Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Leuten.«
    Goodly verzog das Gesicht zu einem bitteren Lächeln. »So viel also zum Thema vertrauensvolle Zusammenarbeit.«
    Tzonov war abgelenkt. Auf eine solche Gelegenheit hatte Trask nur gewartet. Er war zwar kein Telepath, aber in seinem Traum hatte irgendjemand zu ihm gesprochen. Er konzentrierte sich auf den Besucher und dachte: Wer bist du? Wie nennt man dich? Ist dir klar, dass du dich in Gefahr befindest? Diese Menschen hier, vor allem dieser Mann – werden eine Möglichkeit finden, dich für ihre Zwecke einzuspannen, oder sie werden dich als Gefangenen behalten, vielleicht sogar töten!
    Trask rechnete nicht mit einer Antwort. Der Mann im Käfig rührte sich auch keinen Zentimeter, er hob lediglich leicht den Kopf an und seine tief blauen Augen blickten in diejenigen Trasks.
    Nicht! Seine Erwiderung ließ Trask zusammenzucken. Ich verstehe jedes Wort, aber sprich nicht mit mir und unternimm nichts! Tzonovs Talent ist zu stark!
    »Was war das?« Der Russe wandte sich von Goodly ab, wirbelte auf dem Absatz herum und packte Trask an der Schulter. Angestrengt starrte er den Besucher an, dessen Kopf wieder auf die Brust gesunken war. Abermals zischte er: »Was war das? « Auf seiner Stirn erschienen tiefe Falten.
    »Bitte?« Trask blickte zu ihm hoch. Sein hypnotischer Schutzschild verbarg, was er dachte. »Was war was?«
    Tzonov ließ seine Schulter los, ging zwei Schritte auf den Käfig zu und umklammerte die Gitterstäbe. »Du!«, fauchte er den Besucher an. »Hast du etwas gesagt?« Damit rüttelte er so lange am Gitter, bis der Mann im Käfig aufsah. »Auf die Beine!«, brüllte Tzonov. »Sprich mit mir!«
    Der Besucher saß nur da und blickte trübsinnig und verwirrt vor sich hin.
    Trask erhob sich und trat neben Tzonov. »Was bringt es denn, wenn Sie ihn anbrüllen? Er kann Sie doch nicht verstehen!«
    Tzonov wandte ihm den Blick zu. Aus seiner Miene sprach blanke Enttäuschung. »Er hat etwas gesagt! Sagen Sie bloß, Sie haben es nicht gehört?«
    Trask schüttelte den Kopf. »Nicht ein Wort!«
    »Vielleicht in Ihrem Bewusstsein?«
    Trask trat einen Schritt zurück und runzelte die Stirn in der Hoffnung, dass es überzeugend wirkte. »Sind Sie noch bei Verstand!? Sie sind hier doch der Gedankenleser, Turkur, nicht ich!«
    Der Russe holte tief Luft und rang um seine Selbstbeherrschung. »Warum habe ich dann nur das Gefühl, das Sie mir etwas verheimlichen? Vielleicht war es ein Fehler, Sie hierher zu holen. Ich glaube, ich sollte mich an meine Vorgesetzten wenden.«
    »Wie Sie wünschen!« Trask zuckte die Achseln. »Aber bevor Sie das tun, lassen Sie mich doch einmal versuchen, ob ich mit ihm reden kann. Hier und jetzt, meine ich, während Sie dabei sind! Ohne Netz und doppelten Boden, wie es so schön heißt!« Das Letzte, was er jetzt wollte, war, aus dem Labor geworfen zu werden, womöglich sogar aus Perchorsk, und den Besucher auf Gedeih und Verderb Tzonov zu überlassen.
    Tzonov überlegte einen Moment und beruhigte sich etwas. Schließlich sagte er: »Es kann ja wohl kaum schaden. Immerhin ist er mein Gefangner, und was auch immer er Ihnen sagt, sagt er mir.«
    »Mein Gott! Das nenne ich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit«, seufzte Trask und wandte sich wieder dem Besucher zu. Allerdings wagte er es diesmal nicht, es auf telepathischem Weg zu versuchen. Er konnte lediglich hoffen, dass der Mann im Käfig verstanden hatte, worum es ging. »Kannst du mich hören?«, fragte er so ruhig und freundlich wie möglich. »Wir sind deine Freunde. Wir wollen bloß wissen, wer du bist und woher du kommst. Aber wie sollen wir das herausfinden, wenn du nicht mit uns redest?«
    Nichts. Der Besucher saß nur da und rührte sich nicht.
    »Vielleicht habe ich mich ja geirrt«, bemerkte Tzonov leise nach einem Augenblick des Schweigens. »Aber wie Sie vorhin so dagesessen und ihn angesehen haben ...«
    In den Fremden kam Bewegung. Der Besucher straffte den Rücken, die Muskeln an seinem Hals spannten sich, und langsam richtete er sich ein bisschen auf. Er sah Trask an und in seinem Blick und seiner ganzen Miene glomm so etwas wie Interesse. »Mit Menschen verhält es sich nicht anders als bei Tieren«, fuhr Trask in demselben beruhigenden Tonfall fort, ohne den Fremden aus den Augen zu lassen. »Sie wissen, wann sie es mit einem Freund zu tun haben und wann nicht, ob jemand es gut mit ihnen meint oder ... weniger gut. Ich nehme an, dass die Traveller der Sonnseite in dieser Hinsicht hoch sensibel sind. Sie

Weitere Kostenlose Bücher