Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
ja gar nicht wissen kann, weil wir Lebenden keine Chance haben, es ihm mitzuteilen ...« Trask hielt inne und blickte Nathan direkt in die Augen. »Na ja, vielleicht haben wir nun ja eine ... Auf jeden Fall müssen wir es versuchen!«
    Alles schwieg. Schließlich meldete Zek sich zu Wort. »Du hast uns noch immer nicht gesagt, was eigentlich genau passiert. Ich meine, wie, auf welche Art weitet die Albtraumzone sich denn aus?«
    Trask nickte müde und schien mit einem Mal in sich zusammenzusinken. »Anfangs war das Ganze räumlich begrenzt«, antwortete er. »Beim ersten Mal waren lediglich die Polizeiwache und das Leichenschauhaus betroffen. Doch dann breitete es sich aus. Vier Monate später war schon die halbe Seven Sisters Road in Mitleidenschaft gezogen und es bewegte sich hinunter Richtung Highbury und Stroud Green. Nach weiteren vier Monaten erreichte die Albtraumzone Crouch Hill, schwappte rüber nach Newington und drang bis Stanford Hill vor. Beim letzten Mal hatte sie schon Islington, Upper Clapton und Hornsey erreicht. Bei der Geschwindigkeit, mit der sie sich ausdehnt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie die gesamte Londoner Innenstadt umfasst. Könnt ihr euch das vorstellen? Ganz London als Kerngebiet der Albtraumzone!?
    Und wie es passiert, was John Scofields Fähigkeiten auslösen ... Das muss man mit eigenen Augen gesehen haben, um es zu glauben. Unbelebte Gegenstände bewegen sich wie aus eigenem Antrieb, mitten im Sommer steigen übel riechende Nebel von Friedhöfen auf, Hunde fangen ohne ersichtlichen Grund an zu heulen. Ganz plötzlich bricht ein Feuer aus und verlischt ebenso rätselhaft wieder. Die Straßenlaternen gehen aus und brennen erst wieder, wenn alles vorüber ist. Die Ratten verlassen die Kanalisation und Schaben strömen in Scharen aus den Häusern, die sie befallen haben! Tote – Leichen, Zombies –, oder vielmehr, was von ihnen übrig ist, wandeln durch die Straßen und brechen an den unmöglichsten Orten zusammen – in Vorgärten, in den Schaufenstern fest verschlossener Läden, entlang stillgelegter Eisenbahnstrecken oder in U-Bahn-Stationen. Selbst die Zeit ist betroffen. Es gibt unerklärliche Verschiebungen, Ereignisse, die Stunden dauern sollten, spielen sich innerhalb von Minuten ab, während Vorgänge, die eigentlich nur Sekunden in Anspruch nehmen, sich scheinbar endlos ausdehnen. Und das sind nur einige dieser sogenannten Poltergeistaktivitäten.
    Am Morgen danach ... gibt es nicht den geringsten Hinweis darauf, dass irgendetwas vorgefallen ist, alles ist so wie immer. Lediglich für ein paar Leute, die etwas gesehen, gespürt, geträumt oder sonst wie mitbekommen haben, wird nichts mehr so sein, wie es einst war. Sie stehen eine Heidenangst aus ...
    Am Schlimmsten trifft es die Menschen in ihren Träumen.«
    »In ihren Träumen?« Das wollte Nathan näher wissen.
    »Ganz recht, in ihren Träumen«, nickte Trask. »Es geschieht jeweils um Mitternacht, wenn alles schläft. Aber es gibt Träume und Träume, Nathan. Wer dafür empfänglich ist, spürt, wenn es so weit ist, dazu muss er sich noch nicht einmal innerhalb der Albtraumzone aufhalten. Auf der ganzen Welt dürften Menschen mit medialen Fähigkeiten Albträume bekommen, wenn John Scofield loslegt, um Tod Prentiss aufzuspüren und ihn wieder und wieder zu töten.
    Tausende von Männern, Frauen und Kindern haben im Traum gesehen, wie John Scofield seinem Opfer mit dem Rasiermesser in der Hand nachsetzt, mitunter auch mit einer Axt oder einem Lötkolben, wie Tod Prentiss das Gesicht versengt oder der Bauch aufgeschlitzt wird und seine Eingeweide hervorquellen, wie ihm die Augen aus den Höhlen treten, bis sie ihm auf die Wangen herabhängen. Sie sahen, wie John voller Hass die Zähne bleckt, während Prentiss schreit und verzweifelt zu entkommen und sich in Sicherheit zu bringen versucht. Natürlich spielt sich all dies nur in der Albtraumzone ab, aber der psychische Widerhall geht weit darüber hinaus und die physischen Manifestationen werden von Mal zu Mal stärker.«
    »Und bisher hat niemand irgendwelche Fragen gestellt?«, warf Zek verwundert ein. »Ich meine, niemand aus der Bevölkerung?«
    »Oh doch«, entgegnete Trask. »Psychiater, die Leiter therapeutischer Einrichtungen, die Polizei – die wird schließlich jedes Mal gerufen, wenn jemand irgendetwas zu sehen glaubt –, alle möglichen Leute. Sie stellen alle möglichen Fragen, weil sie es sich nicht erklären können, aber sie finden keine Antwort

Weitere Kostenlose Bücher