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Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten

Titel: Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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nationalem Interesse gestanden. Sein Tod war ungelegen gekommen, weil er wahrscheinlich das Ende der Operation Schwertfisch bedeutete, deren Ziel es gewesen war, sich ein Bild vom Waffenschmuggel aus dem Osten zu machen und diesen auf lange Sicht zu unterbinden, damit die Unterwelt nicht weiter mit Waffen versorgt wurde. Die Aktion hatte enorme Summen verschlungen, und plötzlich sah es aus, als wäre alles vergebens gewesen. Weggeworfenes Geld. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es allerdings noch: Vielleicht fanden die Ermittler ja heraus, wer Minos ermordet hatte, und konnte somit der GEN weiterhelfen. Aus diesem Grunde hatte diese die Ermittlungen überwacht und Informationen aus dem Brunnen bezogen. Außerdem hatte sie auch Informationen gesperrt, was Ellen Brandt sehr verblüfft hatte, da sie so etwas nicht für möglich hielt.
    Nachdem der Chef der GEN das Gespräch seines Agenten mit Ellen Brandt genehmigt hatte, hatte er auf dem Rücksitz des Wagens mit den getönten Scheiben Platz genommen. Brandt hatte versucht, einen Blick auf den Fahrer zu erhaschen, aber nur ihr Spiegelbild gesehen, als der Wagen leise die Rampe der Tiefgarage hochgefahren und verschwunden war.
    »Kommen Sie«, sagte der namenlose Agent und ergriff ihren Arm.
    Brandt unterdrückte den Impuls, sich loszureißen. Sie ließ sich in das Innere der Garage, durch eine Tür und einen kurzen Korridor zu einer Treppe, die sie noch nie gesehen hatte, führen. Sie überlegte, in welchem Teil des Präsidiums sie sich befand, hatte aber bereits die Orientierung verloren.
    Der Agent streckte die Hand aus, um ihr zu bedeuten, sie solle vorgehen. Sie warf ihm einen reservierten Blick zu und ging dann drei Stockwerke hoch in einen Vorraum mit einer unbeschrifteten Tür.
    »Wohin führt die?«
    »Ich dachte, wir könnten eine Kleinigkeit essen gehen.«
    »Bitte?«
    »Keine Angst, ich zahle.«
    »So hatte ich das nicht gemeint.«
    »Bitte«, sagte er und öffnete die Tür.
    Brandt trat ins Dunkel. Die Nacht war kalt.
    »Na so was«, stieß sie verwundert aus.
    »Kommen Sie«, sagte er und schloss unauffällig die Tür an der Rückseite des Präsidiums, vor der sie vor einigen Tagen gestanden und sich überlegt hatte, ob es möglich sei, dass sich Menschen in Luft auflösten.
    Sie erstaunte gar nichts mehr.
    Sie legten schweigend die wenigen hundert Meter bis zu einem Hamburgerrestaurant zurück, das rund um die Uhr geöffnet war. Ein paar junge Männer standen vor der Tür und riefen einigen jungen Frauen, die in zu dünnen Kleidchen schwankend auf hohen Absätzen in der Nähe standen und rauchten, etwas zu. Die Frauen sahen ab und zu mit gelangweilter Miene zu den Schreihälsen hinüber. Zwei Männer, die ihre Baseballkappen verkehrt herum trugen und einen muskulösen Hund an der Leine hatten, standen in der Tür und machten keine Anstalten beiseitezutreten, als sich Brandt und der namenlose Agent näherten. Dass sie Kaugummi kauten, hinderte sie nicht daran, höhnisch zu lächeln.
    Brandt spürte, wie ihr Adrenalinspiegel anstieg. Sie hatte nicht übel Lust, zu ihrem Dienstausweis zu greifen und ihn den beiden grinsenden Typen vor die Nase zu halten, und hätte das vermutlich auch getan, wenn der namenlose Agent ihr nicht die Hand auf den Oberarm gelegt hätte. Sie betrachtete die Hand, sagte aber nichts. Der Agent trat direkt auf die beiden Männer zu, und diese sahen zu Boden und traten zur Seite. Nicht einmal ihr Hund protestierte.
    »Danke«, sagte der Agent mit ungerührter Stimme. Widerwillig musste sich Brandt eingestehen, dass sie beeindruckt war. Sie kam sich wie ein kleines Kind vor, als sie ihm ins Restaurant folgte. Er bestellte für sie beide und wählte dann einen abgelegenen Tisch neben der Tür zur Küche.
    Als sie gegessen hatten, faltete er sorgfältig seine Serviette zusammen und wischte sich den Mund ab, obwohl das gar nicht nötig zu sein schien. Sie sah zu, wie er auch die leere Pommes-frites-Verpackung und die übrigen Servietten zusammenfaltete und in die Hamburgerschachtel legte. Alles sehr ordentlich.
    Brandt fiel auf, dass er stets dann gesprächiger wurde, wenn sie ihn anlächelte. Aber von dem ständigen Lächeln fühlte sich ihr Gesicht schon ganz steif an, und sie hoffte, dass sie bald das erfuhr, was sie wirklich interessierte.
    »Und der Wachmann Gert Andersson, was hat er mit der Sache zu tun?«, Sie sah ihn über den Rand ihres weißen Pappbechers an.
    »Ein Handlanger. Einer von vielen Kurieren. Die gibt es überall

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