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Totenmahl - Totenmahl - Death Dance

Titel: Totenmahl - Totenmahl - Death Dance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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fragte Peterson.
    Als ich das letzte Mal mit Mike zusammengearbeitet hatte, ermittelten wir in einer der schönsten Gegenden von New York City, auf einem riesigen Parkgelände in der Bronx, mit einer Urwaldzone, weitläufigen Gärten und einem Fluss mit einem nicht ungefährlichen Wasserfall. Der Botanische Garten war berühmt für sein spektakuläres Gewächshaus mit seltenen Pflanzen aus aller Welt, seine Orchideen- und Blumenausstellungen sowie für seine Wissenschaftler, die sich dem Studium und Erhalt des Pflanzenreichs verschrieben hatten.
    »Man hat uns bestimmt nicht vergessen.«
    »Der Leiter des Polizeilabors rief mich vor einer Stunde an. Sie sind mit ihrem Latein am Ende. Erinnern Sie sich noch an den Minzegeruch an den Bändern von Galinowas Spitzenschuhen? Er stammt nicht von einer Zahnseide, wie Sie vermuteten, Alex. Die Spurensicherung fand im Korridor ein paar zerdrückte Blätter, die denselben Geruch aufweisen. Vielleicht kann jemand im Botanischen Garten die Blätter bestimmen und uns sagen, von welcher Pflanze sie stammen.«
    »Die dortige Forschungsabteilung ist erstklassig. Das Labor soll eine Probe in die Bronx schicken. Ich werde einen Botaniker auftreiben.«
    »Wie läuft’s mit den Vernehmungen?«, fragte Mike.
    Peterson nahm ein Klemmbrett zur Hand. »Bis jetzt haben wir sechsundachtzig Männer befragt. Vierzehn von ihnen sind vorbestraft - allesamt Bagatelldelikte, Trunkenheit am Steuer, Kleindiebstähle, Belästigung, Drogenbesitz. Keine heiße Spur.«
    »Haben Sie den Masseur schon gefunden, der dem Schwan die Federn glätten wollte, bevor Joe Berk in der Garderobe aufkreuzte? Ich könnte mir vorstellen, dass er einen kräftigen Oberkörper hat«, sagte Mike.
    »Er hat ein Alibi.« Peterson blätterte in seinen Notizen. »Nachdem er Galinowas Garderobe verlassen hatte, warteten noch andere Tänzer auf ihn. Eine Zuckerfee und zwei blaue Vögel schwören, dass er den Rest des Abends mit ihnen zugange war.«
    »Hat er gesagt, worüber Berk und Galinowa gestritten haben?«, fragte ich.
    »Er sagt, sie hätte ihn angefaucht, weil er sich verspätet hatte - und dass sie ihn dann auf Russisch beschimpfte. Der Masseur hat kein Wort verstanden - es waren nur die Lautstärke und der Tonfall. Berk warf ihn raus, also klappte er seinen Tisch zusammen und machte sich aus dem Staub, während sich das temperamentvolle Duo weiter anschrie.«
    Ich war beeindruckt von den Fortschritten, die Petersons Männer machten. »Hatte jemand Gelegenheit, mit der Ballettmeisterin zu sprechen? Sandra - ich glaube, ihr Name ist Sandra Braun. Sie kam dazu, als wir mit Chet Dobbis sprachen. Sie war Freitagabend krank. Deshalb haben beide kein Alibi.«
    Peterson blätterte in seinen Notizen zurück. »Schlecht für ihn, gut für sie. Die Nachtapotheke, die sich gleich bei ihr um die Ecke befindet, hat bestätigt, ihr um 20:37 Uhr Antibiotika geliefert zu haben. Wir haben eine Kopie des Lieferscheins mit ihrer Unterschrift.«
    »Sie waren wirklich fleißig, Loo.«
    »Und dabei habe ich Ihnen noch nicht einmal von den Leuten erzählt, die aus freien Stücken kommen und Anzeige erstatten, Alex.«
    »Weswegen?«
    »Da ist zum Beispiel eine Tänzerin vom New York City Ballet.« Die legendäre, von George Balanchine und Lincoln Kirstein gegründete Tanztruppe war nebenan im State Theatre untergebracht. »Sie hat heute Morgen Anzeige gegen einen Bühnenarbeiter erstattet, der sie im vergangenen Jahr nachts auf dem Nachhauseweg belästigte. Sie hatte es nie gemeldet.«
    »Kennt sie ihn?«
    »Ja. Er wurde vor sechs Monaten gefeuert. Er war kokainsüchtig und erschien nur unregelmäßig am Arbeitsplatz. Wir werden ihn finden.«
    »Hätte sie ihn sofort angezeigt«, sagte Mike, »wären wir jetzt einen Schritt weiter. Nehmen Sie auch Fingerabdrücke?«
    »Von jedem Einzelnen. Finger, Handflächen, Fotos, Mundabstriche.«
    »Hat sich schon jemand gesträubt?«
    »Die meisten sind anständige Jungs und sehr kooperativ. Es gibt nur wenige, die sich weigern, alles mitzumachen. Einer hat eine Vaterschaftsklage anhängig und will keine DNA-Probe hinterlegen. Und dann gibt es noch einige Angestellte, die wegen eines Schichtwechsels oder aus ähnlichen Gründen seit Freitagabend noch nicht wieder hier gewesen sind. Folglich wissen wir nicht, wer uns absichtlich aus dem Weg geht oder vielleicht noch gar nichts mitbekommen hat.«
    »Das könnte also Tage -«
    »Von Tagen gar nicht zu reden. Bis wir hier fertig sind, können Sie in Rente

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