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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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nehme an, Ihre Reise verlief gut?«
    »Ja.«
    »Und Ihr Quartier ist zufriedenstellend?«
    »Ja, vielen Dank.«
    »Captain Welsted kümmert sich gut um Sie?«
    »Sie war sehr hilfsbereit. Alle waren sehr hilfsbereit.«
    »Und Sie haben den Rest Ihres Teams schon kennengelernt?«
    Da ich annahm, dass sie Blanton und Noonan meinte, nickte ich.
    »Gut.«
    Fisher verschränkte die Finger auf der Tischplatte. Ihre Nägel waren zwar nicht lackiert, aber besser manikürt und poliert als meine.
    »Wie Ihnen zweifellos bewusst ist, gestaltet sich die Aufgabenzuweisung für eine solche Mission sehr schwierig. Und heikel. Die Exhumierung eines afghanischen Bürgers betrifft nicht nur das Verteidigungsministerium, sondern auch das Außenministerium und auch das Weiße Haus.«
    Während Fisher sprach, starrte Blanton mich unverblümt an. Ich erwiderte sein Starren, obwohl ich dem Colonel konzentriert zuhörte.
    »Die Verhandlungen über diese Exhumierung begannen fast augenblicklich, nachdem diese Anschuldigungen erhoben wurden. Erst vor Kurzem haben sich diese Gespräche als fruchtbar erwiesen. Es ist meine Absicht, dass alle Phasen dieser Operation glatt und erfolgreich vonstattengehen.«
    Anscheinend hatte keiner das Gefühl, dass diese Erklärung eine Reaktion verlangte. Oder die Anwesenden wussten, dass Fisher keine wollte.
    »Nun gut. Zum Hintergrund.« Fisher zog Papiere aus dem obersten Ordner. »Der Vorfall ereignete sich im Dorf Sheyn Bagh, zwölf Kilometer östlich von FOB Delaram.«
    »Forward Operation Base«, erläuterte Blanton mir zuliebe. Vorgeschobene Operationsbasis.
    »Der Beschuldigte, Marine Second Lieutenant John Gross, war zu der Zeit Zugführer beim RCT -6, dem 3/8.«
    Da ich nicht unterbrechen wollte, notierte ich die Kürzel, um sie mir später übersetzen zu lassen.
    »Nachrichtendienstlichen Informationen zufolge horteten Aufständische in dem Dorf illegale Waffen. Gross hatte den Auftrag, das Dorf abzuriegeln und Haus für Haus zu durchsuchen.«
    »Hier ist die komplette Akte.« Fisher zog den untersten Ordner aus dem Stapel und schob ihn mir zu. »Mr. Blanton, ich nehme an, Sie haben eine Kopie? Lieutenant Noonan?«
    Blanton und Noonan nickten.
    Ihre nächsten Sätze richtete Fisher direkt an mich.
    »Um es kurz zusammenzufassen: Kurz vor Sonnenaufgang verließ ein Konvoi von sechs Fahrzeugen Delaram. Bei Ankunft in Sheyn Bagh befahl Second Lieutenant Gross seinen Männern, die Dorfbewohner vor ihren Häusern zu versammeln. Einige führten nun eine Durchsuchung nach Waffen durch, während andere mit den Befragungen begannen. Im Verlauf der Operation explodierte auf der Straße vor der Dorfmauer eine raketengetriebene Granate, wodurch ein Humvee stark beschädigt und zwei von Gross’ Männern verletzt wurden. Nach Angaben verschiedenster Zeugen entstand danach Chaos.«
    Fisher überflog den Text und zitierte laut, was ihr wichtig erschien.
    »Nach Lieutenant Gross’ Aussage bewachte er zum Zeitpunkt der Explosion zwei Einheimische, die als mögliche Aufständische identifiziert worden waren.«
    Fisher beugte sich über das Blatt.
    »Ahmad Ali Aqsaee und Abdul Khalik Rasekh.«
    Sie richtete sich wieder auf.
    »Nach Aussage von Lieutenant Gross kamen Aqsaee und Rasekh auf ihn zugerannt. Obwohl er ihnen auf Englisch und Paschtu befahl stehen zu bleiben, seien beide auf bedrohliche Art weitergelaufen. Da er um sein Leben fürchtete, eröffnete er das Feuer.«
    »Gross’ Version unterscheidet sich deutlich von der Eggers’.«
    »Ja, Lieutenant Noonan. Das ist der Grund, warum wir hier sind.«
    Noonan, der den Tadel spürte, lehnte sich zurück und kniff die Lippen so fest zusammen, dass die Mundwinkel weiß wurden.
    Fisher konzentrierte sich wieder auf mich.
    »Laut Corporal Grant Eggers stürzten Aqsaee und Rasekh auf niemanden zu. Verängstigt von der Explosion, versuchten beide, sich von der Straße zu entfernen.«
    Einige Sekunden vergingen.
    »Sind die Bioprofile der Opfer da drinnen?« Ich tippte auf den Ordner vor mir.
    »Ja. Rasekh war deutlich größer als Aqsaee. Und die beiden unterschieden sich im Alter.«
    »Wie viele Jahre?«
    »Mr. Rasekh war zweiundfünfzig.«
    Fisher schüttelte knapp den Kopf.
    »Mr. Aqsaee wurde an seinem siebzehnten Geburtstag getötet.«

 
    19
    Fisher sprach noch ein paar Punkte in Bezug auf die Logistik an und verließ dann, nachdem sie uns gutes Gelingen gewünscht hatte, den Raum. Welsted übernahm.
    »Es ist wichtig, dass wir uns bei Exhumierung, Transport

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