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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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herumhüpfen, kostet nicht viel. Primaballerinen sind teuer«, sagte Vicci. »Fünfhunderttausend Dollar.«
    »Heiliger Strohsack! Welche Privilegien hat er sich denn damit erkauft?«, fragte Mike.
    »Prestige - zumindest in der Ballettszene.«
    »Ich meine, bei der Galinowa. Wie weit ist er damit bei ihr gekommen?«
    »Sie meinen, ob er eine Romanze mit ihr hatte?«
    »Pfeif auf die Romanze. Für eine halbe Million hat er ihr doch bestimmt unter den Tutu gefasst.«
    Vicci tupfte sich die Stirn und schüttelte Ross Kehoes Hand ab. »Hören Sie, ich habe mich um ihre geschäftlichen, nicht um ihre privaten Angelegenheiten gekümmert.«
    »Wenn Sie so ein toller Agent sind, warum haben Sie dann nicht dafür gesorgt, dass die Rolle der Evelyn Nesbit in Platinblond mit ihr besetzt wird?«
    Vicci sah Hilfe suchend zu Kehoe.
    »Mr Kehoe, wie gut haben Sie Ms Galinowa gekannt? Warum glaubt Mr Vicci, bei Ihnen die Antwort auf meine Frage zu finden?«, fragte Mike.
    Kehoe zuckte mit den Schultern. »Ich habe die Dame nie kennen gelernt.« Seine Stimme klang rau, als müsse er sich räuspern.
    »Sie sind wieder an der Reihe, Mr Vicci.«
    »Hören Sie, Detective. Das war kein Part für Talja. Vielleicht konnte Mary Martin bis zu ihrem hundertfünfzigsten Lebensjahr Peter Pan spielen, aber für diese Rolle ist ein junges Talent gefragt. Damit könnte jemand wie Lucy über Nacht berühmt werden.«
    »Hilf mir, Coop«, sagte Mike. »Nennt man das nicht einen Interessenkonflikt?«
    Vicci blickte zwischen uns hin und her, als würde er einem Tennismatch zusehen.
    »Möglich. Kommt drauf an, wie Mr Vicci mit seinen beiden Klientinnen verfährt.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Lucy nicht -«
    »Wer besitzt die Rechte an der Show?«, fragte ich. »Wenn Mona und ihr Onkel zwei eigenständige Produktionsfirmen haben, wem gehört dann das Stück?«
    Vicci wollte antworten, aber Ross Kehoe unterbrach ihn. »Das wird noch verhandelt, Ms Cooper. Bis jetzt hat noch niemand die Rechte. Haben Sie Monas Cousin schon kennen gelernt?«
    »Briggs? Nein.«
    »Sie würden dieses Projekt gerne zusammen machen. Und dabei unter Umständen einige Familienstreitereien beilegen. Wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden«, sagte Kehoe und lenkte Rinaldo Vicci wieder in Richtung Tür. »Nach dem heutigen Gespräch wissen wir vielleicht mehr.«
    Wir verließen das Gebäude und drängten uns durch die Menschenmassen zum Auto zurück.
    Während Mike auf dem Broadway in nördlicher Richtung zum Lincoln Center fuhr, rief ich Laura an. »Wie sieht’s im Büro aus? Sucht jemand nach mir?«
    »Bisher ist es relativ ruhig.«
    »Ich bin mit Mike auf dem Weg zur Met, um zu sehen, wie weit sie dort mit den Zeugenvernehmungen vorangekommen sind. Piepen Sie mich an, wenn Sie mich brauchen.«
    Die Polizei hatte die eleganten Sitzungssäle über dem Atrium des Hauptfoyers in Beschlag genommen. Es war seltsam, durch die Glasfront, die normalerweise durch einen Vorhang von der Haupttreppe abgetrennt war, statt Abendtäschchen und Champagnergläser nun Schulterhalfter und Pappbecher zu sehen. Man hatte die langen Konferenztische zusammengestellt und unzählige Kartons darauf deponiert, in denen die Personallisten und die immer zahlreicher werdenden Vernehmungsprotokolle aufbewahrt wurden. An den Tischen lehnten vergrößerte Grundrisspläne des riesigen Gebäudes.
    An der gegenüberliegenden Wand saßen sechs Detectives an provisorischen Schreibtischen und vernahmen Männer, die wahrscheinlich zum festen Mitarbeiterstamm der Met gehörten. Durch die geöffneten Türen des Bühnensaals, in dem gerade eine Probe stattfand, drangen die beruhigenden Klänge einer Musik von Prokofjew und untermalten das nüchterne Geschehen.
    Lieutenant Peterson begrüßte uns und forderte uns auf, ein freies Plätzchen zu suchen. »Aber machen Sie es sich nicht zu bequem. Wir müssen spätestens um achtzehn Uhr das Feld geräumt haben. Der Raum muss blitzblank hinterlassen werden, keine vollen Aschenbecher, keine Coladosen, keine Schokoriegel. Einlass ist ab achtzehn Uhr, die Vorstellung beginnt um zwanzig Uhr. Bis dahin müssen die Cops und andere niedere Lebensformen von der Bildfläche verschwunden sein.«
    »Überrascht Sie das, Loo? Die Show muss weitergehen. Wahrscheinlich lassen sich die Leute von all dem Gold, Kristall und Marmor blenden. Darüber vergessen sie, dass jemand praktisch vor ihrer Nase ermordet wurde.«
    »Haben Sie noch Ihre Kontakte zum Botanischen Garten, Alex?«,

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