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Totenkönig (German Edition)

Totenkönig (German Edition)

Titel: Totenkönig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Siebert
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führten seinen Plan aus. Meridias ist der wahre Herrscher über diese Stadt und letztlich war er es, der Zaira einforderte.“
    „Wozu mag ein solches Wesen eine junge Frau entführen?“
    „Ich weiß es nicht“, brummte Larkyen. „Doch ich werde Meridias diese Frage stellen, bevor ich ihm den Kopf abschlage.“
    „Vielleicht wäre die Entführung dieser jungen Frau zu verhindern gewesen, wenn euch die Soldaten der Wachmannschaften im Kampf beigestanden hätten. Ich bin zwar nicht dabei gewesen, aber ich kann erahnen, was noch geschah. Die Soldaten schauten bei den Kämpfen zu und hielten lediglich die Schaulustigen zurück. Und wie immer wagte es kein Meridianer einzugreifen und gegen dieses Unrecht aufzubegehren. Die Leute wollen ihren Mut nicht finden, wenngleich viele insgeheim den Rat und dessen Anordnung verfluchen, dass die Gilden in ihren Stadtteilen selbst für Ordnung sorgen dürfen. Es gab zu viele willkürliche Hinrichtungen. In Meridias stehen die Chancen auf ein langes Leben besser, wenn man die Augen vor all diesen Verbrechen verschließt. Und der Rat belohnt Informationen über se ine Feinde mit Gold und ausreichend Nahrung. Dadurch verraten die Leute selbst beste Freunde an die Wachmannschaften. Niemand will als Sklave in den zahllosen Steinbrüchen des Helyargebirges enden, oder gar an die anderen Gilden ausgeliefert werden.“
    „Kontrolle durch Furcht“, erkannte Larkyen. „Ein Grundstein für u nangefochtene Macht.“
    Lemar der Schatten warf Wanar einen verächtlichen Blick zu. „Nun, Wanar, was hast du dazu zu sagen?“
    „Glaubt nicht, ich hätte je alles gutgeheißen, was der Rat angeordnet hat“, rechtfertigte sich Wanar empört. Hilfesuchend sah er zu Larkyen. „Dieser Rat hat den einfachsten Weg gewählt, indem er den Gilden gewisse Machtansprüche zuteil werden ließ. Wir Soldaten sind zwar in vielen Regionen vor Ort, doch wir greifen nur ein, wenn das Blutvergießen zu viel öffentliches Aufsehen erregt, wie bei dem Kampf der Majunay gegen die Velors im Hafen. Ansonsten sind wir nur da, um Präsenz zu zeigen. Manchmal verfluchte auch ich im Stillen den Rat.“
    „Die verlogenen Worte eines Oberbefehlshabers der Wachman nschaften“, höhnte Lemar.
    „Wanar ist nicht länger der Befehlshaber“, erklärte Larkyen. „Er wäre beinahe selbst getötet worden. Er ist ein Feind des Meridias, ebenso wie Patryous und ich. Wanar soll nichts geschehen. Wir b etrachten ihn als Verbündeten, er gab uns wertvolle Informationen.“
    Lemar nickte langsam. „Dann soll es so geschehen. Wenn er euer Verbündeter ist, dann wird er auch der unsere sein. Das Wort eines Unsterblichen ist zu gewichtig, als dass ich es jemals anzweifeln würde.“
    „Dann bitte ich dich, Lemar, biete Wanar und den Männern und Frauen vom Volk der Majunay Schutz. Denn ich werde aufbrechen, um die Frau, die von Meridias entführt wurde, zu befreien.“
    Lemar schüttelte den Kopf. „Verzeih. Die Kanäle unter der Stadt sind riesig, niemand weiß, wo sich der Riese genau aufhält. So leid es mir tut, aber dein Vorhaben ist unmöglich.“
    „Für euch Sterbliche ist so vieles unmöglich“, klagte Larkyen. „Du sagtest, ihr hättet Meridias im ältesten Teil der Kanalisation gesehen. Dort werde ich Zaira suchen.“
    „Ich begleite dich, koste es was es wolle!“ Es war Khorgos Stimme, sie verriet Müdigkeit und Schmerzen, doch das würde den alten Krieger nicht aufhalten.
    „Khorgo, du musst dich ausruhen“, sagte Larkyen. „Du wurdest bereits das zweite Mal seit deiner Ankunft in Meridias verwundet.“
    „Das ist mir gleich“, knurrte Khorgo. „Lass mich mitkommen, wie damals, an den Ufern des Kharasees. Wir kämpften gegen eine Übermacht, und wir haben gesiegt.“
    „Ich weiß, mein Freund“, seufzte Larkyen. „Doch der Gegner, der uns diesmal gegenüberstehen würde, ist ein Unsterblicher, so wie ich. Ich kann nicht zulassen, dass du dich in eine solche Gefahr begibst.“
    „Ich bin Zairas Vater. Ich begleite dich.“
    Viele der anderen Ostländer wollten ihrem Landsmann in dieser Not beistehen. Aber es war Larkyen, der ihre Hilfe dankend ablehnte. Er befürchtete, sie könnten in dieser Unterwelt von Meridias nur den Tod finden. Hätte er seine Bedenken den Majunaykriegern gegenüber erwähnt, so hätte er sie damit beleidigt, also bat er, sie mögen bei ihren Frauen und Kindern bleiben, damit diese bei einem möglichen Angriff der Velorgilde nicht schutzlos waren.
    Khorgo schüttelte nur den

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