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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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mich setzte, sprang der kleine Monitor an und zeigte ein grobkörniges Schwarz-Weiß-Bild. Metallische Geräusche knisterten aus dem Lautsprecher.
    CC Creach saß auf einem Holzstuhl ähnlich dem, auf dem ich saß. Er hatte die Ellbogen auf denTisch gestützt, das Kinn ruhte auf den Fäusten. Seine langen, dunklen Haare waren zu einem Zopf geflochten, der von alle paar Zentimeter angebrachten Gummibändern gehalten wurde.
    Ich hörte eineTür aufgehen. Creach riss den Kopf hoch und drehte ihn dem Geräusch zu.
    Schritte, dann kam Slidell ins Sichtfeld. Creach verfolgte ihn mit seinem Blick, die Unterarme aufrecht wie lange, dünne Stangen, dieAugen weit aufgerissen und ängstlich.
    Slidell warf eineAkte auf denTisch. Sie landete mit einem scharfen Knall.
    Creach ließ die Hände sinken, sodass sein Gesicht besser zu sehen war. Das harte Neonlicht tauchte den hellen Fleck auf seinerWange in ein fahles Blau.
    »Hey, Mann.« Creach zeigte ein kurzes, nervöses Grinsen. » Was ist los?«
    Still und unbewegt starrte Slidell auf sein Gegenüber herab.
    »Schätze, ich habe ein bisschen über die Stränge geschlagen.« Creach machte ein komisches Kichergeräusch.
    Slidell zog seinen Stuhl heraus.
    »Der Kerl hat keinen Humor. Ich entschuldige mich. Ist ja nichts passiert, oder?«
    Slidell setzte sich. Schlug dieAkte auf. Sortierte und organisierte gemächlich den Inhalt.
    Creach lehnte sich zurück. Beugte sich wieder vor.
    Slidell kontrollierte, ob dasAudio-Video-System eingeschaltet war und funktionierte.
    »Diese Befragung wird aufgenommen. Zu Ihrem Schutz und zu meinem. Haben Sie etwas dagegen?«
    Creach schüttelte den Kopf.
    Slidell drückte auf einen Knopf. »Bei dieser Befragung anwesend sind Detective Erskine Slidell, Charlotte Mecklenburg Police Department,Abteilung Schwerverbrechen und Morde, und Cecil Converse Creach.« Slidell nannte noch Datum und Uhrzeit.
    Nervös sah Creach zu, wie Slidell ein Blatt Papier aus seinem Stapel zog und so tat, als würde er es lesen. Ich wusste, was er tat. Und warum er Creach so lange hatte warten lassen. Er wollte Creach ängstlich und verletzlich.Weil er so eher Fehler machte.
    Slidell legte das Papier weg. »Die Unterrichtsstunde hat begonnen.«
    » Was soll das heißen?«
    » Warst wohl nie in der Schule, was, CC ?Vielleicht auf ’ner Sonderschule?«
    »Schule der harten Schläge.« Creach kicherte auf eineArt, die mich an Jack Nicholson in Easy Rider denken ließ.
    »Finden Sie das lustig?«
    »Ich dachte, Sie machen einenWitz. Sie wissen schon, diesen Blödsinn mit der Schule.«
    Slidell starrte ihn einfach nur an.
    Creachs rechter Fuß fing an zu wippen, sodass sein knochiges Knie auf und ab schnellte wie ein Kolben.
    »Ich habe nie nichts getan.«
    »Das nennen wir eine doppelteVerneinung, CC .Wenn du nie nichts getan hast, dann hast du was getan. Darum sitzt du hier und verpestest die Luft in meinemVerhörzimmer.«
    Einige Befrager wiegen ihreVerdächtigen gern in Sicherheit, gewinnen ihrVertrauen und schlagen dann zu. Nicht Slidell. Er holte lieber gleich zum entscheidenden Schlag aus.
    »Du bist auf Bewährung draußen, hab ich recht?«
    Creach nickte.
    »Festnahme wegen ungebührlichenVerhaltens unterAlkoholeinfluss. Habe ich noch einmal recht?«
    Creach sagte nichts.
    » Wenn du nicht kooperierst, CC , ist dein dürrer, schwarzerArsch gleich wieder im Loch. Ich hab gehört, du bist drinnen ziemlich beliebt.«
    Creach blickte unruhig im Raum umher.
    »Sieh mich an,Wichser.Wenn du dich nicht konzentrierst, verliere ich die Geduld. Und das willst du nicht.«
    »Da haben Sie was falsch verstanden, Mann.«
    »Habe ich das?Versuchen wir’s damit. Passion Fruit Club.«
    Creach blickte jetzt ernsthaft verwirrt drein.
    »Hast du dir im Passion Fruit je das R ohr durchblasen lassen?«
    » Was?«
    »Soll ich es dir buchstabieren?«
    Creach öffnete die Lippen, sagte aber nichts.
    »Ich habe eine Frage gestellt,Arschloch. Schon mal den Joystick aufmöbeln lassen in diesem« – Slidell malteAnführungszeichen in die Luft – »Massagesalon?«
    Creach konnte nicht mehr still sitzen. Seine Finger zupften an derTischkannte. SeinTurnschuh machte auf den Fliesen rat-tat-tat.
    Slidell seufzte und fing an, seine Papiere zusammenzusammeln.
    Creach warf die Hände in die Höhe. »Also gut. Ja. Ich war dort.«
    » Wann?«
    »Paarmal. Dreimal vielleicht.«
    » Wann?«
    » Wie, was für ein Datum?«
    »Ja,Trottel.Was für ein Datum.«
    »Mit Daten hab ich’s nicht so.«
    »Denk lieber

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