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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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darauf. Sie kennen ja nicht die Ursache. Die kennen nur wir; immerhin sind wir ja diejenigen, die das Ganze aufhalten sollen. Wir müssen dem allem entgegentreten! Nur ... wir haben nicht die geringste Chance!«
    »Wie tretet ihr dem nun entgegen?«, wollte Nathan wissen. »Und wo?«
    Trask blickte ihn an. »Wo schon? Unten in dem alten Kellergeschoss hinter der ehemaligen Polizeiwache von Old Finsbury Park – genau im Zentrum der Albtraumzone. Dort sind die beiden gestorben und ebendort treibt John Scofield sein Opfer alle vier Monate wieder zurück in diese Welt, damit er ihn immer wieder aufs Neue umbringen kann.«
    »Und du erwartest von mir, dass ich euch helfe?«
    »Du bist der Einzige, der dazu in der Lage ist.«
    »Aber außer Keenan Gormley ist doch niemand bereit, mit mir zu sprechen.«
    »Dann tu es über ihn! Sage ihm, was du vorhast, und bitte ihn um Unterstützung. Du darfst nicht aufgeben, Nathan! Dein Vater pflegte zu sagen, dass die Toten über so ziemlich alles Bescheid wissen, was es zu wissen gibt. Freunde dich mit der Großen Mehrheit an, und jedes andere Problem ist schon so gut wie gelöst!«
    »Und wenn John Scofield ganz einfach keine Lust hat, mit mir zu reden?«
    Trask stieg von seinem Podium herunter, trat auf Nathan zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Nun, falls du ihn nicht vorher dazu bringen kannst, dir zuzuhören, dann musst du es eben in jener Nacht versuchen.« Mit einem Mal wirkte sein Gesicht grau und angespannt. »In der Nacht, in der du John von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen und dich ihm in den Weg stellen wirst, wenn er Tod Prentiss verfolgt, um ihn ein weiteres Mal zu töten. Dann musst du hinabsteigen in die Albtraumzone und die beiden voneinander trennen ... selbst wenn es dich den Verstand kosten sollte!«
    »Wann wird es so weit sein?«, fragte Nathan mit ungewöhnlich belegter Stimme.
    Trasks Stimme klang heiser, als er antwortete: »Im Augenblick lässt sich das noch nicht mit Sicherheit sagen. Aber schon bald. Viel zu bald ...«
    Während der nächsten Tage wich Geoff Smart Nathan nicht von der Seite. Trask hätte sich am Liebsten selbst um Nathan gekümmert, doch es gab zu viel zu tun, was sich nicht aufschieben ließ. Nach allem, was Nathan dem E-Dezernat über Turkur Tzonov mitgeteilt und was Trask in Perchorsk mit eigenen Augen gesehen hatte, waren einige Entscheidungen zu treffen. Darum sprang Smart als Nathans Mentor ein, damit sein Chef den Rücken frei hatte, die wichtigsten Angelegenheiten zu regeln.
    Seit nunmehr fünfzehn Jahren hatten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, die USA und ein halbes Dutzend weiterer Länder, die ein Interesse daran hatten, einflussreiche Männer, sogenannte »Berater«, in den Mitgliedsstaaten der »Vereinten Sowjetstaaten«, der »Gruppe Freier Sowjetischer Staaten« oder einfach UdSSR, wie weltweit einige Behörden ihren früheren, nun am Boden liegenden Gegner immer noch nannten, postiert. Mit Spionage im eigentlichen Sinn hatten diese Männer nichts zu tun, sie hielten lediglich »die Augen offen«. In einem so gewaltigen, riesigen Land wie der ehemaligen Sowjetunion, dessen innere Stabilität bei Weitem nicht gesichert war, waren die überlegenen westlichen Telekommunikationseinrichtungen und humanitären Organisationen ebenso willkommen wie die Hilfe beim Stilllegen der maroden Atomkraftwerke. Hinzu kam ein gutes Dutzend weiterer Hilfsprogramme, die sicherstellten, dass die Anwesenheit der genannten »Berater« gern gesehen wurde – zumindest von den Verantwortlichen, die das Sagen hatten.
    Einer dieser Verantwortlichen war Präsident Gustav Turchin. Auch wenn so gut wie alle Staaten und ethnischen Gruppierungen innerhalb der Grenzen der ehemaligen UdSSR nach Unabhängigkeit strebten, stand und fiel doch alles mit Gustav Turchin. Er war so etwas wie eine Vaterfigur und hatte sich zum Ziel gesetzt, unter seinen zankenden Kindern Ordnung und Disziplin aufrechtzuerhalten und den völligen Zusammenbruch seines mittlerweile unregierbar gewordenen Landes zu verhindern, damit nicht alles im Chaos versank. Da etliche seiner unbotmäßigen Kinder auch noch Atommächte waren, war sein Amt von entscheidender Bedeutung.
    Doch was hieß schon »Präsident«? Ja, Chruschtschow, Breschnew, Andropow, Gorbatschow und wie sie alle hießen – das waren Regierungschefs gewesen! Mindestens bis hin zu Gorbatschow hatten sie vom Moskauer Kreml aus wie absolute Fürsten regiert. Was das anging, konnte Turchin ihnen nicht

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