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Totenfluss: Thriller (German Edition)

Totenfluss: Thriller (German Edition)

Titel: Totenfluss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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»Außer dass jemand unbedingt den Schlüssel haben will.«
    »Sehen Sie sich den User-Namen an«, sagte Susan und zeigte auf den Schirm.
    Vanport48.
    »Er ist bereit, zehn Dollar für einen alten Schlüssel auszugeben«, sagte Ngyun. »Ich denke, damit ist klar, dass er sich für Vanport interessiert.«
    »Können Sie herausfinden, wer es ist?«, fragte sie.
    »Sie meinen, mit eBay Kontakt aufnehmen und mir den richtigen Namen und die Kontaktdaten für die Person geben lassen?«
    »Genau«, sagte Susan.
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    »Nicht ohne richterliche Anordnung«, sagte Ngyun. »Und leichtsinnige finanzielle Entscheidungen sind kein hinreichender Grund.«
    »Ich dachte, die Regierung hat Zugang zu allen unseren Online-Konten«, sagte Susan.
    »Das Heimatschutzministerium vielleicht«, sagte Ngyun. »Wir nicht. Und das dürften Sie eigentlich nicht wissen.«
    Sie sah, wie sein Blick zu seinem eigenen Computer zurückhuschte.
    »Kommen Sie«, sagte Susan. »Es gibt doch bestimmt etwas, das Sie tun können.«
    Ngyun zögerte. »Also gut«, sagte er. »Viele Leute haben einen User-Namen und bleiben für alle ihre Konten dabei. Ich zum Beispiel bin für fast alles, was nicht mit der Arbeit zu tun hat, huggybearxp. Dieser Typ verwendet Vanport48 wahrscheinlich noch für andere Dinge. Ich kann ein Auge drauf haben. Wenn ich ihn in einem der Kopffüßer-Chatrooms finde, dann haben wir möglicherweise einen hinreichenden Grund.« Er begann, auf seiner Tastatur zu tippen. Das Geräusch seiner Finger auf den Tasten klang ganz ähnlich wie Regen.
    Susan war zufrieden.
    Sie ging mit ihrem Laptop in den Besprechungsraum zurück, steckte ihn wieder ein und starrte von Neuem darauf. Carter war tot. Und jetzt lag er einfach da auf der Seite. Sie hatte geschrieben, dass er eine Rolle bei der Rettungsaktion im Fluss gespielt hatte, dass er die Leiche von Dennis Keller geborgen hatte. Aber seine Persönlichkeit fehlte. Dann fiel ihr etwas ein.
    Nach einigen Minuten des Browsens hatte sie, was sie brauchte. »Alex Paul Carter wuchs in Pendleton, Oregon, auf, wo er Rettungs- und Wettkampfschwimmer sowie Pfadfinder war. Er gewann einen goldenen Gürtel beim Rodeo in der Disziplin Calf Roping …«
    Sie schaute noch eine Weile auf den Schirm.
    Dann drückte sie auf Senden , packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Heimweg.

44
    »Da«, sagte Claire. »Siehst du es?«
    Archie hatte es gesehen. Henrys Augenlid hatte geflattert. Claire griff nach Archies Hand und drückte sie.
    Henry atmete seit fast einer halben Stunde wieder selbstständig.
    Die Sauerstoffmaske war fort, und Archie konnte Henrys Gesicht wieder sehen. Auf seinem Schädel und am Kinn wuchsen grau-schwarze Stoppeln, aber seine Gesichtsfarbe war besser. Sein Blutdruck war gestiegen. Er sah aus, als würde er leben.
    Claire ließ Archies Hand los, zupfte ein Stück getrockneten Speichel aus Henrys Mundwinkel und schnippte es auf den Boden.
    Der Raum wirkte merkwürdig still ohne das Geräusch des Beatmungsgeräts.
    Ärzte und Schwestern kamen und gingen in regelmäßigen Abständen. Alle lächelten.
    Henrys Lider flatterten wieder.
    »Da«, sagte Claire.
    Ihr Gesicht hellte sich jedes Mal auf, wenn es passierte.
    Henrys Neurologin kam zum vierten Mal in zehn Minuten ins Zimmer gerauscht. Sie war Inderin und trug ihr kräftiges schwarzes Haar als Zopf, der auf ihren weißen Labormantel fiel. Sie warf einen Blick auf den Monitor.
    »Er hat wieder geflattert«, sagte Claire.
    Die Neurologin lächelte. »Das ist ein gutes Zeichen«, sagte sie, tippte etwas in Henrys Krankenakte und ging wieder.
    »Sie glaubt nicht, dass er aufwachen wird«, sagte Claire.
    »Er wird aufwachen.«
    Claire kippte ihren Stuhl nach hinten und sah zur Decke. »Ich hätte dich nicht anrufen sollen«, sagte sie. »Du solltest nicht hier sein.«
    »Das ist wichtig.«
    Sie behielt den Blick lange auf der Decke, dann sah sie Archie an. »Geh«, sagte sie. »Such diesen Jungen.«
    Archie zögerte.
    »Geh«, sagte Claire.
    Archie stand auf. »Du rufst mich an, wenn sich etwas tut?«
    »Ja.«
    Er streckte die Hand aus und legte sie auf Henrys Brust. Der Stoff des Krankenhaushemds fühlte sich hauchdünn an. Archie hustete und hob die Hand zum Mund. »Okay«, sagte er.
    Er drehte sich um und ging ein paar Schritte.
    »Archie?«, sagte Claire.
    »Flattert er wieder?«
    »Nein«, sagte sie.
    Er wandte sich um. Claire war aufgestanden und hatte beide Hände vor den Mund gelegt. In ihren Augen

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