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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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Bassin. In diesem Augenblick begann es zu regnen, und die künstliche Nacht brach herein. Es donnerte und blitzte, und der Schädel des Toten leuchtete blauweiß auf.
    Sie sagte etwas zu Gert, aber er antwortete nicht. Schließlich musste sie ihn anschreien und an seinem Ärmel ziehen. Hatte sie ihn sogar geschlagen? Nicht fest, nur ein leichter Klaps auf die Wange, um ihn aus seiner Schockstarre zu befreien. Erst starrte er sie nur an, aber dann wurde sein Blick klar und energisch.
    Es rieselte kein Wasser mehr von der Decke herab. Gert Andersson verließ vor ihr den Dschungel. Er schloss ab und begab sich in seine Kabine. Sie wollte Kapitän Svanberg verständigen. Sie fand es seltsam, dass er als Sicherheitschef einfach die Biege machte, aber das war vermutlich auf den Schock zurückzuführen.
    Waren noch weitere Leute dort gewesen? Sie konnte sich nicht recht erinnern. War der Kapitän schon zu jenem Zeitpunkt gekommen oder erst später? Sie versuchte, den Verlauf zu rekonstruieren, aber es wollte ihr nicht recht gelingen. Vielleicht habe ich ja auch einen Schock erlitten, dachte sie. Mit dem Gehirn ist es schon merkwürdig. Aber es war doch noch jemand dort gewesen, oder? Die Putzfrau? Genau, Mercedes Nunes war auch dort gewesen. Sie hatte in der Tür gestanden und sie angestarrt.
    Rita Murenius knöpfte ihre Bluse zu. Sie sah sich im Spiegel an, öffnete den obersten Knopf wieder und verließ ihre Kabine.

D ie Berührung seines Beines unter dem Tisch war so flüchtig, dass er sie sich vielleicht nur eingebildet hatte. Aber das Gefühl des raschen, federleichten Huschens von Stoff über Stoff hielt sich wie eine elektrische Spannung. Sie stellte die Frage ein weiteres Mal.
    »Wie heißt Ihre Frau?«
    Ulf Holtz gewann seine Fassung wieder.
    »Sie hieß Angela. Aber das ist schon lange her.«
    »Sind Sie geschieden?«
    Rita Murenius hatte ihm gegenüber Platz genommen.
    »Wir haben uns noch nicht richtig miteinander bekannt gemacht. Ich bin die Hausdame hier an Bord. Rita«, hatte sie gesagt und ihm die Hand gereicht.
    »Hausdame? Was macht eine Hausdame?«
    »Alles«, hatte sie mit einem Lächeln geantwortet.
    Es war eine nette Unterhaltung gewesen, und als sie gefragt hatte, ob er ein Glas Wein wolle, hatte er ja gesagt.
    Wie gewöhnlich war das Restaurant mit Ausnahme von Holtz und Rita Murenius leer, aber er hatte sich bereits daran gewöhnt, allein in dem menschenleeren Saal zu sitzen und das Leben auf dem Kai zu beobachten. Kapitän Svanberg hatte gemeint, er müsse nur mitteilen, wonach ihm der Sinn stünde, dann würde sich das Küchenpersonal darum kümmern. Holtz hatte beteuert, er könne genauso gut in der Messe essen. Außerdem wolle er zahlen. Svanberg hatte nur gelacht.
    Wie eine Cruise Missile steuerte Holtz immer denselben Tisch an und zwar jenen am Fenster, der am weitesten von den Schwingtüren zur Küche entfernt war. Irgendwann war ihm der Gedanke gekommen, dass er sich vielleicht näher an die Türen setzen sollte, damit die Kellnerin keinen so weiten Weg hatte. Er genoss es aber auch, dass die unfreundliche junge Kellnerin etwas rennen musste. Das war nicht nett von ihm, das wusste er, aber er konnte das Gefühl einfach nicht unterdrücken.
    Einmal hatte es ihm zu lange gedauert, bis die Bedienung auftauchte, und er hatte sich auf die Suche gemacht. Zwei Türen führten in die Küche. Sie hatten keine Klinke und nur eine längliche Milchglasscheibe. Als er die Hand hob, um zu klopfen, flog ihm die Tür entgegen und hätte ihn fast zu Boden geworfen.
    Die Kellnerin wurde böse, weil er vor der falschen Tür stand. Verlegen sah er erst sie und dann die Tür an, die noch ein paar Mal hin- und herschwang, bis sie zur Ruhe kam. Auf ihr stand in großen Buchstaben: Achtung. Kein Eingang. Auf der anderen stand: Eingang.
    Sie fragte ihn, ob er nicht lesen könne.
    Er wollte sich schon entschuldigen, aber plötzlich wurde er wütend. Sein Puls beschleunigte sich, und sein Gesicht rötete sich. Das war doch das Letzte, von einer Person, die nicht einmal auf der Welt gewesen war, als er bereits Restaurants besuchte, verunglimpft zu werden. Er hatte darum gebeten, bestellen zu dürfen, auf dem Absatz kehrtgemacht und war wieder zu seinem Fenstertisch zurückgekehrt.
    »Entschuldigen Sie, was haben Sie gesagt?«
    Holtz konnte das elektrisierende Gefühl an seinem Oberschenkel nicht abschütteln.
    »Es geht mich natürlich nichts an«, meinte Rita, »aber ich habe gefragt, ob Sie geschieden

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