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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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horchte, weil ich nicht wusste, ob ich geträumt oder das Geräusch tatsächlich gehört hatte.
    Das Geräusch war eindeutig real. Und im Haus.
    Mein Puls beschleunigte sich.
    Ich blinzelte, bis sich meineAugen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Hielt denAtem an.
    Ich ließ den Blick durch das Zimmer wandern, suchte nach der leisesten Bewegung. Sah nichts als Schatten. Hörte nur Stille.
    DerWecker auf dem Nachtkästchen zeigte 2:38.
    Schiie-Tschunk!
    Mein Puls wurde noch schneller.
    Das Geräusch kam von unten, es klang, als würde der Wagen einer Schreibmaschine zurückgeschoben.
    Ich griff nach dem Telefon. Verdammt! Ich hatte das Schnurlose im Arbeitszimmer liegen gelassen, das iPhone steckte noch in meiner Handtasche.
    Ich stand leise auf und schlich zurTür, wich dabei Dielen aus, von denen ich wusste, dass sie knarzen würden.
    Ich horchte mit angehaltenemAtem.
    Keine verstohlenen Schritte. Kein Rascheln von Gewebe, das eineWand streifte. Überhaupt keine Bewegung.
    Etwas Flauschiges berührte meine nackteWade. Ich zuckte zusammen und atmete scharf ein. Schaute nach unten.
    Zwei rundeAugen leuchteten in der Dunkelheit.
    Ich streckte dem Kater die geöffnete Hand entgegen. Bleib. Er schoss durch dieTür, als das Geräusch wieder ertönte.
    Schiie-Tschunk!
    Ein Satz blitzte in meinem Kopf auf.
    Du stirbst auch, du verdammte Schlampe.
    Adrenalin schoss mir durch den Körper.
    Ich schaute über die Schulter, suchte im Zimmer nach etwas, das ich alsWaffe benutzen konnte.
    DerTroll aus Norwegen? Der LSJML -Becher? DieVase von MacKenzie-Childs?
    Ich entschied mich für die Bronzefigur von zwei Händchen haltendenAffen. Schwer. Scharf.
    Mit der Figur in einer Hand trat ich vorsichtig auf den Gang. Im Halbdunkel warf mir derWandspiegel ein gespenstisches Bild derTreppe entgegen.
    Am Fuß kauerte keine Gestalt mit Messer oderWaffe in der Hand.
    Birdie saß auf der obersten Stufe.Als er mich kommen hörte, glitt er nach unten.
    Schiie-Tschunk!
    Der Kater erstarrte. Sein Schwanz bewegte sich. Dann schoss er wieder nach oben und verschwand im Badezimmer.
    Kaum atmend tastete ich mich die Stufen eine nach der anderen nach unten. Mein Knöchel schickte mir kleineWarnungen.
    Unten blieb ich stehen und horchte noch einmal.
    Schiie-Tschunk!
    Lauter.
    Mein Gott.Was war das nur?
    Ich spähte insWohnzimmer, ins Esszimmer dahinter.
    Als ich dort nichts Bedrohliches sah, bewegte ich mich aufsArbeitszimmer zu. Das Geräusch schien aus dieser Richtung zu kommen.
    Ich stieß dieTür auf.
    SCHIIE-TSCHUNK!
    Mein Blick schnellte hin und her, suchte nach einemTelefon. Ein schnurloses lag auf dem Sofa. Das andere steckte in der Ladeschale auf dem Schreibtisch. Das winzige rote Licht des Ladegeräts warf einen Lichtfleck auf die Schreibunterlage.
    In dem Schein blitzte etwas. Blitzte noch einmal.
    Mein Blick schnellte zu Petes Laptop.
    Ich sah, wie der CD -Einschub herausschnellte und dann wieder zurückfuhr.
    SCHIIE-TSCHUNK!
    Was zumTeufel?
    Ich ließ die Bronzeprimaten sinken, ging zum Schreibtisch und drückte den Deckel des Dell ganz auf.Auf dem Monitor lief gelbe Schrift über einen violetten Hintergrund.
    Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh! Bäh!
    Dieses eine Mal hatte mein technikfeindlicher Ex recht gehabt. Sein Computer hatte wirklich einenVirus.
    Ich schaltete ihn aus, fuhr ihn wieder hoch und wartete die ganze ärgerlicheWindows-Startprozedur ab. Die Laufschrift war verschwunden. Der CD -Einschub blieb zu.
    »Du bist mir was schuldig, mein Großer«, flüsterte ich leise.
    Ich durchquerte eben das Esszimmer, als ich imAugenwinkel erneut eine Bewegung wahrnahm. Eine subtileVeränderung der Schatten, die denTeppich sprenkelten. Unter dem Fenster, auf der anderen Seite desTisches.
    Ich hielt inne. Spielte derAdrenalinausstoß meinem Hirn einen Streich? Der ausgeflippte Computer?
    Nein.Wie das Geräusch des Einschubs war auch diese Schattenkräuselung real.
    Mit dem R ücken an derWand schlich ich zu denVorhängen und spähte hinaus.
    Die Nacht war mondlos, das Gelände von Sharon Hall dunkel wie ein Grab.
    Aber dort, unter der Magnolie. Ein blassesAufblitzen? Eine Silhouette?
    Eine ganze Minute kauerte ich da und starrte.Aber das war alles gewesen. Ich sah sonst nichts mehr. Falls ich überhaupt etwas gesehen hatte.
    Plötzliches Nachdenken.
    Hatte ich richtig abgeschlossen? Die Alarmanlage eingeschaltet? Ich war überrascht gewesen, Birdie zu sehen. Hatte ich es, abgelenkt und erschöpft, einfach

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