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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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vergessen? So gewissenhaft ich bin, wenn ich das Haus verlasse, so nachlässig bin ich manchmal in Sicherheitsdingen, wenn ich zu Hause bin.
    Mein Blick fiel auf dieAkten, die ich auf denTisch geworfen hatte. Creach und Majerick. Zwei Einbrecher. Einer ein Gewalttäter.
    Ich kontrollierte alleTüren und Fenster und schaltete denAlarm ein.Als ich mir ein Schnurloses aus demArbeitszimmer holte, hörte ich, schwach, aber eindeutig, wie einAuto angelassen wurde.
    Mir war ein wenig mulmig zumute, als ich wieder ins Bett ging.

32
    Wieder weckte mich Ma Belle. Ich schätze, ich war drauf und dran, eineArt R ekord aufzustellen.
    » Wir haben Cecil Creach geschnappt.« Slidell klang beinahe fröhlich.
    » Wo?«
    »Im Moosehead am Montford Drive.«
    Ich kannte den Laden und wusste, dass der Besitzer ein Freund der Null-Toleranz-Politik war.
    »Creach hat dort aber nicht gedealt.«
    »Der Trottel hat dort gesoffen und dumm dahergeredet. Mit sich selber. Hat die anderen Gäste wahnsinnig gemacht, deshalb hat der Türsteher ihn rausgeworfen. Creach hockte dann auf dem Parkplatz und jammerte über die Ungerechtigkeit der Welt. Also rief der Türsteher die Polizei. Creach hatte den Bauch voller Schnaps, aber keinen Stoff bei sich.«
    » Wann war das?«
    Ich hörte Papier rascheln.
    »Kurz nach eins heute Nacht.«
    Falls ich einen nächtlichen Besucher gehabt hatte, konnte es nicht Creach gewesen sein. Ich überlegte, ob ich Slidell von demVorfall letzte Nacht erzählen sollte.Aber was sollte ich ihm sagen? Dass ich von einem Computerwitzbold verarscht worden war?
    »Hat CreachWiderstand geleistet?«
    Slidell schnaubte nur.
    » Was jetzt?«
    »Ich lasse ihn eineWeile schmoren, dann nehme ich ihn mir vor.«
    »Ich will dabei sein.«
    »Die Show startet in einer Stunde.«
    »Fangen Sie nicht ohne mich an.«
    Slidell machte ein Geräusch, das man als Einverständnis deuten konnte.
    Ich fütterte Birdie, duschte und zog mich an. Ein Kaffee und ein Häppchen kalte Lasagne, und ich war bereit.Trotz des unterbrochenen Schlafes war ich voll frischer Energie.Wir machten Fortschritte.
    Ich stopfte die unberührtenAkten in meine Laptoptasche, schnappte mir Handtasche und Schlüssel und öffnete die Hintertür.
    Und erstarrte.
    Auf der Fußmatte stand ein Karton, wie man ihn benutzt, wenn man einen Pullover oder ein Hemd verschenken will.Auf dem Deckel sah ich kein Etikett, keinen gedruckten oder handgeschriebenen Namen oderAbsender.
    Das Ding hatte nichts übermäßig Bedrohliches. Keine Drähte. Keine Geräusche aus dem Inneren.Trotzdem waren meine Instinkte imAlarmzustand.
    Das Schattenspiel in der Nacht. Die Bewegung unter dem Baum.
    Und noch etwas.
    Eine rötlich braune Blüte hatte sich vom unteren Rand des Kartons über die linke Seite ausgebreitet.
    Ich schaute mich um.
    Mein Mazda stand da, wo ich ihn abgestellt hatte. KeinAuto stand am Bordstein oder fuhr die Einfahrt entlang. Das Gelände war leer. Die Myers Park Baptist Church auf der anderen Straßenseite war verlassen.Vor derAmpel an der Selwyn warteten ein paar Fahrzeuge.
    Ich schaute wieder auf den Karton hinunter. Ich atmete einmal tief durch, stellte meine Laptoptasche ab und zog Gummihandschuhe aus einemAußenfach. Nachdem ich sie übergestreift hatte, öffnete ich behutsam den Deckel.
    Der Karton enthielt nur einen Gegenstand. Graubraun und verschrumpelt, sah er aus wie ein Stück mumifiziertes Fleisch. Der Karton darunter war dunkel und glänzend.
    Anfangs hatte ich keineAhnung.
    Ich drehte das Ding mit einer Fingerspitze um. Schaute es mir genauer an.
    Und dann begriff ich.
    Obwohl derTag warm war, lief mir ein Schauer über den R ücken.
    »Mein Gott …«
    Ich schluckte. Schluckte noch einmal. Hob den Kopf und ließ mir die frische Morgenluft übers Gesicht streichen. Zwang mich, ruhig zu bleiben.
    Wieder kontrollierte ich die Umgebung, dann drückte ich den Deckel wieder zu, trug den Karton in die Küche und schloss dieTür.
    Mit zitternder Hand zog ich mein iPhone aus der Handtasche und drückte auf einen Kurzwahlknopf.
    Slidell hob nach dem zweiten Läuten ab.
    » Wo zumTeufel sind Sie?«
    »Kommen Sie zu mir. Sofort.«
    Slidell hörte die Dringlichkeit in meiner Stimme.
    »Alles in Ordnung, Doc?«
    »Ja. Nein. Kommen Sie einfach sofort her. Und vielleicht sollten Sie die Spurensicherung benachrichtigen.«
    Dieses eine Mal stellte er keine Fragen.
    Ich schloss Birdie im Schlafzimmer ein und kehrte in die Küche zurück. In weniger als zwanzig Minuten war Slidell an

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