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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Gott.«
    »Ja.Was nicht alles passieren kann. Hunter ist überzeugt, dass über seinen Neffen vorschnell geurteilt wurde.«
    » Warum?«
    »Uncle Sam ist da drüben nicht gerade beliebt. Zwei unbewaffnete Zivilisten tot. Der Schütze ein amerikanischer Marine. Die Einheimischen wollen Blut.«
    »Politik also.«
    Pete zuckte dieAchseln.Wer weiß?
    »Die Lösung ist doch ganz einfach.«
    Pete streckte die Hand aus und strich mir über die Oberlippe. Ich schlug seine Hand weg.
    »Zuckerschnurrbart«, sagte er. »Erzähl.«
    »Der Medical Examiner untersucht die Eintritts- undAustrittswunden der Kugeln.«
    »Das war unmöglich.«
    » Warum?«
    »Die Männer liegen auf einem muslimischen Friedhof begraben. Die Militärpolizei hat wiederholt versucht, Zugang zu erhalten, aber die afghanischen Behörden verweigerten bisher sowohl eine Exhumierung als auch eineAutopsie. Nach langem diplomatischen Hin und Her haben sie jetzt ihre Meinung geändert.«
    Ich hatte einen plötzlichenVerdacht, wohin das führte.
    »Sie haben einer Exhumierung zugestimmt.«
    »Ja.Aber es gibt keine Garantie, dass sie ihre Meinung nicht noch einmal ändern. DieAnhörung nachArticle 32 wurde verschoben, um Zeit zu gewinnen für die Durchführung der Exhumierung.«
    »Aha.«
    » Was meinst du, wie gut erhalten werden die Leichen sein?«
    » Was wurde postmortal mit ihnen gemacht?«
    »Hunter sagt, die Männer wurden gewaschen, in Leichentücher gewickelt und begraben. Keine Särge. Sie wurden nur auf die Seite gelegt, mit dem Kopf in Richtung Mekka.«
    » Wüstenklima, ein Jahr in der Erde. Ich würde fortgeschritteneVerwesung erwarten, wenn nicht bereits vollständige Skelettierung.«
    »Die US -Experten werden nur einenVersuch mit diesen Leichen bekommen.Wenn das Personal am Stützpunkt nicht allererste Sahne ist, könnte John imArsch sein.«
    »Schusskanalbestimmung ist nicht so kompliziert.«
    »Das weißt du.Aber wissen sie es auch? Laut Hunter ist das Johns beste Chance, seine Unschuld zu beweisen. DieVerteidigung will ein Mitspracherecht, wer die Exhumierung und Untersuchung durchführen soll, und der Staatsanwalt hat ihnen gesagt, sie sollen jemanden vorschlagen, der für beide Seiten akzeptabel ist.«
    »Du willst, dass ich nachAfghanistan fliege.« Gesagt mit dem Enthusiasmus, den ich für Gerstenkörner übrig habe.
    »Ja. Deine Erfahrung mit Kriminalermittlungen wird die R egierung zufriedenstellen, und dieVerteidigung wird Hunters Empfehlung zustimmen.«
    Pete lehnte sich zurück und schaute mir tief in dieAugen. Er hatte seinen Fall dargestellt. Jetzt wartete er.
    Tief durchatmen.
    »Versteh mich nicht falsch, Pete. Ich habe Mitgefühl mit John und seiner Familie.Aber Militärärzte haben viel Erfahrung – zu viel – mit traumatischenVerletzungen. JederArzt inAfghanistan hat mit Sicherheit Hunderte von Schussverletzungen gesehen.«
    »In frischem Gewebe. Du hast es eben gesagt.Wahrscheinlich sind nur noch Knochen übrig. Das bist du. Das ist dein Ding. Du bist die Beste.Außerdem findet dieArticle-32-Anhörung in North Carolina statt.«
    »Ich habeVerpflichtungen. Ich kann mich nicht so einfach auf die andere Seite derWelt davonmachen.«
    »Das tust du die ganze Zeit.«
    »Nein, tue ich nicht.«
    » JPAC ?«
    Pete meinte meine R olle als zivile Beraterin des Joint POW/MIA Accounting Command, des zentralen militärischen Identifikationsinstituts in Honolulu.
    »Das ist was anderes. Diese Besuche sind von langer Hand geplant.«
    »Es gibt noch einen Grund, warum du es sein musst. Du kennst dich aus mit militärischen Funktionen.Wegen deiner JPAC -Verbindung wird die R egierung deinerVerpflichtung als forensische Expertin erst recht zustimmen.«
    »Pete …«
    Er beugte sich vor und nahm meine beiden Hände in seine.
    »Ich bitte dich als persönlichen Gefallen darum. Bitte überwache die Exhumierung. Führe die Untersuchung durch.«
    »Das ist doch lächerlich. Die Logistik wäre einAlbtraum.«
    Er lächelte. »Das ist alles schon geklärt.«
    »Von wem?«
    »VomVerteidigungsministerium, dem Pentagon, dem verdammtenWeißen Haus.«
    » Willst du mich auf denArm nehmen?«
    Pete legte theatralisch die Hand aufs Herz. »In fremder Erde Leichen ausbuddeln ist eine ernste Sache, vor allem wenn sie Beweismittel bei Ermittlungen gegen einen amerikanischen Soldaten sind.«
    »Auf keinen Fall.« Ich zog meine Hände aus seinen. »Ich habe eine Unbekannte imTeenageralter in meinem Kühlraum, und niemand interessiert sich dafür.Wenn ich mich nicht

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