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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Bereiche, in denen es gebrannt hat, und um diejenigen, in denen jene fremdartige Energie, die ich erwähnt habe, frei wurde. Dieser Gang hier liefert ein Beispiel für die Auswirkungen einer ganz normalen Hitzeentwicklung – der Art, die zu einem Brand führt.«
    Jenseits der Tür im Schott führte der Gang geradeaus weiter, bevor er eine Biegung nach links beschrieb und sich ihren Blicken entzog. In die Decke eingelassene Neonröhren tauchten alles in ihr bläuliches, flimmerndes Licht. Von ein paar älteren Röhren, die kurz davor waren, den Geist aufzugeben, kam ein elektrisches Summen. Obwohl es hier weder Gleise noch einen Bahnsteig oder Bänke gab, fühlte Trask sich auf merkwürdige Weise an eine gewisse heruntergekommene U-Bahn-Station in London erinnert, an der er vor fünfzehn Jahren, bevor sie alle erneuert worden waren, oft in den frühen Morgenstunden gestanden hatte. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, welche es nun gewesen war oder wie sie hieß.
    In einem Punkt unterschied jene namenlose U-Bahn-Station der frühen neunziger Jahre sich jedoch gewaltig von dem Ort, an dem er sich befand. Überall waren die Auswirkungen der unglaublichen Hitzeentwicklung zu sehen, von der Tzonov gesprochen hatte. Die Hitze war so enorm gewesen, dass sie ausgereicht hatte, den nackten Fels der Decke zu schwärzen und stellenweise sogar schmelzen zu lassen, sodass er wie Lava herabgetropft und auf dem kühleren Metall der Wandverkleidungen und massiver Stahlträger wieder fest geworden war. Der Gummibelag auf dem Boden war bis auf die bloßen Stahlplatten verbrannt, die sich ebenfalls verformt hatten. Die Wände waren von roten Adern geschmolzenen Kupfers durchzogen. Das war alles, was von den damaligen elektrischen Leitungen übrig geblieben war.
    Tzonov ging voran und nickte einer Gruppe von Wissenschaftlern in weißen Kitteln kurz zu, die an einer von Löchern übersäten Wand lehnten und heftig miteinander diskutierten. »Sie studieren diesen Ort immer noch mit demselben morbiden Eifer wie eh und je«, meinte er trocken, als sie vorüber waren. »Sie vermessen und untersuchen alles, machen Fotos und nehmen Proben, ohne jemals zu einem zufriedenstellenderen Ergebnis zu kommen als zu dem, zu dem Viktor Luchov schon damals vor all den Jahren gelangt ist, nämlich dass sich der Meiler bei der Katastrophe selbst verzehrt und normale Materie sich verformt hat, von innen nach außen gestülpt und sogar in der Raum-Zeit versetzt wurde, bis sie die Grenzen selbst dieses Universums durchbrach und das Tor entstand.«
    Tzonov warf seinen Gästen einen kurzen Blick zu und fügte rasch hinzu: »Oh, machen Sie sich nur keine Sorgen, ich werde Ihnen schon nicht zu viel verraten! Nehmen Sie es mir nicht übel, aber unsere besten Physiker arbeiten seit über zwanzig Jahren daran und finden keine Erklärung. Also gehe ich nicht davon aus, dass Sie beide innerhalb von ein paar Stunden, Tagen oder auch Wochen die Geheimnisse des Universums begreifen werden! Außerdem war Ihr Agent Michael J. Simmons damals hier vor Ort, und der Necroscope Harry Keogh ebenfalls, bevor Sie ihn aus dieser Welt vertrieben haben. Einer von ihnen, vielleicht auch beide, dürfte Sie wohl über alles aufgeklärt haben.«
    Trask schüttelte den Kopf. »Harry hatte keine Gelegenheit, sich allzu lange hier aufzuhalten.« Dabei blickte er dem Russen direkt in die Augen. »Und selbst er musste zugeben, dass das alles zu hoch für ihn war. Das Tor ist durch einen Unfall entstanden, als bei einem plötzlichen Energieschub irgendetwas außer Kontrolle geriet. So hat er es uns jedenfalls erklärt. Und was Jazz Simmons betrifft: Er ist nie nach England zurückgekehrt und lebt immer noch auf den griechischen Inseln. Unsere Leute haben ihm damals ziemlich übel mitgespielt, und das hat er uns nie verziehen. Ich kann es ihm nicht verdenken. Dasselbe gilt übrigens auch für Zek Föener, aber in ihrem Fall waren es Ihre Leute, die mit ihr Schlitten gefahren sind.«
    Tzonov zuckte die Achseln. Trask hatte ihm die Gelegenheit gegeben, einen Blick in seine Gedanken zu werfen, und Tzonov hatte sie nicht verstreichen lassen. Soweit er es sah, entsprach jedes Wort, das der britische ESPer gesagt hatte, der Wahrheit. »Nun, die Zeiten ändern sich«, sagte der Russe, und um das Thema zu wechseln, fügte er hinzu: »Heißt das, dies alles ist Ihnen völlig neu?«
    »Das meiste davon«, erklärte Trask. »Zumindest so, wie es sich jetzt darstellt. Ein Bild

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