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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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war!, erklärte er. Sonst hätte mein Biss sie schlafen lassen. Aber ... sie ist tatsächlich stark, das ist wahr, und in der Saugspitze wird sie über all meine Frauen gebieten!
    Canker schüttelte seinen riesigen Wolfsschädel. Du begehst einen Fehler, mein Freund!
    Na und!? Dann ist es immer noch mein Fehler!
    »Töte mich!«, flehte Glina. »Ich will nicht zur Vampirin werden! Und ich will meine Tage nicht in einer kalten Feste auf der Sternseite beschließen. Nicht ohne mein Kind! Nicht ohne unser Baby, Nestor!«
    Die Hütte war nur noch eine brennende Ruine, ein rötlich-prasselnder Scheiterhaufen, die Fassade ein wütender Totenschädel, aus dessen geschwärzten Augenfenstern Rauch und Flammen quollen. Nichts konnte darin mehr am Leben sein! Glina jedoch kam es so vor, als höre sie in jeder Flammenzunge und in jedem Krachen, mit dem ein Balken herabstürzte, ein Baby schreien. Als sie sich schließlich eingestehen musste, dass es vorüber war, sank sie erneut zu Boden, und vor sich hin weinend wiegte sie sich selbst in den Schlaf.
    » Nun zeitigt mein Biss seine Wirkung«, stellte Nestor befriedigt fest.
    »Du solltest ihnen eins auf die Ohren geben, wie ich es tue«, grinste der Hunde-Lord und ließ dabei die Faust durch die Luft sausen. »Schlag sie nieder, und sie bleiben auch liegen! Dann wirkt das Fieber umso schneller!«
    Nestor schüttelte den Kopf. »Nein, auf diese Art verlierst du lediglich ein paar, weil du ihnen den Schädel eindrischst. Ich für mein Teil habe lieber Knechte und keine Idioten!«
    »Ha!«, schnaubte Canker. »Schädel heilen wieder! Meistens jedenfalls!«
    Nestors Stimmung war auf dem Tiefpunkt, und er hatte keine Lust, sich zu streiten. Deshalb murmelte er nur: »Mach doch, was du willst!«
    Er bückte sich, um Glina aufzuheben, warf sie sich über die Schulter und strebte der Anhöhe zu, auf der sie ihre Bestien zurückgelassen hatten.
    »Kann sie nicht zu Fuß nachkommen wie ihr Vater und ihre Mutter auch?«, rief Canker ihm nach.
    »Ich habe meine Bedürfnisse, nicht anders als du«, erwiderte Nestor, ohne sich umzudrehen. »Manches davon ist dringend und duldet keinen Aufschub! Aber ich will, dass sie dabei wach ist! Es mag dir zwar seltsam vorkommen, aber es gab eine Zeit, da wusste dieses Mädchen genau, was mich zufrieden stellt.« Bei sich dachte er: In der Tat, sie war meine Geliebte. Ich hatte von nichts eine Ahnung und sie brachte mir alles bei.
    Hinter ihm ließ Canker sich im Gras auf ein Knie nieder und legte seinen neuen Knechten die Hände auf die Stirn. Ihr kommt zu mir in die Räudenstatt!, befahl er ihnen, noch während sie schliefen. Und sollte irgendjemand, ganz gleich ob Mann oder Frau, euch befehlen, ihm zu dienen, dann erklärt ihm oder ihr, dass ihr zu Canker Canisohn gehört. Denn die übrigen Vampirlords – aye, und auch eine gewisse Lady – sind nichts verglichen mit mir! Und wehe, ihr widersetzt euch meinem Ruf! Dann, seid versichert, werde ich euch finden, wo auch immer ihr euch verstecken mögt, und euch das Herz bei lebendigem Leib herausreißen ... und das Herz desjenigen, der euch weggelockt hat, gleich mit! So sei es!
    Kaum hatte er geendet, sprang er rasch Nestor hinterher, um ihn einzuholen ...
    Die Sonne ist erst vor einer knappen Stunde untergegangen, und schon haben wir drei gute kräftige Knechte mehr, meldete Canker sich kichernd in Nestors Bewusstsein zu Wort, nachdem sie schon eine Weile wieder in der Luft waren.
    Und ich kann mir vorstellen, dass es noch mehr werden!, entgegnete Nestor. Auf dem Flug zurück zum Grenzgebirge richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Gelände, das unter ihnen lag. Spürst du es?
    »Was denn?«, entfuhr es Canker. Über den luftigen Abgrund hinweg starrte er Nestor verdutzt an.
    Der Wind hatte sich gelegt, und sie flogen nur ein kurzes Stück voneinander entfernt. Somit wäre es nicht notwendig gewesen, seine Frage laut auszusprechen. Doch der Hundefürst ärgerte sich. Seine Sinne waren womöglich schärfer als die jedes anderen Vampirs. Was um alles in der Welt konnte Nestor nur gespürt haben, das ihm entgangen war? Noch mehr Rauch, ein verstohlenes Huschen in der Nacht, die Gedanken verängstigter Traveller auf der Suche nach einem Versteck, in dem sie bis Sonnauf ausharren konnten? Falls ja, warum merkte er, Canker, dann nichts davon? Ah, dieser Nestor war schon sonderbar. Er war ihm ein Rätsel und faszinierte ihn zugleich.
    Ich nehme ... Gedanken wahr, sagte Nestor, ... Geflüster! Gedämpfte

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