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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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zu helfen, war sie ins Wasser gefallen und von Beata Heneland gerettet worden. Sie hatte anfangs nicht eingesehen, wie nahe sie dem Tod gewesen war. Als C angerufen und sie zu einer Besprechung bestellt hatte, hatte sie sich ein paar trockene Kleider geliehen und war sofort ins Präsidium gefahren. C hatte sie kurzerhand angewiesen, die Akte der toten Familie Kramer zu schließen. Dann hatte sie jedoch einen Anruf von der Abteilung für Internetkriminalität erhalten. Dort hatte sie Jerzy Mrowka getroffen und war dann ohnmächtig geworden.
    »Und jetzt liege ich hier. Der Arzt meint, dass ich einfach zu viel auf einmal erlebt habe. Fast ertrinken und dann auch noch dieser Stress war offenbar keine glückliche Kombination«, meinte sie mit einem schiefen Lächeln.
    »Und was ist mit dieser Person?«, fragte Holtz. Es gelang ihm nur schlecht, seinen Widerwillen gegen zickige Frauen in Khakikleidung zu unterdrücken, die mit Anzeigen drohten.
    »Sie wollte nur sehen, wie es mir geht. Nachdem man sie im Präsidium hin und her verbunden hatte, geriet sie an Jerzy, der ihr erzählte, was geschehen war. Daraufhin ist sie hierhergekommen.«
    »Da seid ihr ja in kürzester Zeit dicke Freundinnen geworden!«
    Levins Ohrläppchen wurden rot, was besonders auffiel, da der Rest ihres Gesichts so bleich war.
    »Wie gesagt, eine Kombination verschiedener unglücklicher Umstände führte dazu, dass ich ohnmächtig wurde.« Sie trank noch einen Schluck von der Hagebuttenkaltschale, die einen roten Streifen auf ihrer Oberlippe hinterließ. »Außerdem hatte ich nichts gegessen, und zu allem Überfluss war dann noch das mit dem Foto.«
    »Was für ein Foto?«
    »Ich habe Jerzy nicht erzählt, dass die Akte geschlossen ist«, sagte sie schuldbewusst.
    »Erzähl weiter.«
    »Ich hatte eine Foto der toten Familie, also aus der Zeit, als sie noch lebte. Ich habe es aus ihrem Haus mitgenommen.«
    »Ein Asservat?«
    »Tja, nicht direkt. Ich habe es nicht registriert.«
    Holtz wollte eine Bemerkung machen, aber Levin ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Als ich Jerzy das Foto gezeigt habe, kam es ihm irgendwie bekannt vor, er wusste aber nicht, warum. Er glaubte, er habe das Foto schon einmal in einer Zeitung gesehen.« Levin erzählte, wie sie selbst vergeblich im Internet in den Archiven der gängigen Zeitungen recherchiert hatte.
    »Und?«
    »Er bat einen seiner Ermittler, das Foto zu analysieren und mit irgendeiner Datenbank abzugleichen …«
    »Victim Finder?«, fragte Holtz. Er beugte sich zu ihr vor.
    »Genau. Und er hat tatsächlich ein Foto gefunden, allerdings nicht ganz, was ich erwartet hatte.«
    »Sondern?«
    »Es handelte sich um ein Foto in der Reisebeilage einer Zeitung. Wahrscheinlich konnte ich es deswegen nicht im Internet finden. Die Familie hatte sich zu irgendeinem exotischen Reiseziel interviewen lassen.«
    »Und was war auf dem Foto?«
    »Das ist ja gerade das Seltsame. Es handelte sich um ein ganz normales Ferienfoto.«
    »Und das heißt?«, fragte Holtz.
    »Das Ehepaar Kramer mit Cocktails in der Hand am Pool.«
    Holtz nickte erwartungsvoll.
    »Und wie waren sie gekleidet?«
    Levin sah ihn verdutzt an.
    »Was man in den Ferien eben so trägt. Er Shorts und ein weißes Hemd. Sie ein geblümtes Top und einen Wickelrock.«
    »Und das Kind?«
    »Vilja, meinst du? Sie ist nackt.«
    Holtz seufzte.
    »Wir leben wirklich in einer furchtbaren Welt.«
    Etwa zwanzig Personen standen auf der Vernehmungsliste. Die gesamte Besatzung, die in der Mordnacht an Bord gewesen war, hatte ausgesagt, einige sogar mehrmals. Alle hatten sich ohne zu protestieren Fingerabdrücke und DNA abnehmen lassen.
    Alle waren entgegenkommend gewesen, aber niemand hatte etwas gesehen oder gehört. Wie immer, alle taub und blind, dachte Ellen Brandt und klopfte mit ihrem Stift auf die Liste.
    Keiner der Vernommenen hatte Näheres über den Toten erzählen können. Brandt brauchte noch ein paar Karten, die sie ausspielen konnte. Nur vier Besatzungsmitglieder hatten den Toten mit Sicherheit gekannt oder gewusst, wie er aussah. Sie unterstrich ihre Namen auf der Liste: Die Reinigungsfrau, die ihn gefunden hatte, der Chef der Wachleute, der Kapitän und die Hausdame.
    Viel hatte sie nicht in Erfahrung gebracht. Das Opfer war ein häufiger Passagier gewesen. Er war einige Male im Monat an Bord gewesen und hatte dann immer die Luxuskabine bewohnt. Laut Passagierliste hieß er Greger Minos. Aber eine solche Person existierte nicht. Es gab weder den Namen noch die

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