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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Männern ignoriert.
    Irgendwann ging einer der Polizisten los und sammelte den Baseballschläger als Beweismittel von der Straße, der Rettungswagen kam, und man kümmerte sich um den Zusammengeschlagenen. Die Verletzungen schienen nicht trivial zu sein. Er wurde an den Tropf gehängt, auf eine Trage gepackt und eingeladen.
    »Du hast keine Ahnung«, murmelte er und erhöhte die Vergrößerung, so dass er ihren Namen und die Adresse auf dem Notizblock des Polizisten lesen konnte: Dolores Engel, Poetenweg, die Nummer war verdeckt, aber das ließ sich herausfinden.
    Er kannte den Poetenweg. Das Sträßchen lag in Gohlis-Süd, ganz in der Nähe des Gohliser Schlösschens.
    Das konnte er sich merken. Er würde ihr demnächst einen großen Strauß Rosen sowie eine Glückwunschkarte zum Geburtstag schicken. Dolores konnte es nicht wissen, aber sie war dem großen Privileg entgangen, Teil eines einzigartigen Kunstwerks zu werden. Bedauerlich für ihn, glücklich für sie.
    Es wäre wahrlich nicht fair gewesen, Dolores abzugreifen, nachdem sie sich tapfer gegen Adler zur Wehr gesetzt hatte. Er verstand es, zu gönnen.
    Der gescheiterte Straßenräuber wurde abtransportiert und von einem Beamten begleitet, der zweite Polizist nahm Dolores mit.
    Zurück blieb eine leere, sehr friedliche Körnerstraße. Nichts wies darauf hin, dass eine junge Frau soeben die Heimsuchung des Viertels durch den Baseballschlägermann beendet hatte.
    Für ihn bedeutete es, sich einen neuen Zufallsscout zu suchen.
    Er mochte es, andere ohne ihr Wissen vorzuschicken und sie obendrein als Ablenkung einsetzen zu können. Bei der Durchsuchung von Adlers Wohnung würden etliche Gegenstände gefunden, die den Mordopfern gehört hatten. Das konnte die Polizei auf eine vollkommen andere Spur bringen.
    »Woher bekomme ich meinen neuen Spürhund?«, grübelte er und stieg nach vorne ins Fahrerhaus.
    Eile kannte er nicht. Die Zeit spielte für ihn.
    Das nächste Bild würde warten müssen, während sich die Polizei erst einmal um Adler kümmerte und ihn verhörte, um herauszufinden, welche Rolle er bei den Morden spielte. Sie würden jedoch schnell merken, dass der Mann zu einfältig und zu wenig gebildet war, um solche virtuose Arbeit abzuliefern.
    Dabei hatte die Polizei seine Geheimnisse am Tatort noch nicht aufgedeckt. Er würde ihnen bald einen Tipp geben; gleichwohl machte er sich die Arbeit gern.
    Und dann war da noch Polizeimeister Hansen, der lernen musste, dass mit dem Totenblick nicht zu scherzen war.
    Er startete den Transporter und fuhr gemütlich los. Es gab genug für ihn zu tun.
    Sein Handy klingelte.
    Verwundert nahm er den Anruf mit der unterdrückten Nummer entgegen und führte ein kurzes, überraschendes Gespräch.
    Danach hielt er in einer Parkbucht an und blickte starr auf die leere Straße hinaus, während es in seinem Kopf arbeitete und sein Verstand nach einer Lösung suchte: Mit dieser Wendung war nicht zu rechnen gewesen, und das bescherte ihm zusätzliche Arbeit. Nur um sicherzugehen.
    Eine Viertelstunde saß er im Transporter, die Augen geradeaus gerichtet und ohne zu blinzeln; dabei spielte er verschiedene Szenarien durch, positive sowie negative.
    Und nach dem Ablauf von sechzehn Minuten wusste er ganz genau, dass es definitiv genug für ihn zu tun gab. Erst die Pflichten, dann die Kür.
    ***
    Leipzig, Südleipzig, 13. November
    »Kann sein, dass man Sachen bei ihm fand, die den Opfern gehörten. Aber Robin Adler ist niemals im Leben unser Bildermörder, Peter!« Schwedt saß Rhode im Büro gegenüber und hatte sich gerade an ihrem Kaffee verschluckt. Sie trug ein dunkelgrünes Poloshirt, dazu Jeans und Turnschuhe und war von ihnen heute die Legere. Der Hauptkommissar steckte wie immer im Anzug. »Hast du dir den Typen mal angesehen? Der arbeitet als Zeitungsausträger und flog von der Berufsschule, weil er zu doof für Gärtner war. Wie soll der diese …« Sie kämpfte mit den Haaren, die sie ausnahmsweise nicht zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. »Mann, ich schneid sie mir ab! Da kann Freddy noch so sehr motzen.«
    Er spielte mit dem Squashball, drückte die Fingernägel hinein, bis seine Gelenke schmerzten. Der worry stone hatte eine Auszeit bekommen. »Ein gewisser Herr Richard Georg Wolke ist da anderer Meinung. Man braucht einen schnellen Erfolg, um dessen Gemüt zu besänftigen.« Er drückte noch fester. »Ich würde gerne sagen, es ist Taktik, um den Mörder in Sicherheit zu wiegen.«
    »Seit wann spielen die

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