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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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Prozess in die Wege zu leiten, aber der wird erst in ein bis zwei Jahren stattfinden. Wir – die Republikaner – zetern und schreien, aber die Regierung sagt: ›Wir wussten doch gar nicht, dass er ein Betrüger ist, das ist alles passiert, bevor wir ihn nominiert haben. Jetzt, wo wir’s wissen, werden wir natürlich dafür sorgen, dass er ins Gefängnis kommt.‹ Ihr verliert dreißig Prozentpunkte bei den Umfragen, dann stellt ihr einen guten Mann als Ersatz für Landers auf. Ihr veranstaltet einen großen fröhlichen Parteikonvent, redet darüber, dass die Vizepräsidentschaft eh nichts zu bedeuten hat, holt die dreißig Punkte zurück, und wir Republikaner stehen wieder da, wo wir angefangen haben.«
    Jake schlug die Beine übereinander. »Okay …« Wenn jemand im Erzählfluss ist, lass ihn reden.

    »Wenn wir das Dossier in der ersten Oktoberwoche publik machen würden«, fuhr Patterson fort, »würde der Skandal bis zum Wahltag immer weiter hochkochen. Es würde zwei bis drei Wochen dauern, bis man Landers los ist. Sie wissen doch, wie so was läuft. Er streitet es ab, er taktiert, seine Frau weint vor der Kamera und verteidigt ihren Mann. Aber diese Sache kann man nicht verleugnen, wenn sie stimmt. Also wird Landers eine Woche vor der Wahl in die Wüste geschickt, und ihr habt wieder dreißig Punkte weniger bei den Umfragen. Niemand will als Vizepräsident nominiert werden, da die Demokraten mit einer Wahlschlappe rechnen müssen. Am Ende stellt ihr irgendeinen Loser als Kandidaten auf, was das Ganze noch schlimmer macht, weil es von Schwäche zeugt, und der Präsident geht baden.«
    »Und das alles wegen des richtigen Timings.«
    »Oh ja. Wenn diese Geschichte stimmt, wird sie früher oder später ohnehin rauskommen. Doch das Timing ist absolut entscheidend.«
    Jake stand auf, humpelte durch die Suite zum Fenster und blickte hinaus auf Atlanta. Dann drehte er sich wieder um und sagte: »Sie wissen also nicht, wo das Dossier ist?«
    »Nein. Linc hat diese Information mit ins Grab genommen. Höchstwahrscheinlich irgendwo in Wisconsin. Vielleicht in Wausau, da ist nämlich der Hauptsitz von ITEM. Aber die haben diverse Büros über ganz Wisconsin verstreut.«
    »Das hat aber alles nichts mit dem letzten Wahlkampf von Senator Bowe zu tun?«
    Patterson wandte den Blick ab, legte die Fingerspitzen zusammen und rieb sie einen Augenblick gegeneinander. »Nein, eigentlich nicht«, sagte er schließlich.
    »›Eigentlich nicht‹?«
    »Er hätte diesen Präsidenten gerne fertiggemacht, und der hätte auch erfahren sollen, wer ihm das angetan hat, nach allem,
was man Bowe angetan hatte«, sagte Patterson. »Linc hatte einen gemeinen Zug an sich. Einen ausgeprägt gemeinen Zug, aber schließlich war er Senator. Man kriegt diesen Job nicht ohne einen gemeinen Zug.«
    »Ah ja. Aber Arlo Goodman hat seine Finger da nicht drin.«
    Patterson setzte ein mitleidiges Lächeln auf. »Arlo Goodman«, sagte er. »Wie lange haben Sie gebraucht, um etwas über dieses Dossier herauszufinden? Um mich aufzuspüren?«
    Jake zuckte die Achseln. »Zwei Tage.«
    »Na bitte. Ich möchte wetten, dass etwa fünfzig Leute mittlerweile von der Sache Wind bekommen haben. Es ist wie ein großes dickes Osterei, das jeder haben will. Ich würde mit Ihnen um tausend Dollar wetten, dass Arlo Goodman und seine Jungs davon gehört haben. Ich würde außerdem wetten, dass das der Grund ist, weshalb die sich Linc geschnappt haben.«
    »Sie glauben, dass Goodman …«
    »Ja verdammt, das glaube ich. Ein paar von diesen Irakveteranen, mit denen Goodman sich umgibt, diese Arschlöcher aus den Spezialeinheiten, haben Linc in den Wald geschleppt und ihm so lange Löcher in den Kopf gebohrt, bis er ihnen von dem Dossier erzählt hat.«
    »Das ist aber eine gewagte Behauptung.«
    Patterson machte eine hilflose Geste mit den Händen. »Ich kann es nicht beweisen. Ich habe nicht den geringsten Beweis. Aber ich wette, so ist es gewesen. Wenn Landers jetzt in die Wüste geschickt wird, wer wäre besser geeignet für die Vizepräsidentschaft als Arlo Goodman? Er ist populär, sieht gut aus, ist ein teuflisch guter Wahlkämpfer, ist Gouverneur eines Staates mit einem großen Anteil Wechselwähler, und er kann nicht sein eigener Nachfolger werden. Er steht also zur Verfügung. Und in vier Jahren hat er die Chance, der nächste Präsident zu werden.«

    »Und damit dieser Plan aufgeht, muss Landers jetzt verschwinden«, sagte Jake.
    »Genau. Es ist in Goodmans

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