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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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bekommen würden?«
    Goodly schüttelte den Kopf und zuckte entschuldigend die Achseln. »Das ginge viel zu sehr ins Detail.«
    »Wie dem auch sei« – Turkur schien die Sache zu genießen – »um die Parkas habe ich mich erst zwanzig Minuten vor unserer Landung gekümmert!«
    Oh? Als wir annehmen sollten, dass du schläfst!?, dachte Trask. Doch er behielt seine Gedanken für sich. Selbstverständlich war ihm klar gewesen, dass Tzonov keineswegs geschlafen hatte ... Doch wenn er nicht geschlafen hatte, was hatte er dann getan? Lediglich geruht? Oder hatte er Kontakt zu Siggi Dam aufgenommen?
    Mit einem Mal erkannte Trask, wie sich alles zusammenfügte. Die dunklen Ringe um Siggis Augen verrieten, dass sie telepathisch begabt war – allerdings nur jemandem, der auch etwas davon verstand. Die meisten Männer hätten Siggis leicht angeschlagenes Aussehen nur als zusätzlichen Reiz aufgefasst, es als Indiz für ein ausschweifendes Leben gewertet und eine Nacht ohne genügend Schlaf. Abermals wurde Trask sich dessen bewusst, dass sie ihn musterte, diesmal jedoch mit einem Stirnrunzeln.
    Goodly ließ sich zu einem, wenn auch gequälten Lächeln herab. »Demnach ist Siggi also eine äußerst begabte Telepathin. Das habe ich mir gedacht. Aber ein solches Aussehen gepaart mit einem derartigen Talent! Das ist schon beinahe nicht mehr fair! Eigentlich hätte ich es ahnen müssen« – er warf Tzonov einen Blick zu – »dass Sie beide ideal zusammenpassen.«
    Tzonov erwiderte sein Lächeln. »Wollen Sie damit sagen, gleich und gleich gesellt sich gern? Nun, trifft das nicht auf uns alle zu?« Ehe jemand etwas darauf entgegnen konnte, fuhr er, zu Siggi gewandt, fort: »Bringst du unsere Gäste auf ihre Zimmer, Liebling? Ich fürchte, es ist nicht ganz das Ritz. Aber, wie Siggi bereits gesagt hat, wir sind hier ja auch nicht in London. Wie wär’s mit einem Stündchen oder so? Reicht Ihnen das, um sich ein bisschen frisch zu machen und sich von der Reise zu erholen? Danach hole ich Sie ab und zeige Ihnen die Anlage.«
    Trask nickte. »Bekommen wir dabei auch Ihren ... Besucher zu sehen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Tzonov. »Und außerdem noch eine ganze Menge mehr. Sie befinden sich an einem faszinierenden Ort, Ben, und er hat eine faszinierende Geschichte. Aber Glasnost und allem guten Willen zum Trotz – etwas Derartiges bekommt man nicht jeden Tag zu Gesicht ...«
    Trask und Goodly zogen sich in ihre Zimmer zurück oder vielmehr in ein Paar miteinander verbundener, aus Stahlwänden bestehender Zellen, die ihnen als Zimmer dienten, und wenige Minuten später besprachen sie sich in gesenktem Tonfall. Obwohl man in einer derart nüchternen Unterkunft kaum eine Wanze verstecken konnte, hatte Goodly sein Zimmer bereits gecheckt. Mit einem winzigen Detektor, der ihm zugleich als Taschenrechner diente, hatte er sich davon überzeugt, dass der Raum sauber war. Anschließend war er in Trasks ... Abteil gegangen, hatte sich auf dessen schlichtes Feldbett gesetzt und dem anderen zugesehen, wie er sich über einem verbeulten Aluminiumwaschbecken nass rasierte. Während sie sich unterhielten, trafen sich ihre Blicke in dem Spiegel, der über dem Waschbecken hing.
    Als Trask den Detektor sah, verzog er das Gesicht und schüttelte so heftig den Kopf, dass der Rasierschaum spritzte. »Das ist nicht nötig«, sagte er. »Ich würde es merken, wenn hier etwas nicht stimmt. Hier ist alles so, wie es aussieht – schlecht und billig, dafür aber so sauber wie irgend möglich. Das gilt auch für unsere Gastgeber – harmloser geht es nicht, zumindest bisher.«
    Goodly hob eine Augenbraue. »Kommt dir an ihrem Verhalten nichts komisch vor?«
    Trask überprüfte seine kurzen, grauen Koteletten. »Eigentlich nicht. Dir etwa? Sei doch mal ehrlich: Wie hätten wir Tzonov denn empfangen, wenn wir im Voraus gewusst hätten, dass er nach London kommt?«
    Goodly zuckte die Achseln. »Wir hätten von Anfang an unsere besten Männer auf ihn angesetzt. Sie würden ihn keine Sekunde mehr aus den Augen lassen!«
    »Auch wenn er nichts weiter vorhätte, als uns einen Gefallen zu tun?«
    Nun hob Goodly auch die andere Augenbraue. »In dem Fall würden wir ihn einfach machen lassen und ihn erst danach ... «
    »... keine Sekunde mehr aus den Augen lassen. Genau das denke ich auch. Also wird er sich wahrscheinlich erst später so richtig für uns interessieren.«
    »Mit Sicherheit!«, nickte Goodly. Im nächsten Augenblick fügte er hinzu: »Dir ist

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