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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Deck erst einmal stehen und sah sich um. Sie hatte ihre eigene Maglite dabei. »Okay, gehen wir runter und sehen uns die Sache mal an.«
    Fünf schmale hölzerne Stufen führten hinab in die kleine Kajüte des Boots. Die Tür stand offen, und der schwache Lichtschein von sechs Kerzen flackerte ihnen entgegen. Sie waren fast heruntergebrannt.
    Statt den Raum zu betreten, versammelten sie sich auf den letzten beiden Stufen vor der Kajütentür.
    Mehrere Sekunden lang sagte niemand ein Wort, während sie versuchten, den grauenerregenden Anblick, der sich ihnen bot, zu verarbeiten. Wie schon am ersten Tatort wusste man auch hier kaum, wo man zuerst hinschauen sollte. Die gesamte Kajüte war in Blut getaucht. Blutlachen bedeckten einen Großteil des Fußbodens, Abrinnspuren zierten die Wände und die wenigen Möbelstücke. Anders als in Nicholsons Schlafzimmer jedoch gab es diesmal auf dem Boden zahlreiche Abdrücke, die wie Fußspuren aussahen.
    Ein unangenehm saurer Geruch kam ihnen entgegen. Wie auf eine stumme Absprache hin hoben sie alle die Hand an die Nase.
    »Heilige Muttergottes«, flüsterte Garcia. Sein starrer Blick war auf etwas am hinteren Ende der Kajüte gerichtet. »Diesmal hat er ihm den Kopf abgeschnitten.«

27
    Die anderen folgten Garcias Blick.
    Neben der Küchenecke im hinteren Teil der Kajüte saß auf einem Holzstuhl eine nackte männliche Leiche. Sie hatte weder Kopf noch Arme und war über und über mit Blut bedeckt. Ihre Knie waren leicht angewinkelt, so dass sich die Waden unterhalb des Stuhls befanden. Die Füße waren an den Knöcheln abgetrennt worden.
    Hunter sah den Kopf als Erster. Er stand hinter einer Topfpflanze auf einem niedrigen Tischchen. Der Mund war weit offen, als wäre er im Begriff gewesen, einen letzten Entsetzensschrei auszustoßen. Die milchig eingetrübten Augen waren in ihre Höhlen gesunken, was darauf hindeutete, dass Dupek seit mindestens einer Stunde tot war. Doch der Ausdruck in ihnen war noch immer lebendig: starr, ungläubig, angsterfüllt. Hunter folgte der Blickachse und stieß auf das, wovor sie sich alle gefürchtet hatten: eine neue Skulptur, geschaffen aus den Gliedmaßen des Toten. Sie stand in einer Ecke auf der Frühstückstheke.
    Garcia und Dr. Hove brauchten eine Weile, bis sie sie entdeckt hatten.
    »Ach du Scheiße!«, entfuhr es Garcia. Der Strahl seiner Taschenlampe glitt über die Skulptur.
    »Die Antwort auf meine Frage von eben lautet dann wohl: Ja, es ist derselbe Täter«, murmelte Hove.
    Hunter richtete seine Maglite auf den Fußboden, und nacheinander betraten sie den Raum, wobei sie darauf achteten, die Blutlachen weitestgehend zu meiden. Plötzlich nahm Hunter ein seltsames, beißendes Aroma in der Luft wahr. Er kannte es, aber der Cocktail an Gerüchen in der Kajüte machte es ihm unmöglich, es zu identifizieren.
    »Können wir Licht anmachen, Doc?«, fragte Garcia.
    »M-hm.« Sie nickte.
    Garcia betätigte den Schalter an der Wand.
    Die Deckenlampe flackerte zweimal, bevor sie anging. Sie spendete nur unwesentlich mehr Helligkeit als die Kerzen.
    Dr. Hove ging gleich hinter der Tür in die Hocke. Ihre Aufmerksamkeit galt der ersten großen Blutlache. Sie tippte mit der Spitze des Zeigefingers hinein und rieb sie dann gegen den Daumen, um die Viskosität zu prüfen. Der strenge, metallische Geruch des Blutes brannte ihr in der Nase, doch sie blieb gefasst. Sie richtete sich wieder auf und ging an den Wänden entlang zum Stuhl, auf dem die kopflose, verstümmelte Leiche saß.
    Hunters Interesse wiederum galt dem Couchtisch, auf dem der Täter den Kopf des Toten platziert hatte. Nackte Angst spiegelte sich in Dupeks Zügen, und die blutigen Schlieren in seinem Gesicht sahen aus wie Kriegsbemalung. Hunter beugte sich vor, um in den Mund zu schauen. Anders als beim ersten Mordopfer hatte der Täter Dupek nicht die Zunge herausgeschnitten. Zwar war sie tief nach hinten in den Schlund gerutscht, so dass sie fast die Mandeln berührte, aber sie war noch da. Dupeks linke Gesichtshälfte wies eine schwere Verletzung auf. Am Kiefer war eine offene Fraktur zu erkennen, dort stach ein fünf Millimeter breiter, blutiger Knochensplitter durch die Haut.
    »Die Totenstarre hat noch nicht eingesetzt«, meldete die Rechtsmedizinerin. »Ich würde sagen, er ist seit weniger als drei Stunden tot.«
    »Der Täter wollte, dass wir das Opfer möglichst schnell finden«, gab Hunter zurück.
    Das brachte ihm einen fragenden Blick von Dr. Hove ein.
    »Der Officer,

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