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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Lügen. Die Kameras waren nicht auf irgendwelche Theaterbühnen gerichtet, sondern auf Dusch- oder Umkleideräume. Orte, an denen man sich unbeobachtet glaubt. Sie müssen mir nicht helfen, Joe. Laufarbeit ist eine meiner Stärken. Ich finde Ihre gottverdammten Geheimnisse - und wenn ich mir die Sohlen durchlaufe.« Mike ging auf die andere Seite des Zimmers und zog eine Kommodenschublade auf. »Mit etwas Glück finde ich auch Ihre Videobänder. Weil ich nämlich davon ausgehe, dass Sie Ihre Schauspielerinnen, Ihre Tänzerinnen, Ihre Nutten - wer auch immer sie waren - gefilmt haben, genau wie dieser perverse Arzt. Sie hatten sich alles so eingerichtet, dass Sie jederzeit an sich herumspielen konnten, wenn Ihnen danach war. Sie saßen hier allein in Ihren widerlichen Pyjamas und stellten sich vor, diese Mädchen wären bei Ihnen, um den Mythos von Joe Berk am Leben zu erhalten.«
    Berk warf die Bettdecke zurück und versuchte, die Beine über die Bettkante zu schwingen. »Finger weg von meinen Sachen. Verschwinden Sie, alle beide!«
    »Die Videobänder, Joe. Ich weiß, dass sie hier irgendwo versteckt sind.« Mike ging zu einer Wandschranktür. »Schon wärmer?«
    Gerade in dem Moment, als die Krankenschwester ins Zimmer kam, nahm Berk eine Napoleonstatuette vom Nachttisch und schleuderte sie in Mikes Richtung. Sie verfehlte ihr Ziel bei weitem, aber der Spiegel über der Kommode ging zu Bruch.
    »Schlechter Wurfarm. Und jetzt auch noch sieben Jahre Pech.«
    Die Krankenschwester versuchte, ihren Patienten zu beruhigen und ihn wieder ins Bett zu drücken. Die Anstrengung schien Berk völlig erschöpft zu haben.
    »Sie sind ein Narr, Chapman. Ich habe schon dafür gesorgt, dass man Polizisten für weitaus geringere Vergehen gefeuert hat. Ihr Benehmen ist unerhört.«
    »Ich hasse es, wenn man mich anlügt, Joe. Am meisten hasse ich Mord -«
    »Ich habe niemanden umgebracht. Machen Sie sich nicht lächerlich!«
    Mike stand auf der anderen Seite des Betts, während die Schwester Berks Puls fühlte und die Kissen richtete.
    »Warum lügen Sie mich dann immer noch an? Sie sind im Kleinen nicht ehrlich mit uns, also frage ich mich, was Sie sonst noch vor uns verheimlichen. Vor allem, was den Mord an der Galinowa angeht.«
    Berk schloss die Augen und versuchte, tief Luft zu holen.
    »Warum haben Sie uns wegen Lucy DeVore belogen?«
    Berk schwieg.
    »Es hat keinen Zweck zu lügen. Sie wird gegen Ende der Woche aus ihrem künstlichen Koma aufwachen. Möglicherweise wird sie gelähmt sein, aber ich gehe davon aus, dass sie gute Gründe hat, uns die Wahrheit zu sagen. Sehen Sie sich dieses Foto an, Joe.«
    Berk bewegte sich nicht.
    »Machen Sie die Augen auf. Das ist Ihr Hut, nicht wahr? Lucy trägt Ihren Hut.«
    Berk zog ein Augenlid hoch und sah auf das Foto. »Der Fes? Kommen Sie, Detective. Wenn Sie mich schon ködern wollen, dann erwarte ich, dass Sie sich etwas Besseres einfallen lassen.«
    »Ich habe Bilder gesehen, auf denen Sie genau denselben Hut tragen.«
    Joe Berk lächelte. Er schien wieder die Oberhand zu haben. »Ein Mal. Ich habe ein einziges Mal so ein Ding getragen. Bei Sardi’s. Als Jude kam es mir vor wie eine Ewigkeit, vier Stunden lang so einen Fes auf dem keppel zu tragen. Das ist schon vierzig, fünfzig Jahre her. Damals habe ich einem Krankenhaus für behinderte Kinder eine Million Dollar gespendet, um mich in die Theaterszene einzukaufen. Als Gegenleistung wurde ich für einen Abend Ehrenmitglied des Alten Arabischen Ordens der Edlen vom mystischen Schrein. Das hat es mit diesem Fes auf sich, Mr Chapman.«
    »Shriners?«
    »Natürlich. In unserem Geschäft wimmelte es von Shriners. Die Theater waren ihr Tummelplatz. Erinnern Sie Jungschnäbel sich noch an Yul Brunner? Vielleicht kein echter König, aber was für ein Prinz! An dem Abend hat er mir erzählt, dass ich ihn an Jackie Gleason und seine Kumpel in der Raccoon Lodge erinnere. Ich sah lächerlich aus. Ich konnte es nicht abwarten, das Ding wieder abzusetzen.« Berk schloss die Augen, und seine Stimme wurde schwächer. »Sie sind auf der Suche nach einem Fes? Sie wollen wissen, wer ihn Lucy aufgesetzt hat? Dann fragen Sie Hubert Alden. Er hat eine Schwäche für diese roten Quastenmützen.«

34
    Mike begleitete mich zur Polizeidienststelle der Bezirksstaatsanwaltschaft, einer Gruppe handverlesener NYPD-Detectives, die Battaglia und seinen sechshundert Anwälten bei wichtigen Ermittlungen zur Hand gingen. Der Captain war noch nicht da, aber man

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