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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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Sie’s vielleicht kaufen?«
    Jon stützte sich mit den Unterarmen auf den Tisch. »Wollte Carol Miller es kaufen?«
    Er konnte förmlich sehen, wie sich im Kopf seines Gegenübers Zusammenhänge herzustellen begannen. »Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen.«
    »Wollte sie Ihr Rudergerät kaufen? Das, was Sie da am Schwarzen Brett auf der Entbindungsstation anbieten?«
    Pete fuhr sich mit der Hand mehrmals übers Kinn, sein Blick wurde ausweichend. »Wir haben miteinander gesprochen. Sie war interessiert, hat sich aber nicht mehr gemeldet.«
    »Sie haben miteinander gesprochen? Am Telefon, meinen Sie?«
    »Genau. Sie hat mich angerufen – internes Gespräch.«
    Von Gesprächen über die Hausanlage gibt es keine Aufzeichnungen, dachte Jon. Er überlegte sich gerade seine nächste Frage, da kam Pete ihm zuvor: »Mir gefällt nicht, wohin diese Fragerei führt. Ich mache da jetzt nicht mehr mit.« Er trank seinen Kaffee aus und stand auf.
    Jon zuckte die Achseln. »Eines noch, bevor Sie gehen. Ich wollte mir schon lange wieder einmal Viva Las Vegas ansehen. Wo leihen Sie sich Ihre Videos aus?« Er konnte Grays Geschichte in der Videothek nachprüfen.
    »Ich habe meine eigene Sammlung.« Damit ging er rasch weg.
    Jon wartete, bis er um die Ecke verschwunden war. »Na, das hat ihm ja ganz schön zugesetzt.«
    Aus seiner Tasche zog Jon einen Asservatenbeutel, hob den Becher, aus dem Gray getrunken hatte, mit Hilfe eines Kugelschreibers hoch und ließ ihn hineinfallen.
    »Wozu nehmen Sie den mit?«, fragte Rick.
    »Da drauf sind seine Fingerabdrücke und seine DNA.«
    Sein Partner lachte ungläubig. »Sie denken doch nicht ernsthaft daran, den als Beweismittel vor Gericht zu verwenden?«
    Jon knirschte mit den Zähnen und wartete, dass der Ärger, der gerade in ihm hochgekocht war, wieder abklang.
    »Nein. Aber er könnte sich als nützlich erweisen, wenn man am dritten Opfer DNA-Spuren findet.«
    Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln stand Rick auf.
    Als sie die Kantine verließen, hielt Jon seinen Blick starr auf Ricks Nacken gerichtet und dachte, dass sein neuer Partner noch eine Menge zu lernen hatte. Aber er, so beschloss er, würde nicht derjenige sein, der es ihm beibrachte.

5
    D
    ie Frau schüttelte den Kopf. »Machen Sie sich keine Sorgen, meine Liebe. Zu uns sind schon Frauen gekommen, die hatten nichts weiter als ihr Nachthemd an. Barfuß, ohne irgendwas.«
    Fiona bemerkte, wie der Blick der Frau wieder zu dem Riss über ihrer Augenbraue wanderte. Sie wandte sich ab und sah sich in dem Schlafzimmer um, das eher einer Klosterzelle glich: ein schmales Einzelbett, daneben ein winziger Tisch, in der Ecke ein einfacher Kleiderschrank. Der einzige Farbtupfer waren drei Dahlien in einer Vase auf dem Nachttisch.
    »Apropos Nachthemd, wir haben welche zum Ausleihen oder Schlafanzüge, wenn Ihnen die lieber sind. Kleider und die wichtigsten Toilettenartikel auch. Es gibt viele Leute, die so etwas spenden.«
    Fiona lächelte. »Danke, Hazel, Sie sind so lieb. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    »Sie können sagen, dass wir Fotos von Ihrem Gesicht machen dürfen.«
    Ihre Stimme war schärfer geworden, und Fiona sah sie überrascht an.
    »Fotos sind gute Beweismittel, um zu verhindern, dass er einfach so davonkommt.« Sie sah Fiona eindringlich in die Augen.
    »Ich … ich weiß nicht. Was meinen Sie mit ›davonkommt‹?«
    Hazel trat einen Schritt zurück. »Es tut mir leid. Ich sollte mich nicht so in Rage bringen lassen. Was ich meine, ist, wenn Sie ihn eines Tages vor Gericht bringen oder sich scheiden lassen wollen, ist es recht hilfreich, wenn Sie eine Art Protokoll haben. Etwas Geschriebenes, ein Tagebuch ist gut, aber Fotos sind noch viel, viel besser. Niemand will Sie jetzt zu irgendetwas zwingen, außer sich zu erholen. Aber später ist es eine große Hilfe, wenn wir jetzt alles dokumentieren, solange die Verletzungen noch frisch sind.«
    Sie verließen das Zimmer. Hazel deutete auf die vielen Türen in dem kurzen Flur. »Mit Ausnahme der beiden Familienzimmer und der ehemaligen Dienstbotenkammern oben unter dem Dach haben wir alle Schlafzimmer geteilt. Es ist ein bisschen wie ein Minihotel, mit meinem Büro gleich neben der Eingangstür. Wollen wir runtergehen?«
    »Ja, aber ich würde gern noch kurz allein telefonieren«, sagte Fiona mit einem Blick zurück in das leere Zimmer.
    »Selbstverständlich«, antwortete Hazel. »Aber ich muss Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Adresse geheim

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