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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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maskierten Mannes in Schwarz.
    Dobbis bewegte sich flink in dem dunklen Korridor und nahm die Tür zum Foyer. Ross Kehoe befahl ihm, die Treppe hochzugehen. Ich blickte zu dem Eisengitter, das die Notausgänge versperrte, und konnte keine Fluchtmöglichkeit erkennen.
    »Na los, Alex. Folgen Sie ihm«, knurrte Kehoe. Er ließ mich los, damit ich Dobbis über die Treppe nach oben folgen konnte, bei jedem Schritt spürte ich seinen Revolver an meinem Rücken.
    Als ich oben auf dem Treppenabsatz ankam, wollte ich nach rechts zu der Tür gehen, die zu dem angrenzenden Bürohochhaus führte und durch die ich mit Mike und Mercer hereingekommen waren. Aber Kehoe hatte andere Pläne.
    Er tippte mir mit dem Revolver auf den Arm. »Nach links.«
    Dobbis blieb stehen. Ich blickte zwischen den beiden Männern hin und her, konnte mir aber keinen Reim darauf machen, in welcher Beziehung sie zueinander standen. Dobbis schien ebenso Kehoes Gefangener zu sein wie ich, er folgte ihm aufs Wort und ging in die angewiesene Richtung.
    Ich rechnete damit, dass Mike und Mercer jeden Augenblick hinter der Bühne hervorkommen würden. Unsere Stimmen würden ihnen sicher verraten, dass wir noch im Zuschauerraum waren.
    »Die Detectives werden jeden Augenblick mit Verstärkung hier sein, Chet.«
    »Maul halten!«, fuhr mich Kehoe an und schlug mir mit der Hand auf den Hinterkopf. Ich hustete und drehte mich nach ihm um. Dobbis ging weiter. Kehoe fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, steckte sie dann in einen Mundwinkel und schnalzte. »Weitergehen, habe ich gesagt!«
    Ich wartete nicht, bis der nächste Schlag kam. Schwer zu sagen, ob es gut oder schlecht war, dass Kehoe fast ebenso nervös war wie ich.
    Wir kamen zu einer zweiten, schmaleren Treppe. »Ich habe Zeit, oder was meinst du, Chet?«, fragte Kehoe. »Findest du nicht auch, dass die Dame zu optimistisch ist?«
    Steckten die beiden unter einer Decke?
    Im Glauben, dass meine Worte durch den Saal hallten, sodass mich früher oder später jemand hören würde, redete ich weiter: »Was meint er damit, Chet?«
    Die Stufen wurden schmaler und immer steiler, während wir hinter dem zweiten Balkonrang emporstiegen, einige Hundert Sitze, gestützt von dem längsten Stahlträger der Welt.
    »Du kannst es ihr ruhig sagen.« Auf Kehoes Lachen folgte wieder dieses widerliche Zungenschnalzen, wie eine Art Reflex, der mit steigender Nervosität häufiger wurde.
    Kehoe hatte noch immer den Revolver auf mich gerichtet und fuhr mir ab und zu mit der Mündung über den Rücken, wenn ich stehen blieb, um Dobbis vorzulassen. Ich folgte ihm durch eine Tür auf den Balkon, hoch über der Bühne, dann bogen wir nach links und über mehrere Stufen bis ganz nach hinten, zur letzten Sitzreihe des Theaters.
    Dobbis blieb auf der obersten Stufe stehen und holte tief Luft. »Als man das Theater - den Mekka-Tempel - in den zwanziger Jahren baute, gab es hier nur Gasbeleuchtung. Und weil man auch hinter der Bühne Gaslampen und Fackeln brauchte, um den Schauspielern während der Vorstellung zu leuchten, mussten sich die Architekten etwas für den Brandschutz einfallen lassen.«
    Ich sah hinunter zur Bühne, aber sogar im Dunkeln wurde mir schwindlig, so steil fielen die hoch gelegenen Sitzreihen nach unten ab, ich hielt mich am Messinggeländer fest.
    Dobbis zeigte auf den Stahlvorhang, der mich von Mercer und Mike abgeschnitten hatte. »Aus Feuerschutzgründen musste die Bühne komplett vom Zuschauerraum abgeschirmt werden. Das Feuer sollte auf die Bühne begrenzt bleiben, damit die Zuschauer Zeit hätten zu fliehen.« Ich hielt wieder nach Rettung Ausschau.
    Dobbis redete weiter.
    »Der Vorhang war ursprünglich aus Asbest. Später ersetzte man ihn durch einen Stahlvorhang. Die Feuerwand ist undurchdringlich.«
    Kehoe stupste mich an. Ich klammerte mich ans Geländer, um nicht hinzufallen, während wir an den roten Samtvorhängen hinter der letzten Sitzreihe entlanggingen. Von hier aus war es nicht weit bis zu der weiß schimmernden, schön vergoldeten und mit arabischen Motiven reichhaltig geschmückten Decke. Sie strahlte förmlich in der Dunkelheit, genauso wie das filigrane, durchbrochen gearbeitete Sternenband, das parallel zu den Kristallleuchtern an der Decke verlief.
    Ich musste mich seitwärts drehen, um mich durch den schmalen Gang zu zwängen, der hinter der letzten Sitzreihe verlief und durch eine schwere Vorhangwand begrenzt wurde. »Was hat das mit -«
    Dobbis hielt sich an den Sitzlehnen fest und

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