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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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Kopf. Ganz gleich was Larkyen sagte, um nichts in der Welt wollte der alte Krieger tatenlos im Heim der Scha ttengilde verweilen. Er versuchte aufzustehen, aber er brach noch in der Bewegung zusammen. Auch bei einem zweiten Versuch scheiterte er kläglich. Tränen standen in seinen Augen. „Zaira ist alles, was mir noch geblieben ist.“
    „Ich bringe dir deine Tochter zurück“, sagte Larkyen.
     
    Lemar gab Larkyen und Patryous eine grob skizzierte Karte der u mliegenden Kanäle und Schächte. Es war die einzige Hilfe, die er ihnen bieten konnte und die Larkyen und Patryous bereit waren anzunehmen. „Wir haben den Riesen häufig unter dem Zentrum der Stadt gesehen“, berichtete das Gildenoberhaupt. „Dort wo einst die Pyramide erbaut wurde, ist die Kanalisation am ältesten. Tausende von unterirdischen Flüssen vereinen sich in einem achteckigen Wasserbecken und bilden einen Strudel, der alles und jeden verschlingt und mit sich nimmt, zu einem unbekannten Ort tief unter der Erde.“
    „Die Halle der tausend Ströme“, sagte Patryous. „In der Verga ngenheit habe ich bereits von diesem Ort gehört.“
    „Wir vermuten, dass der Riese irgendwo in jener Gegend hausen muss.“
    „Wir werden es erfahren, wenn wir die Halle erreicht haben. Wenn sich Meridias dort aufhält, werden wir es wissen“, sagte Patryous.
    Wir werden seine Macht spüren können, dachte Larkyen. Jene u ralte Macht, die der des Kriegesgottes Nordar so ähnlich war. Und wieder würde er einem Sohn der ersten schwarzen Sonne gegenüberstehen.
     

Kapitel 7 – Tausend Flüsse
     
    Die beiden Unsterblichen entfernten sich rasch vom Versteck der Schattengilde. Sie gingen an einem plätschernden Wasserlauf entlang. Kein Mensch hätte in dieser Dunkelheit auch nur die Hand vor Augen sehen können. Die Unsterblichen jedoch erkannten alles so klar und deutlich wie am helllichten Tag.
    Durch ein Lüftungsgitter drang ein schwächer werdender Lich tschein herab. Larkyen und Patryous befanden sich wieder unter einer Straße. Die Sonne ging unter, der Wolfsstern erstrahlte. Ein Windstoß wehte einen letzten Hauch warmer Abendluft hinab. Die Straßen füllten sich mit Leben, im Ostviertel überwiegend mit Mitgliedern der Velorgilde. Ihr Stimmengewirr drang hinab an Larkyens Ohren.
    „Bereust du, dass du einst mit mir zu all diesen Abenteuern au fgebrochen bist?“ Larkyen musste ihr diese Frage stellen. Zu oft hatte er die Unsterbliche, die er liebte, in verheerende Kämpfe, in Ströme von Blut und tiefste Finsternis geführt. Das war sein Leben, doch sie verdiente so viel mehr. Sie war eine machtvolle Unsterbliche, und er wusste, was für ein gutes und friedliebendes Herz in ihrer Brust schlug.
    „Nein“, antwortete Patryous. „Und selbst wenn die Feuerriesen eines Tages aus den Eingeweiden der Erde emporsteigen und die Welt entzünden, ich bleibe an deiner Seite. Abgesehen davon, uns Unsterbl ichen mangelt es nicht an Zeit, und so ziehen wir gern gegen einen weiteren Feind in den Kampf.“ Sie lächelte kurz, ihr Gesicht war so schön. „Alles was wir wissen und was ich weiß, ist, dass er sehr mächtig ist. Seine Kraft ist der meinen um ein Vielfaches überlegen. Ich konnte seinem Angriff nicht standhalten. Einem Blatt im Wind gleich fegte er mich fort.“
    „Hast du je zuvor einem der Ältesten im direkten Zweikampf g egenübergestanden?“
    „Die meisten Unsterblichen, denen ich mich im Zweikampf ste llen musste, waren Söhne und Töchter der zweiten schwarzen Sonne. Ich vernichtete viele von ihnen während der Zeit des Sonnensturms.“
    „Ich kämpfte gegen den Kriegsgott Nordar, wie du weißt. Die Kinder der ersten schwarzen Sonne beherrschen Kampftechniken, die als längst vergessen gelten. Sie führen ihre Waffen auf eine and ere Weise. Wenn wir auf Meridias treffen, und es kommt zum Kampf, dann lass mich den Angriff führen. Halte dich nur zu meiner Unterstützung bereit.“
    „Als Meridias gegen mich kämpfte, trug er keine Waffe bei sich. Wenn er mich hätte ernsthaft verletzen wollen, dann hätte er eine Waffe aus schwarzem Stahl benutzt, geweiht mit Runenkraft, nicht nur seine bloße Hand.“
    „Der Gedanke kam mir durchaus in den Sinn, dennoch könnte es nur ein Zufall gewesen sein. Was ich jedoch nicht für einen Zufall halte, ist die Entführung von Khorgos Tochter. Meridias hätte auch die anderen Frauen mitnehmen können, doch er griff gezielt nach Zaira.“
    „Die Taten aller Söhne und Töchter der ersten schwarzen

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