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Totenklage

Titel: Totenklage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sandford
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von Madison Bowe die Erlaubnis, Bowes Wohnung in New York zu durchsuchen. Ich habe ein leeres Tablettenröhrchen gefunden – es ist immer noch dort -, darauf stand der Name von Bowes Arzt, und der hat mir von dem Krebs erzählt.«
    »Und dann hast du gedacht …«
    »Ich dachte, dass das alles ein bisschen zu viel ist. Zunächst wusste niemand, wo Bowe steckte. Er hatte gelächelt, als er verschwand. Seine Leiche wird auf diese spektakuläre Weise gefunden, und alles deutet auf Schmidt. Warum hat Schmidt alle Waffen aus dem Haus entfernt bis auf die eine, die ihn des Mordes an Bowe überführen könnte? Das wäre ziemlich dämlich. Da kam mir der Gedanke, dass die ganze Sache fingiert sein könnte. Und eins möchte ich mit euch wetten: Ich wette, wenn ihr Schmidt genauer unter die Lupe nehmt, werdet ihr
irgendeine Verbindung zu Arlo Goodman finden. Eine, von der Goodman möglicherweise nicht mal weiß, die jedoch verdächtig aussehen würde, wenn jemand einen entsprechenden Wink bekäme.«
    »Also ist der Mord an Bowe komplett gestellt«, sagte Parker.
    »Ja. Zunächst nahm ich an, dass es im Grunde ein Selbstmord war, und dann wurde mir klar, wenn es so gewesen war, mussten seine Freunde irgendwie beteiligt gewesen sein, Leute, denen er absolut vertrauen konnte. Das wiederum ließ vermuten, dass es sich um diese Gruppe von schwulen Freunden handelte, die das Geheimnis all die Jahre gewahrt haben. Und die gute Gründe hatten, Goodman zu fürchten.«
    Novatny und Parker sahen sich an. Dann rieb sich Novatny mit den Händen übers Gesicht und sagte: »Auf dem Weg hierher hab ich mir ungefähr zwanzig Gründe überlegt, warum du hier sein könntest und warum es Tote gegeben hat und was das mit Bowe zu tun hat. Doch nichts, was ich mir überlegt hab, war so abgedreht.«
    »Ist Madison Bowe in die Sache verwickelt?«, fragte Parker.
    »Nein.« Jake schüttelte den Kopf. »Sie und Lincoln Bowe waren schon seit Jahren nicht mehr zusammen. Sie hatte für ihn nur eine Alibifunktion. Außerdem hat sie die Ermittlungen in diese Richtung gelenkt. Sie hat mir Greens Namen genannt. Sie hat mir den Schlüssel von der New Yorker Wohnung gegeben, und sie hat mich auf den Arzt hingewiesen. Ich glaube, dass Lincoln Bowe sie bewusst im Dunkeln gelassen hat. Vielleicht weil sie nicht mitgemacht hätte, vielleicht um sie zu schützen.«
    Novatny war skeptisch. »Du hast also keine Ahnung, wer die Mörder sein könnten.«
    »Bowes schwule Freunde. Ihr könntet euch umhören und sie ausfindig machen. Madison glaubt allerdings immer noch,
dass Goodman etwas damit zu tun hat. Sie hält die Vorstellung, dass eine Gruppe von Bowes Freunden sich zusammengetan haben soll, um ihn umzubringen, für grotesk. Da kann ich also auch nur raten.«
    »Mal angenommen, dass du uns die Wahrheit sagst – und ich denke, das tust du, wenn auch nicht die ganze Wahrheit -, dann muss der Mörder hier aus Madison sein«, sagte Parker. »Der war innerhalb einer Stunde bei Green.«
    Jake fuhr sich mit den Händen durch die Haare, dann sagte er: »Das ergibt keinen Sinn. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Aber so war es wohl.«
     
    »Habt ihr eine Idee, wie das in Greens Büro abgelaufen ist?«, fragte Jake.
    Novatny runzelte die Stirn. »Wir glauben, dass der Mörder ein Profi war. Niemand hat Schüsse gehört, doch die Schüsse wurden wahrscheinlich aus einer Pistole Kaliber 22 abgefeuert. Die sind normalerweise nicht so leise, also muss ein Schalldämpfer drauf gewesen sein.«
    »Woher weißt du, dass es Kaliber 22 war?«
    »Hab eine Kugel aus einer Wand gezogen«, erklärte Parker. »Der untere Teil war intakt, sieht wie Kaliber 22 aus.«
    »Könnte eine 22er Mag sein. Der Schaden war ziemlich groß«, sagte Novatny.
    »Sie wurden also hingerichtet«, sagte Jake.
    Novatnys Gesicht hellte sich auf. »Nicht so ganz. Wir glauben, dass die Sekretärin versucht hat, sich zu wehren, ist mit den Fingernägeln auf irgendwen losgegangen. Sie hat ein bisschen Haut und Blut unter den Nägeln, also haben wir die DNA. Wenn wir den Kerl finden, können wir ihn festnageln.«
    »Und Green …«
    »Er hat einen Schuss in den Hinterkopf abgekriegt. Er wurde hingerichtet. Wir glauben, dass die Sekretärin versucht hat,
sich zu wehren, dabei die Schuhe verloren hat und mit den Händen auf jemanden losgegangen ist. Green stand einfach nur da und bum .«
    »Was nun?«, fragte Jake.
     
    Novatny besorgte ein Tonbandgerät, las Jake seine Rechte vor und ließ ihn seine Aussage

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