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Totengeld (German Edition)

Totengeld (German Edition)

Titel: Totengeld (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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sagte aber nichts.
    »SpecialAgent Dew ist über Ihre Position bei S&S Enterprises informiert«, sagte ich. »Über IhreVerbindung zu John-Henry Story.«
    »Kein Kommentar.« Durch kaum geöffnete Lippen.
    »Haben Sie einen Kommentar dazu, wie Story es geschafft hat, sich selbst anzuzünden?«
    R ockett lieferte keineAntwort auf Slidells Frage.
    »Eine Frage geht Dew nicht mehr aus dem Kopf.« R egenbogenfarbene Lichtreflexe tanzten über die Umrisse von Slidells Gesicht. » Wie schafft es ein zweitklassiger Kleinimporteur, bei den großen Jungs mitzuspielen?«
    Noch immer nichts.
    »Örtlicher Geschäftsmann verbrannt.« Slidell hob und senkte die Hände, als würde er Gewichte vergleichen. »Zweitklassiger Importeur mit einerWagenladung voller Geld.«
    » Wollen Sie damit sagen, dass ich was mit StorysTod zu tun hatte?« Hinter R ockett hob ein Schiedsrichter die Hände über den Kopf. »Sind Sie völlig durchgeknallt?«
    Da ich glaubte, einen Riss in seiner blasierten Selbstbe herrschtheit zu erkennen, steuerte ich nun direkt auf den eigentlichen Grund unseres Besuchs zu.
    »Vor zwei Nächten wurde ein junges Mädchen bei einem Unfall mit Fahrerflucht in der Nähe der Old Pineville R oad getötet.«
    Ich zog eins meiner Flugblätter heraus.Auch das sah R ockett sich nur eine Nanosekunde lang an.
    »Das Mädchen wurde durch denAufprall nicht getötet. Sie konnte noch aufs Bankett kriechen, wo sie einige Zeit später unter großen Schmerzen starb.Allein.Verängstigt.«
    »Sie erzählen mir das, weil?« R ocketts gesundes Auge bohrte sich in meines.
    »Das Mädchen hatte etwas in ihrer Handtasche, das John-Henry Story gehörte.«
    »Und?« Eiskalt.
    »Hat Detective Slidell eigentlich erwähnt, dass er im Morddezernat arbeitet?«
    Das entstellte Gesicht veränderte sich auf eineArt, die ich nicht interpretieren konnte. Ich hielt ihm das Flugblatt direkt davor.
    »Sie kannten Story. Die Kleine kannte Story.Wissen Sie, wer sie ist?«
    »Mary fucking Poppins.«
    Wut flammte in mir auf. Ob Kriegsheld oder nicht, R ockett war abstoßend.
    »Noch was anderes. Der Medical Examiner hat Sperma auf der Leiche des Mädchens gefunden.Aus den Proben wird DNS extrahiert.«
    R ockett zuckte dieAchseln. »Na, dann extrahieren Sie mal schön.«
    »Das Mädchen hatte Storys Plastik in ihrer Handtasche. Story ist Ihr Partner und Saufkumpan.« Ganz offensichtlich teilte Slidell meineAbscheu. »Sie hängen da mit drin.Wer ist sie?«
    »Verschwinden Sie verdammt noch mal aus meinem Haus.«
    Slidell rührte sich nicht von der Stelle.
    »Hier habe ich noch etwas, Mr. R ockett.« MeinTon war eisig. »Gestern habe ich einenTipp erhalten. DieAnruferin behauptete, das Fahrerfluchtopfer zu kennen. Und meinte, das Mädchen hätteAngst gehabt.«
    »Und?«
    »Irgendetwas oder irgendjemand jagte diesem MädchenAngst ein.« Nur Zentimeter von R ocketts Gesicht entfernt wedelte ich mit dem Flugblatt. »Ich werde herausfinden, wer oder was das war.«
    Mit einer verärgerten Bewegung schlug R ockett mir das Blatt aus der erhobenen Hand. Ich hob es auf und legte es mit derAbbildung nach oben auf denTisch.
    »Ich werde nicht aufhören, bis dieses Mädchen identifiziert ist. Detective Slidell wird nicht aufhören, bis der Mörder gefasst ist. Sie haben uns in Bezug auf Ihre Bekanntschaft mit Story angelogen. Sie müssen einen Grund dafür haben, und der bringt Sie damit inVerbindung.«
    »Und vergiss nicht,Arschloch.« Slidell brachte sein Gesicht sehr nahe an R ocketts, hob die Brauen und senkte sie wieder. »Ich bin völlig durchgeknallt.«
    Ohne ein weiteresWort gingen wir nach draußen und fuhren davon.
    Und das war’s.
    In den nächsten zehnTagen sollte ich nichts über das Mädchen mit der pinkfarbenen Handtasche und der pinkfarbenen Haarspange erfahren, das im Kühlraum der Leichenhalle lag.

Z WE ITER TEIL

16
    Als ich am Samstagmorgen aufwachte, umschlang mich die Bettdecke wie eine Boa Constrictor. Ich hatte mich wohl imTraum hin und her geworfen, doch ich erinnerte mich an nichts.
    Birdie war nirgends zu sehen.
    Ich hielt mir denWecker vor die verklebtenAugen. 8:45.
    Wenn das Frühstück zu spät kommt, nagt mein Kater entweder an meinen Haaren oder scheppert mit einem Keramikgefäß, in dem auf meiner Frisierkommode eine Seidenpflanze steht. Er ist gut. Beide Strategien nerven mich so sehr, dass ich aufstehe.
    Merkwürdig, dass Bird mich heute nicht zumAufwachen gequält hatte. Noch zu träge nach der Hafergrütze mit Eiern?
    Aber amAbend zuvor

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