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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Leipzig teuer veräußert hatte, ohne sie rechtlich verbindlich zu besitzen. Das hatte im Rathaus Köpfe rollen lassen.
    Ares nahm an, dass Pitt die Presseleute in der Polizeidirektion auf Kurs gebracht hatte. Ärgerlich genug, dass der Tod des Polizeimeisters überhaupt in der Zeitung gelandet war.
    Er fragte sich auch, ob es tatsächlich ein Unfall war oder ob der Mörder zugeschlagen hatte. Totenblick. Beim nächsten Dauerlauf durch den Park würde es ihm sein Freund sicherlich erzählen.
    Sein Smartphone machte sich erneut bemerkbar.
    Dieses Mal war es der knappe SMS-Hinweis von Dolores, die ihr Hilfsangebot für heute Abend beim Schülerkursus zurückzog. Sie habe noch zu tun.
    Anscheinend ging ihr wieder einmal etwas privat gegen den Strich. Das war das gelegentlich Unprofessionelle, das Ares an seiner Assistentin gar nicht leiden konnte. Sicher, er hatte Verständnis für ihr Studium und die gelegentlich schwierige Konstellation, aber …
    Er schrieb ihr zurück, dass sie auch übermorgen nicht zu kommen brauchte. Er fände schon jemand von seinen älteren Schülern, die ihm zur Hand gingen.
    Ares legte das Handy auf den Tisch und sah wieder hinaus zur Straße. Je nachdem, wie weit er sich nach vorne beugte, konnte er zur quirligen KarLi hinaufblicken. Es sah oft aus, als würden die Radfahrer die Tram hetzen und die Fußgänger sich ein Wettrennen liefern. Leipzig lebte, pulsierte und startete in den neuen Tag.
    Das wollte er auch tun, doch in Ruhe.
    Er bestellte sich noch einen Kaffee und vertiefte sich in die Zeitung, um zu lesen, was sich in der Stadt tat. Kulturell und politisch.
    Freudig bemerkte er die kleine Lobeshymne einer Kritikerin zum Zerbrochnen Krug  – bis er feststellte, dass gar nicht er und seine Truppe gemeint waren: Eine zweite Schauspielergruppe hatte sich das Stück ebenfalls auserkoren und führte es zudem noch in adaptierter Form auf. Genau wie sie.
    Ares’ gute Laune zerstob und löste sich in Luft auf.
    Das bedeutete Krieg!
    Es war nicht kollegial, Ideen zu klauen, und wenn doch, dann wenigstens mit zeitlichem Abstand. Sicherlich ging diese Aufführung auf Schmobi zurück, ein ehemaliges Mitglied seiner Truppe. Er hatte den Zerbrochnen Krug exportiert, darauf würde Ares wetten.
    Mit einem Blick erfasste er, dass die nächste Vorstellung heute Abend in der naTo sein sollte. Von der Uhrzeit her passte es hervorragend. Da konnte er die Jungs bestens einsetzen, und sie würden alle kommen.
    Danach telefonierte Ares seine Schauspieltruppe an und setzte sie von der Dopplung des Stücks sowie von Schmobis Verrat in Kenntnis.
    Was er vorhatte, bezeichnete man gemeinhin als: Sabotage.
    ***
    Leipzig …
    Aileen konnte sich nicht erinnern, wie viel Zeit verstrichen war, seit der Maskierte sie entführt hatte. Alles erschien ihr unwirklich. Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, alles wurde eins.
    Sie lag beim Erwachen bislang stets mit verbundenen Augen auf etwas, das gummiartig roch, vielleicht nach Luftmatratze, und sich auch so unter ihrem Körper anfühlte. Ihre Arme und Beine waren ausgestreckt und mit gepolsterten Fixierungen versehen, so dass sie sich nicht von der Unterlage rollen konnte.
    Ein Gebläse war aufgestellt worden, warme Luft umspielte sie und verhinderte, dass sie fror. Nur … der Hauch traf auf ihre blanke Haut, und zwar nicht nur an den Armen, sondern überall.
    Sie brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass der Unbekannte sie in ihrer letzten Schlafphase ausgezogen haben musste. Sie war exponiert, vollkommen entblößt und schutzlos.
    Was wollte er von ihr?
    Vergewaltigen? Oder als Sexsklavin halten? Ein verrückter Satanist?
    Ihre aufgeputschte Vorstellungskraft gaukelte ihr die schlimmsten Bilder vor. Aileens Herz beschleunigte den Rhythmus, Adrenalin schoss in ihre Blutbahn. Sie zog probeweise an ihren Fesseln, doch es knirschte nur lederartig.
    Eine Tür öffnete sich, hinkende Schritte näherten sich ihr.
    »Meine Königin«, wisperte die Männerstimme. »Dein großer Moment rückt näher.« Eine weiche Halskrause legte sich um ihre Kehle, stützte und blockierte ihren Kopf. Dann wurde die Augenbinde entfernt.
    Der Raum war beleuchtet.
    Aileen sah über sich eine grau gestrichene Decke mit Führungsschienen, an denen sich Gleitschlitten befestigen ließen. Dünne Stahlkabel und Verlängerungskabel hingen lose herab. Sie konnte nicht erkennen, wo sie sich befand: ein Keller, ein Dachboden, eine Garage – es war alles möglich.
    Der Mann mit der Maske

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