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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich Sie fragen, ob Ihnen vielleicht etwas aufgefallen ist? Gab es während der Bauzeit ungewöhnliche Ereignisse, die Sie persönlich nicht einordnen können? Denken Sie genau nach.«
    Beckman rieb sich die Augen, ihm fehlte eben die Brille. Der Mann gab sich Mühe, während sein Chef auf die Fußspitzen stierte, hin und wieder den Kopf schüttelte und Worte flüsterte, die kaum jemand verstand. Ich fieberte ebenfalls einer Erklärung oder Lösung entgegen. Mir war einfach klar, dass es da etwas geben musste. Ein Ereignis, für uns jetzt ein Anhaltspunkt, wobei ich hoffte, dass sich Beckman schnell an etwas erinnerte, da uns nicht viel Zeit blieb.
    Wir waren eingekesselt, von Kräften umgeben, die man noch als schlummernd bezeichnen konnte, die aber grausam zuschlagen konnten, wenn sie erwachten. Das mussten wir verhindern. Auch Bill wartete. Mein Freund kaute nervös auf der Unterlippe. Er schien ebenfalls das Gefühl zu haben, dicht vor einer theoretischen Lösung des Falles zu stehen.
    Als Beckman nickte, schauten Bill und ich auf. Nur Jason Printer registrierte nichts.
    »Da war wohl etwas«, gab er zu. »Ich habe das sogar erlebt, weil ich mit auf der Baustelle war und mir das Studio in seinen Bauanfängen anschauen wollte. Ein Mann kam.« Er sagte den letzten Satz und schaute uns an.
    »Welch ein Mann?«
    »Ich kannte ihn nicht namentlich, Mr. Sinclair, hatte ihn nur schon gesehen. Er war ziemlich alt. Sie nannten ihn einfach Bürgermeister. Aus Afrika stammte er nicht, vielleicht aus der Karibik. Ein weißhaariger Neger, bestimmt schon 90. Auf Krücken ging er, musste trotzdem noch gestützt werden. Niemand wagte ihn aufzuhalten, als er die Baustelle betrat. Wegen seines hohen Alters strömte er Autorität aus. Printer muss ihn auch gesehen haben.«
    »Stimmt das?« fragte ich.
    Der TV-Boss winkte ab. »Kann sein, aber das hat mit den heutigen Dingen nichts zu tun.«
    »Sie haben ihn doch rausgeschmissen.« rief Beckman.
    »Ja, ja!« Printer bewegte bei seinen Antworten nickend den Kopf. »Ich habe ihn gefeuert. Dazu hatte ich auch ein Recht, denn er störte den Frieden.«
    »Wodurch?«
    Die Antwort bekam ich von Beckman. »Er warnte uns. Wir würden auf unheiligem Gelände bauen, auf einer Erde, die vom Blut zahlreicher Opfer getränkt war, denn hier hatte einmal eine Sekte ihren Tempel gehabt. Das muss lange hergewesen sein. Aber die bösen Kräfte sollten noch zu spüren sein. Manchmal, wenn die Nacht besonders dunkel war, geisterten die Schatten der Dämonen durch die Räume. Wir haben darüber natürlich gelacht, und Jason Printer hat den seltsamen Bürgermeister schließlich entfernen lassen.«
    »Es war ein Spinner!« verteidigte sich der TV-Chef.
    Ich achtete nicht auf seinen Einwand und wandte mich wieder an Ross Beckman. »Hat er sonst noch etwas gesagt, oder ist Ihnen weiterhin etwas aufgefallen?«
    »Ja, er warnte uns. Wir sollten uns vorsehen und die bannenden Rituale sprechen, wie auch sie es getan haben.«
    »Deshalb also die Kerzen und Altäre in den Wohnungen.«
    »Kann ich nicht bestätigen, Mr. Sinclair, muss aber wohl so gewesen sein. Die Schwarzen wussten genau, was sie taten, wir haben darüber nur gelacht und weitergebaut.«
    »Lebt der Mann eigentlich noch?« fragte Bill.
    »Glaube ich nicht. Der müsste jetzt über 100 sein. Jedenfalls habe ich ihn nie mehr gesehen.«
    »Und von der Sekte wissen Sie auch nichts.«
    »Nein, eigentlich nicht. Die Mitglieder beteten jedenfalls irgendein Tier oder Ungeheuer an, das schrecklich ausgesehen haben muss, denn auch der Bürgermeister sprach stets nur flüsternd davon.«
    Schrecklich ausgesehen hatte auch das Wesen, das wir in der Spiegelfläche entdeckten. Bill dachte ebenfalls daran, denn er sprach davon. »Es bereitet seine Rückkehr vor«, fügte er noch hinzu.
    »Klar. Niemand ist mehr da, der diesen Dämon bannt.«
    »Wissen Sie denn eine Lösung?« erkundigte sich Ross Beckman.
    Ich lächelte schief. »Bleibt uns etwas anderes übrig, als das Ungeheuer zu suchen und zu töten?«
    »Nein.«
    »Also, machen wir uns auf den Weg!«
    »Aber wie wollen Sie das schaffen?«
    »Zunächst einmal möchte ich, dass Sie uns nicht behindern. Vor allen Dingen Ihr Chef nicht. Und sagen Sie auch den anderen Kollegen, dass sie keinen Unsinn machen.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Dicht trat ich an Beckman heran. »Sie werden es nicht nur versuchen, Sie müssen es sogar. Sie haben Einfluss, so hoffe ich. Und versuchen Sie bitte, diesen Einfluss geltend zu

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