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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Krokodil im Dunkel seines Inneren.
    Jemand stand neben ihrem Wagen, als sie auf die Treppe vor der Tür trat. Eine Frau mit einem Hund. Sie hatte sich halb von Levin abgewandt und versuchte, den Anschein zu erwecken, sie sähe sich etwas anderes an, aber offenbar hielt sie ihre Aufmerksamkeit auf das Haus gerichtet. Der Hund, ein großer schwarzer Labrador, zog an der Leine.
    Levin versicherte sich, dass sie die Haustür abgeschlossen hatte, hängte sich den Rucksack über die Schulter und sah die Frau und den Hund unverwandt an, während sie zum Lieferwagen ging.
    »Guten Tag«, sagte die Frau etwas unsicher.
    »Hallo«, erwiderte Levin knapp.
    Die Frau zerrte an der Hundeleine und lächelte Levin verständnisheischend an.
    »Ich bin bei jedem Wetter mit dem Hund unterwegs.«
    »Hm«, erwiderte Levin, deren Hand bereits auf dem Türgriff lag. »Wohnen Sie hier?«
    Die Frau wirkte verlegen.
    »Ja, im Haus nebenan. Ich habe Sie gesehen … Ich meine, nach allem, was passiert ist …«
    »Kein Problem. Ich bin von der Polizei. Es ist gut, dass Sie aufmerksam sind.«
    Der Hund wollte weiter, und die Frau hatte Mühe, nicht umgerissen zu werden.
    »Glauben Sie, dass ich Ihnen ein paar Fragen stellen könnte?«
    »Mir? Natürlich! Ist das ein Verhör?«, erwiderte die Frau begeistert.
    »Nur ein paar Fragen.«
    Der Hund zerrte erneut, dieses Mal noch energischer.
    »Offenbar mag er nicht länger hier rumstehen«, meinte Levin.
    »Ja. Er ist unruhig.«
    »Ich kann Sie ein Stück begleiten, wenn es Ihnen recht ist.«
    Sie gingen zügig den leeren Bürgersteig entlang, um mit dem Hund mithalten zu können. Ab und zu zerrte die Frau, und der Hund stieg auf die Hinterbeine. Die Leine gab etwas nach, wenn er wieder auf allen vier Pfoten landete, aber sofort riss er wieder daran.
    Einige Autos standen in den Einfahrten, aber selbst für ein Wohnviertel war sehr wenig los, fand Levin.
    »Nicht viel Leben«, meinte sie.
    »Nein. Das hier ist ein ruhiges und sicheres Viertel. Oder jedenfalls war es das. Nach diesem Vorfall bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    »Kannten Sie die Leute?«
    »Nicht richtig. Wie man seine Nachbarn eben so kennt.«
    »Und wie ist das?«
    Die Frau lachte unsicher.
    »Man begegnet sich auf der Straße und unterhält sich über alles Mögliche. Aber ich kannte sie nicht. Schrecklich, das mit dem Kind, oder? Ein unschuldiges kleines Mädchen.«
    »Können Sie mir etwas über die Familie erzählen? Sie müssen aber nicht, nur dass Sie Bescheid wissen«, sagte Levin rasch. Das Bild Vilja Kramers auf dem kalten Obduktionstisch tauchte vor ihrem inneren Auge auf.
    »Kein Problem. Ich weiß ohnehin nicht viel. Sie haben nicht lange hier gewohnt, erst seit der Geburt des Mädchens. Sie hieß Vilja.«
    »Und wie war Angelica? Also die Mutter?«
    »Ich glaube, sie hat sich gelangweilt. Wir unterhielten uns manchmal ein wenig. Sie schien sich für Mode zu interessieren, und das tue ich auch. Ich war mal Model. Das ist natürlich schon ziemlich lange her.«
    »Warum hat sie sich Ihrer Meinung nach gelangweilt?«
    »Sie war viel zu Hause, und ich sah häufig, wie sie tagsüber vor dem Fernseher saß. Das war schon ein bisschen komisch.«
    »Dass sie Fernsehen schaute?«
    »Ich meine, tagsüber.«
    »War sie Hausfrau?«, fragte Levin und hatte das Gefühl, dieses Wort schon seit Ewigkeiten nicht mehr verwendet zu haben.
    »Nein. Ich glaube, sie hatte eine Arbeit. Vielleicht in einer Boutique.«
    »Und ihr Mann?«
    »Geschäftsmann, glaube ich. Er war nie zu Hause.«
    Levin war erstaunt, als sie sich wieder dem Haus näherten. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass sie im Kreis gegangen waren. Der Hund erstarrte plötzlich auf einer Wiese und machte einen Haufen. Die Frau sah sich um und zog dann den Hund hinter sich her.
    Levin sah sie fragend an.
    »Ich habe nie begriffen, warum man das aufklauben soll«, sagte sie und verzog die Nase. »Es ist doch wohl besser, es bleibt liegen und verwandelt sich in Biomasse, oder?«
    Levin antwortete nicht.
    »Dass Sie bei der Polizei sind, auf die Idee würde man wirklich nicht kommen«, meinte die Frau.
    »Nicht?«
    »Man weiß ja aus dem Fernsehen, wie Polizisten aussehen. Müde alte Knochen in Trenchcoats. Sind Sie schon lange bei der Polizei?«
    »Seit ich mich erinnern kann. Jedenfalls habe ich manchmal dieses Gefühl. Ich bin Kriminaltechnikerin.«
    »Oh, das ist aber ein Zufall.«
    »Wieso?«
    »Angelica liebte diese Fernsehserien. Die wenigen Male, die wir uns unterhalten

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