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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Kirgisistan.«
    »Die Kirgisische R epublik.Weiter zum Zoll.«
    Wieder deutete Mensforths Arm die Richtung an. Ich fragte mich, ob sie in einem anderen Leben Platzanweiserin gewesen war.
    Zum Glück war die Schlange nur kurz.Während wir uns Schritt um Schritt voranarbeiteten, versuchte Mensforth es mit Konversation.
    »Kirgis kommt von vierzig.Vierzig Stämme.«
    » Wirklich?«
    Wir machten einen Schritt nach vorne.
    Mensforth interpretierte meine lustlose R eaktion entweder als Distanziertheit oder Desinteresse.Von da an warteten wir schweigend.
    Fünfzehn Minuten später folgte ich meinerVerbindungsoffizierin über eine pechschwarzeAsphaltfläche. Die Luft war frostig, derWind feucht und durchdringend.
    Mit gesenktem Kopf ging Mensforth auf einen weißenTransporter derAir Force zu und zog die Seitentür auf. Ich kletterte hinein. Ein Junge in Uniform lud meineTasche ein und setzte sich dann hinters Lenkrad.
    Während der Fahrt tauchten in der Entfernung winzige Lichter auf.Andere Fahrzeuge sah ich keine.
    Mein Kopf schmerzte. Mein Magen rumorte. Doch Schlaf war jetzt eindeutig wichtiger als Essen.
    Die Fahrt zur Luftwaffenbasis war glücklicherweise kurz, vielleicht fünf Minuten.
    Während der Fahrer an einem Checkpoint anhielt, um Fragen zu beantworten undAusweise zu präsentieren, darunter meinen Pass und den Marschbefehl, starrte ich die aus Maschendraht und Leinwand bestehendeWand vor meinem Fenster an.
    »Sind das Hesco-Schanzkörbe?«Trotz meiner Erschöpfung war ich neugierig.
    »Ja, Ma’am«, sagte Mensforth.
    Ich hatte über Hescos gelesen. Diese kistenähnlichen Einheiten, die mit Sand und Steinen gefüllt und dann in Dreierreihen übereinandergestapelt werden, bilden eine widerstandsfähige, aber auch flexible Barriere.Wenn weitergezogen wird, werden die Säcke einfach geleert.
    KeineAhnung, warum mein Hirn mit diesen Informationen daherkam.
    Nachdem alle Dokumente schließlich kontrolliert und abgestempelt waren, fuhren wir durch dasTor.
    DerTransporter rollte an vorgefertigten, rechteckigen Bauten, riesigen Nissenhütten, einem Bau, der aussah wie eine kleine Moschee, und einer langen, niedrigen Hütte vorbei, die eine Bar zu sein schien. Schließlich hielten wir vor einem fensterlosen, einstöckigen Komplex, der gute dreißig Meter lang und zehn Meter breit war.
    »Die Frauenkaserne.« Mensforth sprang heraus und ging auf eine Metalltreppe an derVorderseite des Gebäudes zu.
    Ich folgte ihr. Hinter mir kam der Junge mit meiner R eisetasche auf der Schulter.
    Wir polterten dieTreppe hoch zu einerTür. Mensforth gab mir einen Schlüssel.
    »Sie sind in 204. Nehmen Sie die leere Pritsche.«
    Der Junge stellte dieTasche ab und lief wieder nach unten.
    »Mit ein bisschen Glück haben Sie das Zimmer für sich allein.« Mensforth sprach gedämpft. »DieToilette ist am Ende des Ganges. Ich hole sie um null-achthundert ab.«
    Der Himmel war zwar noch dunkel, doch ich befürchtete, dass es nicht mehr lange hin war.
    » Wie spät ist es jetzt?«
    »Null-vierhundertdreißig.«
    Halleluja.
    Das Zimmer, gerade einmal zweieinhalb mal drei Meter groß, enthielt zwei Schränke und zwei Einzelbetten. Ich hatte Glück. Beide Kissen waren leer.
    Ich riss meine R eisetasche auf und rannte auf dieToilette. Zurück im Zimmer, zog ich mich aus, streifte ein T-Shirt und einen frischen Slip über, steckte mein iPhone ein und stellte denWecker. Dann fiel ich ins Bett.
    Kirchenglocken läuteten.
    Erschrocken öffnete ich dieAugen.
    Mein Hirn tastete.
    Manas.
    Ich griff nach dem Handy. Schaltete die Glocken aus. Schaute auf die Uhr.
    7:45.
    Zitternd zog ich Kampfanzug und Stiefel an, schnappte mir meinToilettenköfferchen und ging den Gang hinunter.
    Kurz über die Zähne und durch die Haare. Mit verschiedenen Bürsten.
    Um null-achthundert öffnete ich die Tür nach draußen. Die Sonne war eine tief stehende weiße Scheibe in einem makellos blauen Himmel. R eif überzog das Gras wie Zuckerglasur.
    Mensforth stand unten an derTreppe mit einer gefütterten, braunen Jacke über demArm.
    »Guten Morgen.« Mit weißemAtem vor dem Mund.
    »Guten Morgen. Soll ich meine Sachen mitnehmen?«
    »Ja, Ma’am.«
    Ich holte R eisetasche und R ucksack und polterte die Treppe hinunter.
    »Nehmen Sie die da.« Mensforth hielt mir die Jacke hin.
    »Glauben Sie, dass es so kalt wird?«
    »Lieber haben und nicht brauchen als brauchen und nicht haben.«
    »Das hat meine Mutter immer gesagt.«
    »Meine auch.«
    Wir lächelten beide. Ich zog die

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