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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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meinte C mit neutraler Miene. Ebenso lautlos, wie sie gekommen war, ging sie in ihr Büro zurück.
    Die Besprechung dauerte zehn Minuten.
    Mit stetig zunehmender Sorge betrat Levin den Fahrstuhl. Sie stieg im sechsten Stock aus, ging durch das kalte Treppenhaus, wo Altpapiertonnen vor der unverputzten Betonwand aufgereiht standen, und begab sich in den Gang, der in die rote Zone führte. Neben der kleinen Sitzgarnitur beim Süßigkeitenautomaten standen ein paar Mitglieder der Alphagruppe und diskutierten die Geheimnisse des Profiling. Keiner hatte Holtz gesehen. Sie warf einen Blick in das ballistische Labor. Niemand. Auch in der Abteilung für forensische Audiotechnik, von allen nur »der Ton« genannt, wusste niemand, wo sich der Chef befand. Sie betrat ihr eigenes Büro, schloss die Tür und setzte sich an ihren Schreibtisch, um ihre Gedanken zu sammeln und sich den in Intervallen über sie hereinbrechenden Kopfschmerzen zu stellen. Sie rief Holtz’ Handy an, aber seine Mailbox sprang sofort an.
    »Wo steckt er nur?«
    Sie hielt ihr Handy noch in der Hand, als es auch schon klingelte. Die Nummer des Anrufers wurde nicht angezeigt. Sie meldete sich knapp mit energischer Stimme, änderte jedoch rasch ihre Tonlage, als sie hörte, wer es war. Mit dem Telefon am Ohr verließ sie ihr Büro. Am Ende des Gangs befand sich eine Tür mit einem Codeschloss. Sie blieb davor stehen und steckte ihr Handy in die Tasche. Sie wählte eine Nummer auf der Gegensprechanlage und wartete. Nach einigen Sekunden blinkte ein Lämpchen unter der Videokamera über der Tür. Sie lächelte gezwungen in die Kamera. Das Schloss summte, sie öffnete die Tür und trat ein.
    Levin hasste diesen Teil des Präsidiums. Aufgereihte Schreibtische, ein Computer auf jedem davon. Die Abteilung für Internetkriminalität bereitete ihr Unbehagen. Die Leute, die dort arbeiteten, waren zwar alle fröhlich, positiv und hilfsbereit, aber irgendetwas hing in den Räumen. Sie waren vielleicht von den Computern infiziert worden. Hinter den Abteilungen, wo die IT-Forensiker, Analytiker und Internetfahnder arbeiteten, lag der Ort, von dem aus sich die Epidemie ausbreitete.
    Vier große Tische, acht Computer, millionenfacher Missbrauch.
    Obwohl die Computer den Raum aufheizten, wurde ihr immer kalt, wenn sie dort eintrat. Die Wände waren weiß. Ein Radio stand in einer Ecke und spielte Dudelmusik. Aber das Gefühl ließ sich weder mit Farbe noch mit Geräuschen übertünchen.
    Levin ging rasch an den Computern vorbei und versuchte, geradeaus zu blicken, aber eine Kraft, der sie sich nicht widersetzen konnte, zwang sie, den Kopf zur Seite zu drehen und hinzusehen.
    Ein kleines angekettetes Mädchen mit einem Hundehalsband um den Hals. Nackt und außer sich vor Angst.
    Ein schlafendes Baby mit Sperma im Gesicht.
    Ein Junge auf den Knien, die Hände auf dem Rücken gefesselt, einen erigierten Penis mit hervortretenden Adern zwischen den kindlichen Lippen.
    Sie eilte weiter.
    »Hallo! Das ging aber schnell.«
    Jerzy Mrowkas warme Stimme durchbrach ihre Gedanken.
    »Hallo. Können wir zu dir reingehen?«, sagte Pia.
    »Natürlich«, erwiderte er.
    Zügig gingen sie durch die Abteilung. Einige Ermittler saßen konzentriert vor ihren Bildschirmen.
    »Ziemlich ruhig heute?«
    »Ja, fast alle sind dienstlich unterwegs. Eine konzertierte Aktion gegen einen Pädophilenring.«
    Sie nickte nur, empfand jedoch große Genugtuung bei dem Gedanken, dass es zumindest einigen dieser Schweine an den Kragen ging, obwohl es sich vermutlich nur um die Zuschauer und nicht um die Täter handelte.
    Für sie war das kein Unterschied. Sie hasste sie alle gleichermaßen.
    Jerzy Mrowka hatte sein Büro im hintersten Winkel der Abteilung, deren offizieller Name »Arbeitsgruppe zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs von Kindern und Kinderpornografie« lautete, die jedoch einfach »Kinderpornogruppe« genannt wurde. Die Ermittler dort hassten diese Bezeichnung, da sie fanden, dass sie die folterähnlichen Übergriffe verharmloste.
    Jahraus, jahrein, Tag für Tag ging Jerzy Mrowka an den Computern mit den abscheulichen Fotos vorbei.
    Er ließ Pia Levin den Vortritt. Sein Büro war freundlich möbliert, der Schreibtisch war aufgeräumt, und es gab zwei bequeme Besucherstühle. Das Zimmer war fensterlos, da es wie der Rest der Abteilung ganz im Inneren des Gebäudes lag. Einblicke und zufällige Besuche waren unmöglich.
    »Habt ihr was rausgekriegt?«
    »Vielleicht«, erwiderte Jerzy Mrowka und

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