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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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ihre Art unter die Lupe nehmen, als Wissenschaftler, und nicht auf seine Weise, ganz gleich, wie sie sein mag.« Der Ton, in dem er das sagte, ließ Trask aufhorchen.
    »Du hast mir erzählt, sie hätten dich unten im Kern aufgegriffen«, sagte er. »Hast du dort irgendetwas gesehen?«
    »Genug!«, antwortete Goodly. Er klang richtig böse.
    »Genug?«
    »Genug um anzunehmen, dass der Aufenthalt hier für unseren Besucher kein Spaß werden wird. Ich habe gesehen, wie sie ihn reingeholt haben. Allem Anschein nach haben sie ihm auch etwas unters Essen gemischt. Als sie die Tür öffneten, baumelte sein Arm ganz schlaff heraus. Er war nicht bei Bewusstsein. Sie haben ihn rausgezogen und in einen Käfig gesteckt.«
    »Was? In einen Käfig?«
    »Ja. Das Ding sah aus wie ein großer Vogelkäfig.«
    Die beiden bogen nach rechts in den Gang ab, den der Techniker ihnen gewiesen hatte, und folgten ihm etwa fünfzehn Schritte. Dann ging es wieder rechts und sie befanden sich vor einer weiteren Stahltür. Diesmal stand jedoch eine Wache davor. Ein junger Soldat lehnte, das Gewehr über der Schulter, an der Wand. Als er die ESPer bemerkte, richtete er sich auf und nahm nachlässig Haltung an. Doch als Trask auf die Tür zusteuerte, vertrat er ihm den Weg und sagte: »Verboten!«
    »Man hat uns rufen lassen«, log Trask. »Wir müssen mit Turkur Tzonov sprechen.«
    Der Uniformierte runzelte die Stirn, kratzte sich am Kinn und sagte »Nein!«, allerdings ohne jede Bosheit. Goodly war neben ihn getreten und machte nun Anstalten, sich an ihm vorbeizuzwängen. Als der Soldat sich umwandte, um ihn aufzuhalten, öffnete sich die Tür. Tzonov erschien im Rahmen. Die tiefen Ringe um seine Augen waren um einiges dunkler als sonst. Man konnte sich unschwer vorstellen, womit er sich gerade beschäftigt hatte. Er nahm die beiden ESPer auf den ersten Blick wahr, zeigte sich jedoch nicht im Geringsten überrascht.
    »Ah! Ben, Ian«, begrüßte er sie. »Ich wollte gerade nach Ihnen schicken, aber wie es scheint, sind Sie mir zuvorgekommen.«
    »Ich hoffe, Sie können mit ein paar Antworten aufwarten, Turkur«, sagte Trask kühl, während der Russe zur Seite trat und ihnen bedeutete, in das hinter der Stahltür gelegene Laboratorium zu kommen. »Und ich hoffe, es sind die richtigen. Denn wenn nicht ...« Er verstummte und ließ seine Blicke ringsum schweifen. Schließlich entdeckte er, wonach er suchte.
    In einer Ecke des großen, hell erleuchteten Raumes war eine aus dem bloßen Fels gehauene Vertiefung in den Boden eingelassen. Sie war gefliest und sah aus wie ein kleiner Swimmingpool. Dahinter erhob sich jäh die Wand der künstlichen Höhle bis zu der hohen, roh belassenen Decke. Der Käfig, von dem Goodly gesprochen hatte, stand in der Mitte der von Fliesen eingefassten Vertiefung. Stufen führten zu ihm hinab. Aus den Wänden des Beckens ragten Düsen, die nach innen, auf den Käfig, gerichtet waren. Sobald Trask dieses letzte Detail in sich aufgenommen hatte, war ihm klar, was er vor sich hatte. Dies hier war nie und nimmer als Schwimmbad gedacht gewesen. Es war ein Säurebecken.
    In dem Felsengelass befanden sich zwei Wissenschaftler, beide jung, unerfahren und ganz offensichtlich eingeschüchtert – weil Tzonov in der Nähe war, nahm Trask an, womit er richtig lag. Mit Klemmbrett, Notizpapier und Stiften bewaffnet, saßen sie auf ihren Stühlen am Rand des Beckens. Bis jetzt hatte es für sie anscheinend noch nicht allzu viel aufzuschreiben gegeben. Trask konnte das gut nachvollziehen. Schließlich hatte Tzonov selbst darauf hingewiesen, vor welchem Problem sie hier standen! Diese Leute waren Naturwissenschaftler, Tzonov dagegen ein Metaphysiker. Sie glaubten noch nicht einmal an die Existenz dessen, was er da gerade versuchte. Eigentlich waren sie nur hier, um den Schein zu wahren, Repräsentanten einer verschworenen Gemeinschaft, die Tzonovs paranormalen respektive »übersinnlichen« Fähigkeiten mit äußerster Skepsis gegenüberstand.
    Als sie zu der Vertiefung im Boden hinübergingen, sagte Trask zu Tzonov: »Was Sie mit uns angestellt haben, betrachte ich als feindlichen Akt. Sie haben uns schädlichen Wirkstoffen ausgesetzt, Drogen, Tzonov! Ihr Verein soll sich mit diesen Dingen ja ganz gut auskennen, seit die Bulgaren euch damals gezeigt haben, wie es funktioniert. Es war allerdings ein Fehler, denn dafür werden wir Sie zur Rechenschaft ziehen!«
    »Na, na!«, sagte der Russe. »Kommen Sie! Schädlich? Ganz im Gegenteil, es

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