. Nett. Hast du übrigens von diesem Polizisten gehört? Diesem

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