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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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hoch, über ihren Knöcheln. Sie spürte durch die Gummistiefel hindurch, wie kalt es war.
    Sie hatte ihr Handy bereits hervorgeholt, als sie den Kopf wandte und sah, dass sich das Auto wieder bewegte. Es trieb friedlich einen Moment lang dahin, ehe es an einem geparkten Pick-up entlangschrammte und eng an ihn geschmiegt schließlich zum Stillstand kam.
    Susan wählte die Notrufnummer.
    Alle Plätze waren belegt.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, sagte Susan.
    Sie wurden wahrscheinlich zugeschüttet mit Anrufen. Vollgelaufene Keller, Erdrutsche, Verkehrsunfälle, Bürger, die sich um das Aquarium ihrer Nachbarn Sorgen machten.
    Sie rief Archie an. Er meldete sich nicht.
    Sie schaute die Division Street entlang, dann die Twelfth Avenue. Nirgendwo sah sie Scheinwerfer kommen.
    Zumindest bildete ihr Wagen kein Verkehrshindernis.
    Sie schrieb eine Nachricht auf eine Seite ihres Notizbuchs und riss sie heraus. Mein Wagen hat Ihren Pick-up gerammt. Tut mir leid. Sie fügte Name und Handynummer an, watete zu dem Pick-up hinüber und klemmte den Zettel unter den Scheibenwischer. Das Papier war bereits so nass, dass die Tinte zerlief.
    Sie hatte die Kreuzung schon überquert, als ihr einfiel, dass ihr Laptop auf dem Rücksitz des Wagens lag. Sie beschloss, ihn dort zu lassen. Sie war dreiundzwanzig Blocks von zu Hause entfernt, und sie wollte nicht, dass er nass wurde.
    Sie setzte ihre Kapuze auf und marschierte los.
    Es war nicht so weit. Die Blocks waren kurz. Und sie erinnerte sich, dass Heil zu einer Adresse hier in der Gegend fahren wollte. Sie beschloss, den größten Teil des Wegs auf der Division Street zurückzulegen und nach seinem Auto Ausschau zu halten. Stellenweise musste sie durch tiefe Pfützen auf dem Gehsteig waten, aber sie hatte ihre Gummistiefel an. Und es war relativ warm draußen. Das war die angenehme Seite – wäre all das als Schnee heruntergekommen, stünde es vielleicht noch beschissener um Portland. Nach ein paar Blocks war ihr so warm, dass sie den Reißverschluss ihrer Regenjacke öffnen musste.
    Einige Blocks weiter reichte es ihr.
    Ihre Füße taten weh. Sie bekam Blasen zwischen den Zehen. Sie brauchte Pflaster. Ihre Jeans waren klatschnass.
    Sie zündete sich eine Zigarette an und versuchte es noch einmal bei Archie. Erneut meldete sich nach einmaligem Läuten die Mailbox. Es erboste sie ein wenig. »Ich bin es«, sagte sie. »Susan. Wieder einmal.« Sie wusste nicht, was er tun könnte, nur dass er irgendetwas tun könnte. Einen Abschleppwagen rufen oder so. Ihr ein Fahrzeug schicken. Dann sah sie den mintgrünen Nissan Cube.
    Sie suchte nach einer Hausnummer. Der 2000er-Block der Division Street.
    »Egal«, sprach sie auf Archies Mailbox. »Ich sehe Heil.« Und dann legte sie auf.
    Es musste Heils Wagen sein. Wie viele mintgrüne Nissan Cubes waren im ganzen Land verkauft worden? Fünf? Sechs, vielleicht?
    Er stand vor einem merkwürdigen, schachtelförmigen kleinen Haus mit einem steil aufragenden Dach. Die Häuser links und rechts sahen ganz ähnlich aus. Die Nummer war 2051. Sie kam ihr bekannt vor. Sie glaubte, sich zu erinnern, dass es die erste Adresse auf Heils Liste gewesen war.
    Es gab reichlich Parkplätze, deshalb hatte er wahrscheinlich genau vor der Adresse gehalten.
    Es musste das Haus sein.
    Susan stand im Regen und war plötzlich unsicher. Der Regen prasselte auf ihre Jacke. Sie würde ihn anrufen. Sie würde ihn anrufen und sagen, dass sie vor dem Haus stand, erklären, was passiert war, und um eine Mitfahrgelegenheit bitten.
    Sie suchte seine Nummer aus ihrer Liste und klickte sie an. Es läutete. Er meldete sich nicht.
    Wahrscheinlich befragte er gerade den Aquariums-Freak und wollte nicht gestört werden.
    Sie stand noch eine Weile herum. Sie spürte, wie nasse Haarsträhnen an ihrem Kopf festklebten.
    Sie zog an ihrer Zigarette.
    Es ging nur um eine Mitfahrgelegenheit. Sie würde mit ihm reden und dann auf der Veranda warten.
    Sie eilte die Treppe zur Haustür hinauf und läutete, ehe sie den Mut wieder verlor. Im letzten Moment fiel ihr ein, die Zigarette auszumachen.
    Ein Mann kam an die Tür. Er hatte dunkles Haar und schien in den Vierzigern zu sein. Vielleicht Archies Alter. Er sah ihm allerdings nicht ähnlich. Er war überall dort rund, wo Archie kantig war. Nicht dick, nur ein bisschen weich. Aber er war größer als Archie. Er überragte sie.
    Susan sah zu ihm hinauf und lächelte. »Ist Detective Heil da?«, fragte sie.
    »Kommen Sie herein«, sagte

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