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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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war doch vollkommen harmlos! Spüren Sie etwa irgendwelche Nachwirkungen? Natürlich nicht! Außerdem hat Ihr Körper das Mittel bereits abgebaut, Sie könnten uns also niemals etwas nachweisen. Hier und jetzt, im persönlichen Gespräch, gebe ich Ihnen selbstverständlich in allem recht, was Sie sagen. Eine Lüge würden Sie ja ohnehin sofort durchschauen. Aber glauben Sie vielleicht, das hätte vor einem Internationalen Gerichtshof Bestand? Für normale Menschen existieren unsere Talente doch gar nicht, Ben! Ihre Drohung ist also gegenstandslos. Außerdem haben wir es nur um Ihrer Sicherheit willen getan!«
    Die drei blieben vor dem Becken stehen. Verächtlich blickten die beiden Engländer ihrem Gastgeber ins Gesicht und Trasks Talent sprach sofort an. Er brauchte Tzonov nur anzusehen, um zu wissen, dass er ihnen nicht die ganze Wahrheit gesagt hatte. Gewiss, seine Sicherheit und diejenige Goodlys hatten bei dem Ganzen eine Rolle gespielt, aber vor allem war es dem Russen darum gegangen, sie aus dem Weg zu haben. Tzonov hatte zwar nicht unverhohlen gelogen, aber die ganze Wahrheit hatte er ihnen auch nicht gesagt.
    »Wir müssen Ihnen nichts nachweisen, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen«, meldete Goodly sich zu Wort. Anders als sonst verrieten seine Stimme und sein Gesichtsausdruck, wie sehr er sich aufregte. »Sollten rechtliche Schritte nichts nützen, gibt es immer noch andere Möglichkeiten. Sie sind nicht der Einzige, der eine mächtige Organisation hinter sich weiß. Auch wir könnten zu Maßnahmen greifen, mit denen sich kein Gericht je befassen wird. Wenn Sie mir nicht glauben, sehen Sie besser mal in Ihren Akten nach, wozu das britische E-Dezernat in der Lage ist.«
    Um Tzonovs Mundwinkel spielte ein Lächeln, das nun verschwand. »Ich werde tun, was immer ich tun muss«, erwiderte er, »um mich zu verteidigen oder um Bedrohungen von meinem Land abzuwenden, ganz gleich ob sie nun einer fremden Welt oder einer fremden Weltanschauung entspringen. Ich lasse es nicht zu, dass jemand sich mir in den Weg stellt. Aber in diesem Fall habe ich Sie beide tatsächlich außer Gefecht setzen lassen, um Sie zu schützen. Das da ...« – mit einer plötzlichen Kopfbewegung deutete er auf den Käfig – »... ist das Unbekannte! Auch in der Vergangenheit sind bereits Wesen nach Perchorsk durchgedrungen, die auf den ersten Blick harmlos wirkten; und sie haben Tod und Verderben gebracht. Nicht allein für mein Land stellten sie eine Bedrohung dar, sondern auch für das Ihre, wenn nicht gar für die ganze Welt!«
    »Wir beklagen uns ja auch nicht über Ihren Patriotismus, Turkur«, wandte Trask ein, »lediglich über Ihren Übereifer.« Damit begann er die ins Becken führenden Stufen hinabzusteigen. »Was wohl Ihr Premierminister Turchin sagen würde, wenn er wüsste, was Sie im Schilde führen! Und was Sie von fremden Weltanschauungen halten! Tss, tss! Ist Ihnen die Demokratie denn wirklich so fremd? Ich frage mich, ob das auch Turchins Meinung ist!«
    Goodly und Tzonov folgten ihm. »Geben sie Acht!«, warnte Tzonov. »Ich weiß, dass sie ihn für einen Menschen halten – den Sohn von Harry Keogh, wenn auch ohne die Fähigkeiten seines Vaters – und wie es aussieht, muss ich Ihnen recht geben. Aber noch sind wir uns nicht hundertprozentig sicher. Falls er doch ein Wamphyri ist, könnte das gut und gern das Letzte sein, was Sie über ihn in Erfahrung bringen!« Der Ton, der in seiner Stimme mitschwang, ließ darauf schließen, dass er Trask und Goodly nichts sehnlicher wünschte. Offenbar hatte Trask einen wunden Punkt getroffen, als er von Premierminister Turchin anfing, dem glühenden Verfechter einer neuen russischen Demokratie.
    Vor dem Käfig, mit der Lehne zu den stählernen Gitterstäben, stand ein Stuhl. Er gehörte Tzonov. Trask ließ sich darauf nieder, verschränkte die Arme über der Lehne und stützte das Kinn auf. Seufzend betrachtete er den Mann von der anderen Seite des Tores. Trask war zwar kein Telepath und konnte keinesfalls mit Sicherheit wissen, was seinem Gegenüber durch den Kopf ging; aber er konnte es sich denken. Zumindest einen Teil davon. Die Körperhaltung des Besuchers sprach Bände. Zusammengesunken saß er mit gekreuzten Beinen genau in der Mitte des Käfigs, die Hände um die Füße geschlungen, und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen.
    Tzonov gesellte sich zu Trask, baute sich zu seiner Rechten auf und blickte von der Seite auf ihn herab. Trask wich seinem Blick aus, obwohl sein

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