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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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vierten Mal öffnete sich bei 374 die Tür, und ein Mann mit weißem Kittel über einem lila Hemd trat ein. Der Arzt trug eine Brille mit schwarzem Gestell, über deren Rand er hinwegschaute. Zu diesem Zweck neigte er den Kopf, wodurch es aussah, als hätte er sich den Hals verrenkt.
    »Was haben wir denn hier?« Der Arzt setzte sich, ohne eine Antwort abzuwarten, mit dem Rücken zu Holtz an den Computer und begann zu lesen.
    »Mein Knie. Ich bin hingefallen.«
    »Darf ich mir das mal ansehen? Lassen Sie bitte die Hose herunter«, sagte der Arzt, drehte sich halb um und sah Holtz über den Brillenrand hinweg an.
    Holtz ließ sich von der Pritsche gleiten und tat, worum ihn der Arzt gebeten hatte. Er versuchte, wieder auf die Pritsche zu kommen, aber der Schmerz in seinem verletzten Knie hinderte ihn daran. Erst beim zweiten Versuch gelang es ihm. Seine Beine baumelten in der Luft, und die Hose landete zusammengeknüllt auf dem Fußboden. Der Arzt rollte auf einem Edelstahlhocker heran und betrachtete das Knie einige Sekunden lang, dann packte er es und schob die Kniescheibe hin und her. Holtz biss die Zähne zusammen und stöhnte.
    »Jedenfalls nichts kaputt. Ich verschreibe Ihnen ein Schmerzmittel, falls es schlimmer wird, müssen Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.« Er rollte an den Computer zurück und schrieb etwas.
    Holtz verstand nicht recht. War das alles?
    »Soll ich das Bein schonen, oder kann ich es normal belasten?«
    »Wenn Sie meinen, dass das gut ist, können Sie das Bein schonen, aber sonst können Sie normal gehen.«
    »Aber … was ist besser?«
    Der Arzt drehte sich auf seinem Stuhl herum und sah ihn einen Augenblick an.
    »Mit Ihrem Knie ist alles in Ordnung. Es hat einen Schlag abbekommen und tut daher etwas weh, aber es funktioniert ausgezeichnet und wird keinen bleibenden Schaden davontragen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich muss weiter. Viel zu tun heute Nacht, müssen Sie wissen«, sagte er, und Holtz hätte schwören können, dass das ironisch gemeint war.
    In der Hose auf dem Boden brummte es, und Holtz beeilte sich, das Handy aus der Tasche zu nehmen.
    »Handys müssen im Krankenhaus ausgeschaltet werden«, sagte der Arzt und verließ das Zimmer.
    Holtz nahm das Gespräch an, warf dem Rücken des Arztes einen entschuldigenden Blick zu und zog mit der freien Hand seine Hose hoch.
    »Was? Bist du sicher?«
    Er hörte zu, während er mit einer Hand die Hose zuknöpfte.
    »Kannst du mich abholen? Gut, ich warte.« Holtz legte auf und hinkte auf den Gang. Dort folgte er den Schildern zum Ausgang. Das Knie fühlte sich schon viel besser an.
    Das Telefon klingelte erneut. Sein Magen verkrampfte sich, als er sah, dass es Mortezas Nummer war. Er hob ab und hörte einen Augenblick lang zu.
    »Ich verstehe nicht recht. Wollen Sie mich jetzt treffen? Um diese Tageszeit? Ja, kommen Sie vorbei. Ich bin in einer halben Stunde zu Hause«, sagte er, stellte das Telefon ab und hinkte weiter Richtung Ausgang.
    Das Auto wartete mit laufendem Motor. Ellen Brandts Gesicht sah im Licht der Innenbeleuchtung blaugrün aus.
    »Was soll das heißen, wir kriegen ihn morgen?«, fragte Holtz, nachdem er auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte.
    »Er wird mir morgen im Laufe des Tages übergeben, oder genauer gesagt heute. Mit beschlagnahmter Waffe und allem.«
    »Darf man das? Hat er einen Anwalt? Was sagt der Staatsanwalt?«, fragte Holtz atemlos.
    Brandt wartete gelassen, bis er geendet hatte.
    »Offensichtlich. Die GEN hat grünes Licht gegeben«, erwiderte sie.
    Holtz sah wütend aus.
    »Und das soll ein Rechtsstaat sein?«
    »Reg dich nicht auf. So schlimm ist es auch wieder nicht. Er wird heute Nacht von der GEN vernommen, dann bekommen wir ihn. C ist informiert und hat keine Einwände.«
    »Was hatte er für eine Waffe?«
    »Eine Makarow.«
    »Neun Millimeter«, konstatierte Holtz.
    Ellen Brandt nickte.
    »Wo die herstammt, werden wir nie herausfinden«, fuhr Holtz fort. »Im Osten gibt es Hunderttausende davon, seit das russische Militär angefangen hat, auf moderne Waffen umzustellen.«
    »Das stimmt. Wir gehen die Sache heute Nachmittag mit neuer Kraft an. Ich muss jetzt unbedingt ein paar Stunden schlafen. Was hast du eigentlich auf der Notaufnahme gemacht?«, fragte Brandt.
    »Nichts Ernstes. Ich wollte nur was kontrollieren lassen.«
    Brandt schien sich damit zufriedenzugeben. Sie legte den ersten Gang ein und fuhr vom Parkplatz des Krankenhauses.
    »Nach Hause oder zum Schiff?«
    »Nach

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