Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
wandte sich ab, als Hubert Aldens Stimme im Flur zu hören war. »Ist hier das Büro von Alexandra Cooper?«
    Mike nahm die Blumen und verließ damit das Zimmer. »Ich stelle die hier vorerst in Lauras Zimmer. Es sieht nicht gerade nach dem Büro einer Staatsanwältin aus, wenn die halben Gärten von Versailles auf deinem Schreibtisch stehen.«
    Er kam von Hubert Alden gefolgt wieder ins Büro. Alden nahm die Hände aus den Hosentaschen seines marineblauen Nadelstreifenanzugs und rieb sie aneinander, während er seinen Blick durch mein kleines, schmuddeliges Büro schweifen ließ, das dringend eines Anstrichs bedurfte und mit Beweisstücken dekoriert war, die mich an meine Ermittlungen der letzten zehn Jahre erinnerten.
    »Sie sind Abteilungsleiterin, Ms Cooper?«, fragte Alden mit einem Seitenblick auf die abblätternde Decke, als hätte er Angst, die Farbe könne auf seinen Anzug bröckeln. »Kaum auszudenken, wie erst die Untergebenen untergebracht sind.«
    »Das ist einer der Vorteile, wenn man im öffentlichen Dienst tätig ist, Mr Alden. Man verschwendet keine Zeit damit, sich über die Inneneinrichtung Gedanken zu machen. Die Stadt entscheidet, welchen Grauton sie alle zwanzig Jahre verwenden will, und mir soll’s recht sein. Vielen Dank, dass Sie hierher gekommen sind. Wir würden uns gerne noch über ein paar Dinge mit Ihnen unterhalten.«
    »Ist mittlerweile geklärt, ob ich Ms Galinowas Leiche mitnehmen darf? Ich fliege Ende der Woche nach Europa, und es würde mich sehr erleichtern, wenn ich sie mitnehmen und ihren Leichnam würdevoll bestatten könnte.«
    Ich machte mir eine Notiz, diesbezüglich in der Gerichtsmedizin anzurufen. »Ich kümmere mich darum.«
    »Das heißt, falls Sie die Stadt verlassen dürfen.« Mike setzte sich neben Alden.
    »Wie dramatisch, Detective. Wissen Sie etwas, das meine Pläne vereiteln könnte?«
    »Ich denke da an unser Gespräch im Theater, an dem Tag, an dem Lucy DeVore ihren tragischen Unfall hatte - wollen wir es nach wie vor so nennen. Wenn mich nicht alles täuscht, haben Sie uns damals erzählt, dass Sie an dem Freitagabend, als Ms Galinowa umgebracht wurde, gar nicht in der Stadt waren. Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ganz genau. Ich habe das Wochenende in meinem Haus in Vail verbracht.«
    »Vielleicht können tote Tänzerinnen nicht reden, Mr Alden, aber Handys können uns einiges verraten. Auf Taljas Handy war eine Nachricht. Es war Ihre Stimme, mit dem Angebot, sie nach der Vorstellung zum Abendessen abzuholen.« Ich wusste, dass Mike bluffte, weil man Galinowas Handy nie gefunden hatte. Wir verließen uns nur auf Joe Berks Behauptung, Hubert Aldens Essenseinladung abgehört zu haben.
    Alden hob den Kopf und sah durch das Fenster zum gegenüberliegenden Gebäudesims, wo ihn ein Wasserspeier mit ausgestreckter Zunge anzulachen schien.
    »Fällt es Ihnen wieder ein, Mr Alden?«
    »Talja hat mich nie zurückgerufen. Ich habe sie am späten Nachmittag vom Büro aus angerufen. Natürlich wäre ich in der Stadt geblieben, wenn sie mich hätte sehen wollen. Mein Firmenflugzeug steht in Teterboro, in New Jersey, gleich auf der anderen Seite der George-Washington-Brücke.«
    »Sie haben nicht zufällig auf dem Weg zum Flughafen einen Zwischenstopp am Opernhaus eingelegt?«
    »Mr Chapman, mein Flug war für neunzehn Uhr angesetzt. Ich habe nirgendwo einen Zwischenstopp eingelegt, weil ich in Vail landen wollte, bevor der dortige Flughafen nachts schließt.«
    »Aber es ist doch Ihr Flieger. Der Pilot startet, wann immer Sie es ihm befehlen, egal ob um zweiundzwanzig Uhr oder um Mitternacht.«
    »Wir waren noch vor Nataljas Auftritt in der Luft, Detective. Der erste Akt begann um zwanzig Uhr, oder?« Aldens Stimme war ungehalten, womöglich wegen der impliziten Anschuldigung oder weil wir eine intimere Nachricht gehört hatten, als er uns gegenüber zugegeben hatte. »Die Flugunterlagen werden meine Abflugs- und Ankunftszeiten bestätigen.«
    »Die Unterlagen verraten mir den Aufenthaltsort Ihres Flugzeugs, Mr Alden; sie sagen mir nicht, wo Sie sich in der Nacht aufgehalten haben.«
    Alden stützte sich mit den Ellbogen auf die Lehnen des Holzstuhls und sah kopfschüttelnd zu Boden. »Deshalb haben Sie mich hierher zitiert? Es wird Ihnen peinlich sein, wenn Sie die Antworten auf Ihre Fragen bekommen.«
    Mike konnte im Handumdrehen eine andere Gangart einschlagen und einen Stimmungswechsel herbeiführen. Er legte das Thema fürs Erste beiseite und entsann sich, dass

Weitere Kostenlose Bücher