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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sehr genau nach, CC .«
    Creachs Blick wurde ruhiger, als er über denAblauf seiner jüngerenVergangenheit nachdachte.
    »Vor ein paarWochen vielleicht.«
    Slidell legte den Kopf schief.
    »Ein Montag? Ja. Jetzt fällt es mir wieder ein. Montag vor zwei Wochen. Ich war mit diesem Kerl Zeno zusammen. Zeno hat gesagt, er hätte frisches Material, das im Bronco Club tanzt.«
    Ich griff zu meinem iPhone und öffnete den Kalender. Montag vor zwei Wochen. Der Tag, an dem unsere Unbekannte starb.
    » Was soll das heißen, frisches Material?«
    »Der Besitzer bringt jeden ersten Montag im Monat neueTänzerinnen.Wenn wir Kohle haben, gehen Zeno und ich dahin, umTitten zu glotzen.«
    » Wie alt sind dieseTitten?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Slidell durchbohrte Creach mit einem Blick.
    »Die an diesen speziellen Montagen kommen, die sind jung.«
    »Kinder?«
    »Hören Sie, Mann. Ich frag die nicht nach ihrenAusweisen.«
    »Und manchmal versüßt dir eine dieser jungen Damen denAbend.«
    »Nie und nimmer.« Creach schüttelte zu oft und zu schnell den Kopf. »Falls sich eine von denen beschwert hat, ich war das nicht. Oder wenn sie minderjährig sind oder sonst was.«
    »Soso. Lass mich raten. Die Mösen im Bronco kannst du dir nicht leisten, also lässt du’s dir ein bisschen billiger im Passion Fruit besorgen. Was, sind die Mädchen da vielleicht schon ein bisschen älter, haben vielleicht schon alle ihre Backenzähne?«
    »Nein, die sind auch jung.« Creach war zu dumm, um Slidells Sarkasmus zu verstehen. »Ich mag keine alten Mösen.«
    »Da hast du ja wirklich einen exzellenten Geschmack, CC .«
    Slidell klang so angewidert, wie ich mich fühlte. Nach einem Augenblick des Schweigens zog er ein Foto unserer Unbekannten aus seiner Sammlung und warf es über den Tisch.
    »Kennst du die?«
    Creach kratzte sich am Ohr, während er das Foto betrachtete. »Ja.«
    Slidell schaute kurz zu der Kamera hoch.
    Ich hielt denAtem an.
    » Wie heißt sie?«
    »Candy.«
    »Erzähl mir von ihr.«
    »Soll das einWitz sein?«
    »Ich meine es todernst.«
    »Im Passion Fruit wird nicht lange gequatscht.«
    Slidell verschränkte dieArme.
    Creach zuckte dieAchseln. »Die konnte kein Englisch, Mann. Keine von denen konnte es. Die haben Spanisch oder sonst was geredet.«
    Slidell schob Ray MajericksVerbrecherfoto über denTisch.
    Creach betrachtete das Gesicht, sagte aber nichts.
    »Ich sage jetzt etwas, das ich vielleicht nicht sagen sollte.« Slidell atmete tief ein und durch die Nase wieder aus. »Ich glaube ja, dass du dir Mühe gibst, CC .Aber bis jetzt reicht das noch nicht.Wenn du mir was gibst, womit ich weiterarbeiten kann, dann tue ich, was ich kann, um diese Sache mit dem ungebührlichenVerhalten unterAlkoholeinfluss aus derWelt zu schaffen.«
    »Ja?«
    »Ja.«
    Creach tippte auf das Foto, »Dieser Kerl ist immer dort.«
    »Im Passion Fruit.«
    »Ja.«
    »Arbeitet er dort?«
    »Das weiß ich nicht. Ehrlich, ich weiß es nicht. Die Mädchen haben Magic zu ihm gesagt. Und sich benommen, als hätten sieAngst vor dem Kerl.«
    » Warum?«
    »KeineAhnung.«
    Mir war gar nicht aufgefallen, dass der wippende Fuß sich beruhigt hatte. Bis er wieder damit anfing.
    »Diese ganze Scheiße ist vertraulich, okay. Wenn rauskommt, dass ich mit Ihnen geredet habe, nageln die mir die Eier an die Wa nd.«
    Slidell schob Stift und Block über denTisch. »Schreib’s auf.«
    »Ich hab doch schon alles gesagt. Kommen Sie. Es geht um meinenArsch!«
    Slidell ging bereits zurTür. Er drehte sich noch einmal um.
    »Tu dir selber einen Gefallen. Krieg dich verdammt noch mal wieder ein.«
    »Hey!Warten Sie!Was passiert mit mir?«
    Ich traf Slidell im Gang.
    » Was denken Sie, Doc?«
    »Seine Geschichte scheint zu stimmen.«
    »Dann haben wir also Candy als Straßennamen für unsere Unbekannte.Vielleicht Majerick als ihren Zuhälter.«
    »Denken Sie, dass Majerick alleine arbeitet oder nur als Handlanger für einen anderen?«
    »Magic ist zu fies und zu verrückt, um eine Organisation zu führen. Falls es um so was geht.«
    Ich dachte darüber nach, was Creach gesagt hatte. Dass jeden Montag neue junge Mädchen eintrafen.
    Von woher?Aus Kleinstädten? Mittelklassevorstädten? Großstadtgettos? Mit Bussen? Zügen?Autos, von denen sie sich hatten mitnehmen lassen?
    Ein widerliches Karussell von Frauen, die jung und naiv ankamen und dann immer weiter abrutschten, bis sie in Läden wie dem Passion Fruit landeten, süchtig, gebrochen, der jugendliche Optimismus für immer

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