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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zu den Männern, denen Tzonov vertraute. Außerdem war er derjenige, der Tzonovs Expeditions-Korps eines Tages durch das Tor von Perchorsk in jene fremde Welt führen sollte. Auf dem Weg hinab zur Anlage erzählte Krasin Tzonov, was sich während dessen Abwesenheit ereignet hatte:
    »Zunächst haben unsere Suchtrupps die gesamte Anlage Zentimeter für Zentimeter durchkämmt, genau wie Sie angeordnet haben. Ergebnis: Wir haben nicht das Geringste gefunden! Draußen auf dem Pass hat es geschneit. Zwar nicht sehr stark, trotzdem musste jeder, der diesen Weg nahm, dort Spuren im frisch gefallenen Schnee hinterlassen. Sollte man jedenfalls annehmen! Aber Fehlanzeige! Wie es scheint, hat unser Besucher sich einfach in Luft aufgelöst.«
    Abermals fühlte Tzonov sich an Nathans Vater erinnert. Doch Siggi hatte Stein und Bein geschworen, dass Nathan nicht über die Fähigkeiten seines Vaters verfügte. Außerdem hatte Nathan als Gefangener eingeschüchtert und völlig mutlos gewirkt. »Ich nehme an, Ihre Männer sind noch draußen und suchen ihn?«
    Krasin nickte. »Ich habe Leute in alle Dörfer und Camps in der Nähe geschickt. Die Lkws, die nach Beresowo unterwegs sind, wurden zwar durchsucht. Aber ich habe ihnen trotzdem einen Kradmelder hinterher gesandt, damit sie noch einmal alles überprüfen. Meiner Meinung nach ist das allerdings alles Zeitverschwendung! Ich glaube, irgendjemand hat ihm geholfen!«
    Tzonov schüttelte den Kopf. »Jemand von hier? Aus Perchorsk? Unmöglich! Wer sollte so etwas tun?«
    »Die Briten!«
    »Hm? Wie denn? Sie sind doch selbst nichts anderes als Gefangene! Den Berichten unserer Agenten aus den Botschaften zufolge gibt es eine verstärkte ESP-Aktivität in London, aber nicht hier in unserer Gegend. Wie hätten sie das überhaupt anstellen sollen?«
    Krasin hatte schon des Öfteren mit dem sowjetischen E-Dezernat zusammengearbeitet, wenn es darum ging, Tzonovs verdeckte Pläne mit Gewalt umzusetzen. Er hegte die größte Bewunderung für seinen Auftraggeber. Dennoch war ihm klar, dass Tzonov, obschon er sich auf telepathischem Weg Informationen beschaffen konnte, niemals einen echten Agenten abgeben würde, also einen Geheimdienstmann im herkömmlichen Sinn. Sein Talent stand ihm im Weg. Er verließ sich zu sehr aufs Gedankenlesen und konnte manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen. »Die Briten haben von Anfang an über diesen Ort Bescheid gewusst«, erwiderte Krasin. »Vom Weltall aus dürfte Perchorsk der meistfotografierte Ort der Welt sein. Im Norden bis Workuta und im Süden bis Sverdlowsk kennen sie hier jeden Weg und Steg. Wenn sie unserem Besucher eine Botschaft oder sogar eine Karte zugespielt haben ...«
    »Er kann doch noch nicht einmal lesen!«, fuhr Tzonov ihn an.
    »Aber er hat Augen im Kopf! Er ist nicht dumm!«
    »Eben haben Sie mir noch erzählt, es gebe keine Spuren.« Tzonovs Laune war auf dem Tiefpunkt.
    »Er ist ein Szgany«, unterbrach Siggi ihn. »Er stammt von der Sonnseite und kennt sich damit aus, wie man Spuren verwischt. Selbst die Wamphyri haben ihn lange Zeit nicht erwischt! Draußen in der Wildnis wird es so sein, als würde man einen Unsichtbaren jagen!«
    »Die Briten!«, knurrte Tzonov. »Heute Morgen habe ich einen Mann zu ihnen geschickt, der sie wecken sollte. Aber ich habe nichts davon verlauten lassen, dass unser Besucher geflohen ist, damit sie nicht etwa auf die Idee kämen, ihm irgendwie behilflich zu sein. Sie waren ohnehin nicht zu viel zu gebrauchen. Wahrscheinlich war die Wirkung der Droge noch nicht ganz abgeklungen ... Mittlerweile dürften sie allerdings nichts mehr davon spüren.« Er legte die Stirn in Falten und fuhr achselzuckend fort: »Offensichtlich waren sie nicht ganz bei sich. Und wie es aussah, wussten sie von nichts. Ich habe ihnen ausrichten lassen, dass ich dringend wegmusste, ihnen aber sofort wieder zur Verfügung stünde, sobald ich zurück sei.«
    »Aber die beiden haben doch ihre Talente«, zeigte Krasin sich beharrlich. »Und Sie selbst haben ja schon mehrfach gesagt, dass ihrer Organisation niemand etwas vormacht. Die beiden haben den Besucher gesehen und mit ihm gesprochen. Und wenn sie ihm nicht auf irgendeine Art geholfen haben, warum hatten sie es dann so eilig, die Anlage zu verlassen?«
    »Wie bitte?«
    »Sie sind verschwunden!«, sagte Krasin. »Immerhin waren sie auf Einladung Gustav Turchins hier und haben sich auf ihn berufen. Das genügte, sie wieder herauszulassen. Sie, Turkur, hatten die Anlage kaum

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