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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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niemand mehr. Der Angler war verschwunden.
    Das Telefon klingelte. Natürlich, dachte Holtz und zog es schnell aus der Tasche. Nachdem er dem Chef der Abteilung für Internetkriminalität einige Sekunden zugehört hatte, sprang er von seinem Stuhl und verließ im Laufschritt die Kommandobrücke. Die Treppe überwand er mit wenigen Schritten.
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte er mit ans Ohr gepresstem Handy, während er den Korridor entlangrannte. »Danke, dass du angerufen hast. Ich fahre sofort los.«
    Holtz eilte zur Kapitänskabine und holte seine Jacke. Anschließend bestellte er telefonisch ein Taxi und verließ das Schiff.
    Das Taxi kam nach wenigen Minuten.
    »Ins Krankenhaus. So schnell es geht«, sagte er zum Fahrer, als er hinten einstieg.

O bwohl er Tod und Tragödien gewohnt war, fühlte sich Ulf Holtz immer beklommen, sobald er die neonbeleuchtete Welt der Krankenhäuser betrat. Es spielte keine Rolle, wie bunt die Wände bemalt und wie viele Designermöbel aufgestellt waren. Oder wie viele echte Kunstwerke an den Wänden hingen. Krankenhäuser waren einfach keine Orte, an denen er sich gern aufhielt. Sie erinnerten ihn an den Tod, und Ulf Holtz hatte ein zwiespältiges Verhältnis zum Tod. Der Tod anderer Leute machte ihm nichts aus, sein eigener bekümmerte ihn.
    Er rannte einen orange gestrichenen Korridor entlang und versuchte, sich an den von der Decke hängenden Schildern zu orientieren. Eine Krankenschwester überholte ihn mit einem Roller. Als er schon davon überzeugt war, sich verlaufen zu haben, bog er um eine Ecke, und wie eine Oase in der Wüste offenbarte sich ein Wartezimmer.
    Dort saß ein älteres Paar schweigend nebeneinander. Beide starrten geradeaus vor sich hin. Der Mann trug den Arm in einer Schlinge. Am Ende des Wartezimmers trennte ein Fenster die Patienten vom Personal. Holtz klopfte an die Scheibe. Der Pfleger dahinter hob langsam den Blick. Eine Haarsträhne hing ihm ins Gesicht. Er machte eine ruckartige Kopfbewegung, und die Strähne flog zur Seite. Dann öffnete er mit einem Knopfdruck die Scheibe.
    »Ja?«
    »Ich suche eine Patientin. Pia Levin. Sie soll auf Ihrer Station liegen.«
    Der Mann mit dem langen Pony betrachtete Holtz. Dann blätterte er in einem Ordner und sah ihn erneut an.
    »Zimmer 112«, er blickte den Korridor entlang. »Ich weiß aber nicht, ob der Arzt …«
    Holtz hörte ihm nicht weiter zu. Er ging in die Richtung, in die der Pfleger gesehen hatte. Schließlich ist das keine Zimmernummer, die man so rasch wieder vergisst, dachte er.
    Die Tür stand auf. Pia Levin lag im Bett. Sie war so bleich wie das Bettlaken. Auf der Bettkante saß eine kräftige Frau in Khakikleidung. Sie lächelte Levin zärtlich an, und diese erwiderte das Lächeln.
    Holtz wusste, dass er der Frau in der Dschungelkleidung schon einmal begegnet war, konnte sie aber nicht gleich einordnen. Die beiden hatten ihn nicht gesehen, und er spürte, dass er störte.
    Pia drehte sich zu ihm um und strahlte.
    »Hallo. Schön, dass du da bist«, sagte sie.
    Er ging ins Zimmer und nickte der Besucherin zu.
    »Ihr seid euch, glaube ich, schon begegnet«, sagte Pia Levin an die Frau gewandt. Diese hielt Holtz die Hand hin.
    »Beata Heneland«, sagte sie.
    Da fiel es ihm wieder ein.
    »Sie kümmern sich um die Tiere auf dem Schiff und …«
    »Ich wollte Sie anzeigen, allerdings«, ergänzte sie grinsend.
    »Aber was …«
    »Beata hat mir das Leben gerettet«, sagte Pia Levin.
    Holtz sah verwirrt aus.
    »Aber Jerzy hat doch gesagt, du seist in seinem Büro ohnmächtig geworden?«
    »Das bin ich auch«, erwiderte Levin. Langsam bekam sie wieder etwas Farbe.
    »Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr«, sagte Holtz.
    »Ich glaube, ihr habt einiges zu bereden.« Beata Heneland blinzelte Levin zu. Diese lächelte sie dankbar an.
    »Bis später«, meinte Beata und verschwand durch die Tür. Ein schwacher Parfümduft blieb zurück.
    Holtz folgte ihr mit dem Blick und wandte sich erst an Levin, als er sicher sein konnte, dass sie außer Hörweite war.
    »Was hatte die hier zu suchen?«
    Levin setzte sich mühsam auf. Sie streckte die Hand nach einem großen weißen Plastikbecher auf dem Nachttisch aus, der randvoll mit zähflüssiger Hagebuttenkaltschale war. Sie trank langsam, stellte den Becher ab und holte tief Luft.
    »Ich glaube, ich muss ganz vorne anfangen.«
    Pia Levin erzählte, wie sie auf dem Schiff eingetroffen war und dort Beata Heneland getroffen hatte. Bei dem Versuch, ihr mit den Fischen

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