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Totem des Boesen

Totem des Boesen

Titel: Totem des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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über sie hereinbrechen konnte, tat Makootemane etwas Unerwartetes.
    Sein markerschütternder Schrei gellte durch die Höhle.
    »Neeeiiinn ...!«
    Wyando begriff nichts.
    Außer, daß es vorbei war, bevor es begonnen hatte.
    * »Warum hast du das getan?«
    Wyando blickte, während er die Frage stellte, nicht zu Makoo-temane, sondern auf seine Hände.
    Sie schienen ihm wichtig. Wichtig, um zu erkennen, ob der Herzschlag des Grauens, das Sekunden zuvor wie eine spukhafte Stam-pede auf sie zu gewalzt war, ihn nicht doch erreicht und in etwas verwandelt hatte, was Makootemane und dem Ur-Adler ähnlich sah.
    Aber seine rötliche Haut war glatt .
    »Weil ich deine Zweifel spürte«, sagte die Gestalt, die zusammengesunken auf der anderen Seite des Feuers saß. Und als Wyando Einspruch erheben wollte, kam Makootemane ihm zuvor: »Berechtigte Zweifel!«
    Wyando versuchte mehr als diese Andeutung aus den kantigen Zügen des Greises herauszulesen. Zu frisch war die Erinnerung an den Vorwurf, den Makootemane gegen die anderen Angehörigen des Stammes erhoben hatte. Auch ihnen hatte er ein zu schwaches Vertrauen auf die eigene Stärke bescheinigt. Und nun .
    »Es wäre Selbstmord«, sagte Makootemane. »Du hast es auch gespürt: Wir können es nicht besiegen! Nicht einmal, wenn wir unsere Leben für die anderen opferten. Es würde sie nehmen - und sich dann dem Dorf zuwenden .«
    Wyando senkte den Blick. »Du willst aufgeben? Aber das wäre ebenfalls Selbstmord! Der Drache weiß, wo er dich finden kann. Und er wird sich nicht mit dir begnügen .«
    Makootemane lachte.
    Er lachte!
    Wyando war gezwungen, ihn anzusehen. Hatte der von ihm so geachtete Mann den Verstand verloren?
    Aus dem gebogenen Schnabel des Adlers löste sich ein Laut, der wie der letzte Atemzug eines Verendenden klang. Auch ohne hinzusehen wußte Wyando, daß dies nicht der Grund war.
    Noch nicht.
    »Für eine unbestimmbare Zeit waren wir eins, Wyando«, sagte Makootemane und überzeugte ihn, daß sein Lachen nichts mit Heiterkeit zu tun hatte. »Ich konnte an deinen Gedanken teilhaben. An jedem Gedanken.«
    Daran zweifelte Wyando nicht, obwohl ihm selbst die Abgründe Makootemanes verborgen geblieben waren.
    »Und?« fragte er.
    »Du hältst große Stücke von dieser Squaw.«
    Wyandos Pupillen schienen sich explosionsartig zu vergrößern. »Ich habe sie dir nicht verschwiegen ...«, setzte er ebenso verständnislos wie irritiert zu einer Rechtfertigung an.
    »Darum geht es auch gar nicht.«
    »Worum dann?«
    Makootemanes Mund schloß sich, als hätte er im letzten Moment entschieden, doch nicht darüber zu sprechen.
    Aber nach einer Weile sagte er: »Wenn sie dem, was du ihr zutraust, auch nur annähernd gerecht würde .«
    »Wovon redest du?«
    »Kurz vor dem Abbruch unserer Herausforderung hatte ich eine kurze, aber unglaublich starke Vision«, sagte Makooternane. »Ich sah eine Zukunft darin. Eine mögliche Zukunft.«
    Wyando biß die Zähne aufeinander, daß seine Backenmuskulatur hervortrat. »Was für eine Zukunft war das? Eine Zeit . ohne den Stamm?«
    »Nein«, erwiderte Makootemane. »Eine Zukunft, in der sie geholfen hatte, die Gefahr zu bannen. Mit einem kleinen Schönheitsfehler allerdings, wie ich einräumen muß.« Er lächelte leiser, aber auch abseitiger als zuvor.
    »Du verschweigst mir etwas«, erriet Wyando, noch bevor er eine Chance hatte, sich über die eigentliche Bedeutung der Worte klarzuwerden.
    Er würde Lilith Eden wiedersehen ...
    »Nur eines«, sagte Makootemane, und in seiner Stimme schwang eine deprimierende Gelassenheit. »In der Zukunft, in die ich schauen durfte . kam ich selbst nicht mehr vor .«
    *
    Wyando sah den Rauch schon aus großer Entfernung. Er stieg wie eine Säule dort zum Himmel, wo das Dorf lag. Und noch ehe er die Zelte erreichte, formierte sich dieser Rauch zu einem Abbild des Feindes, vor dem Makootemane und er im letzten Moment doch zurückgeschreckt waren .
    Über dem Zedernwald bildete sich ein gigantischer, purpurfarbener Drache - deutlich schärfer wahrnehmbar und auf beängstigende Weise substanzieller als am Tag zuvor!
    Wyando ahnte sofort, was dies bedeutete. Und er fand seine schlimmste Befürchtung bestätigt .
    Noch bevor er den Boden vor dem Totempfahl berührte, verwandelte er sich in seine wahre Gestalt zurück, so daß er auf federnden Beinen zum Stehen kam.
    Sofort wurde er von seinen Geschwistern, die um den neuerlichen Scheiterhaufen versammelt waren, bestürmt. Er erfuhr, daß erneut drei

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