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Totenheer (German Edition)

Totenheer (German Edition)

Titel: Totenheer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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schlangen.
    Einer unter ihnen fiel aufgrund seiner Kleidung besonders auf. Der Stoff war braun, darüber trug er einen grünen U m hang, wie ihn die Waldläufer zumeist ihr Eigen nannten. Seine Stu l penstiefel waren längst abgenutzt und zeugten von langen Märschen abseits gängiger Straßen. Mit einem Ausdruck ä u ßerster Zufriedenheit beobachtete dieser Strygarer das Treiben der anderen. Während er lächelte, zeigte er seine spitzen Ec k zähne.
    „Nährt euch“, rief er ihnen zu. „Gebt euch dem Hunger und der Gier hin. Erstarkt, und alles auf dieser Welt wird eure Be u te sein.“
    Wothar sah Larkyen eindringlich an.
    „Bist du diesen Leuten schon mal begegnet?“
    „Ja“, antwortete Larkyen. „Im Kampf gegen ihr Volk fand Tarynaar den Tod.“
    „Dann müssen sie sehr stark sein, was also sind das für Le u te?“
    „Es sind keine Menschen, sie nennen sich Strygarer. Sie sind wah r lich sehr stark, und sie altern nicht, doch müssen sie sich vom Blut lebender Kreaturen ernähren.“
    „Was willst du jetzt tun?“
    „Ich vernichte sie!“
    „Vergiss nicht, warum wir hierher gekommen sind. Wir h a ben einen Auftrag zu erfüllen.“
    „Wage es nie wieder, mich zu tadeln! Begreif doch, wir können sie nicht einfach weiterziehen lassen, sie sind zu g e fährlich. Bis nach Kaythan ist es lediglich ein Tagesritt, und es gibt mit S i cherheit noch mehrere Siedlungen in der Nähe. Das bedeutet jede Menge Beute für sie. Und noch etwas solltest du wissen: Die Strygarer vermehren sich durch Bisse, sie übertr a gen ihre bestialischen Eigenschaften wie eine Krankheit. Wer weiß, wie viele es von ihnen tatsächlich in diesem Land gibt.“
    „Dann werde ich dir im Kampf beistehen.“
    „Wir greifen sie von zwei Seiten aus an. Niemand darf en t kommen.“
    Wothar nickte.
     
    Während Wothar sich in einem weiten Bogen um die Strygarer he r umbewegte, um Larkyens Plan nachzukommen, schlich der Unster b liche frontal heran. Er verursachte keinen Laut, und als er bemerkt wurde, war es für sein erstes Opfer bereits zu spät. Mit einer beinahe spielerischen Bewegung brach Larkyen dem Strygarer das Genick. Dann zog er sein Schwert und begann seinen blutigen Tanz. Auf der anderen Seite schritt Wothar in den Kampf ein. Der Krieger mochte alt sein, sein Schwert längst rostig, doch verfügte er über die Erfahrung eines Veter a nen zahlreicher Schlachten. Wer auch immer se i nen Weg kreuzte, musste sterben.
    Larkyen hatte sich einst geschworen, die Strygarer ein für allemal auszulöschen, und er genoss es, diesem Eid treu zu bleiben. Diese Gruppe schien völlig unbewaffnet zu sein; mit bl o ßen Händen versuchten sie, Gegenwehr zu leisten, doch verg e bens. Schnell lichteten sich ihre Reihen.
    Dann stellte sich Larkyen dem Mann entgegen, der ansche i nend ihr Anführer war. Dieser griff unter seinen grünen U m hang und zog ein Schwert hervor. Der gewöhnliche Stahl der Klinge zerbarst durch e i nen Hieb mit Kaerelys. Mit der freien Hand packte Larkyen den Strygarer an seiner Kleidung und schmetterte ihn zu Boden.
    Er hielt ihm die schwarze Klinge seines Schwertes an die Kehle und schrie: „Wie viele seid ihr?“
    Der Strygarer sah in Larkyens Augen und erkannte: „Du bist ein U n sterblicher!“
    „Wie viele seid ihr?“ fragte Larkyen nochmals.
    „Wir sind viele!“
    „Hier in Bolwarien?“
    Der Strygarer sah sich mit weit aufgerissenen Augen um und musste feststellen, dass er als einziger noch unversehrt war. Die meisten Strygarer waren bereits tot, nur einige wanden sich noch in Tode s wehen. Seine Lippen verweigerten sich jeder weiteren Antwort.
    Wothar trat an die Seite des Unsterblichen. Angewidert sah er auf den Strygarer herab.
    „Was für eine fürchterliche Brut“, sagte der Kentare. „Vie l leicht solltest du die Folter anwenden. Während des Krieges erzielten wir bei unseren Gefangenen dadurch gute Ergebnisse; wir bekamen Informationen, die wir sonst niemals erhalten hä t ten. Larkyen, überlasse ihn mir; ich weiß, was ich zu tun habe.“
    „Larkyen?“ zischte der Strygarer plötzlich. „Du bist Lark y en!“
    Der Strygarer versuchte sich aufzubäumen, war den Kräften des U n sterblichen jedoch bei weitem unterlegen.
    „Woher kennst du meinen Namen?“
    „Dein Name hat sich tief in das Gedächtnis unseres Volkes eingebrannt. Von Strygarer zu Strygarer wurde er weitergeg e ben. Du bist unser Erzfeind, unser Widersacher, dem all unsere Flüche gelten!“
    „Dann weißt du, dass ich euch

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