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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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bei allen Reedereien. Abenteurer, die sich für ein Trinkgeld anheuern lassen. Oft labile Menschen, die die Hintermänner leicht austauschen können. Wir interessieren uns nicht besonders für diese Leute. Sie verrichten die Schmutzarbeit und gehen die Risiken ein. Leute wie Greger Minos und seinesgleichen fassen die Ware nie an.«
    »Sie erwähnten Vergewaltigungen?«
    Sie merkte, dass er zögerte, ehe er antwortete.
    »Wie gesagt, beobachten wir Andersson schon lange. Wenn wir ihn für die Vergewaltigungen drankriegen, die wir ihm nachweisen können, dann ist das nur ein Bonus«, meinte er unbekümmert.
    »Aber wie lange wissen Sie schon, dass er mehrere Frauen an Bord des Schiffes vergewaltigt hat?«
    Er schwieg einen Moment lang und blies vorsichtig auf seinen Kaffee.
    »Eine Weile«, sagte er dann und trank einen Schluck, ohne seinen Blick von ihr abzuwenden.
    »Sagen Sie schon. Wie lange?«
    »Seine DNA tauchte vor einem halben Jahr auf. Wir können ihm alle vier Vergewaltigungen an Bord nachweisen.«
    »Und die letzte? Wann verübte er die?«
    »Vor vier Monaten.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie wussten, dass sich ein Serienvergewaltiger an Bord befand, und nichts unternommen haben?«, fragte sie entgeistert.
    Er nahm eine weitere Serviette und legte sie auf die anderen.
    »Sie müssen verstehen, dass …«
    »Sind Sie ein Polizist oder ein Idiot? Oder beides?«
    »Beruhigen Sie sich. Schließlich wissen Sie auch, dass man gelegentlich eine Straftat zulassen muss, um an die Hintermänner zu kommen. Das passiert ständig.«
    »Verdammt. Hier geht es um junge Frauen, deren Leben vielleicht für immer zerstört wurde.«
    »Mit den Vergewaltigungen ist das auch so eine Sache. Mehrere sind freiwillig mitgegangen.«
    »Das darf doch nicht wahr sein! Das höre ich mir nicht länger an. Sind Sie vollkommen verrückt? Ihnen ist doch wohl klar, dass ich das hier anzeigen muss?«
    Er lächelte sie an, als hätte er genau diesen Kommentar erwartet.
    »Was bitte genau?«
    »Dass Sie einen Mann, den Sie der Vergewaltigung verdächtigten, nicht festgenommen haben.«
    »Sie haben es immer noch nicht begriffen, stimmt’s?«
    »Was soll ich nicht begriffen haben?«
    »Was ich Ihnen hier erzähle, ist reine Erfindung. Auch ich bin reine Erfindung«, meinte er lächelnd.
    Brandt wollte etwas entgegnen, aber er hob die Hand.
    »Ich werde Ihnen ein Geschenk machen.«
    Sie traute ihren Ohren nicht.
    »Ein Geschenk?«
    »Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie andauernd meine Worte wiederholen? Morgen früh übergebe ich Ihnen Gert Andersson. Mit etwas Glück wird er sowohl für die Vergewaltigungen als auch für den Mord an Greger Minos verurteilt.«
    »Wie bitte? Wollen Sie ihn festnehmen?«
    Er schüttelte nur amüsiert den Kopf, zog sein Handy aus der Tasche, betrachtete es und sagte dann:
    »Er ist bereits festgenommen worden. Vor einer halben Stunde. Mit einer Makarow in der Innentasche.«
    Er hielt ihr sein Handy hin, um ihr die SMS über die Festnahme zu zeigen.
    »Wo? Und wo ist er jetzt?«
    »Immer mit der Ruhe. Sie kriegen ihn morgen. Jetzt muss ich gehen. Mir wäre es recht, wenn Sie ein paar Minuten hier warten würden.« Er erhob sich und nahm das Tablett mit dem Abfall mit.
    Ellen Brandt brachte keine Einwände über die Lippen, sondern starrte ihm nur hinterher. Von ihrem Kaffee hatte sie kaum etwas getrunken. Sie nahm einen Schluck, verzog das Gesicht und verließ das Restaurant.

N atürlich kümmert sich jemand. Du tust es ja«, sagte Beata und hielt Pia Levin im Arm.
    Levin seufzte tief. Sie hatte das Gefühl, zum ersten Mal wirklich zu verstehen, was Beata sagte. Nicht nur die Worte, sondern auch die Bedeutung. Eine Stimme in ihrem Inneren sagte ihr, dass es jetzt genug sei. Keine Tränen mehr, kein Selbstmitleid. Vilja Kramer war tot. Das ließ sich nicht ändern.
    Man konnte nur versuchen herauszufinden, was ihr zugestoßen war.
    Levin wischte sich über die Nase. Der Rotz war salzig und erinnerte sie an das Wasser im Bassin. Das Wasser hatte abgestanden und nach Tod geschmeckt. Sie unterdrückte einen Würgereiz.
    »Willst du was trinken?«, fragte Beata, die bereits auf dem Weg in die Kochnische war.
    »Da steht noch Wein.«
    »Vielleicht solltest du mit einem Glas Wasser anfangen«, meinte Beata und reichte ihr ein Glas.
    Pia Levin ließ sich nicht gerne bevormunden, nahm aber das Glas und trank. Noch vor einer Sekunde hatte sie großes Zutrauen empfunden, jetzt hatte sie das Gefühl, Beata dränge sich

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