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Totenmesse

Titel: Totenmesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Sicherheitsbeauftragten.«
    Â»Es wäre ziemlich spaßig gewesen, Geir über Nacht in Gewahrsam zu nehmen«, sagte Lena Lindberg.
    Â»Haavard Naess und Geir Holt haben versprochen, uns mit allen denkbaren Namen zu versorgen«, sagte Svenhagen. »Interne Hacker und externe Sicherheitsberater. Irgendwo dort ist unser Mann. Fragt sich nur, wie viel Haavard und Geir wissen. Sie sind ziemlich gerissen.«
    Â»Wie viel Organisation wohl dahintersteckt«, sagte Arto Söderstedt nachdenklich. »Ist es nicht eher das ganz spezielle Gehirn einer Person, in das wir hier blicken? Der Ausgangspunkt muss dieses Rohr sein. Wer kann in einer Stasi-Wohnung ein Rohr in einer Wand verstecken? Natürlich ein Stasi-Agent, einer, der sich frei in der Wohnung bewegt hat. Fragt sich nur, warum er ein Rohr in die Wand gebohrt hat. Es ist ein sicherer Aufbewahrungsort für etwas sehr, sehr Wichtiges. Zwanzig Jahre später braucht er dieses sehr, sehr Wichtige. Aber er kommt nicht mehr in die Wohnung hinein, ein so unerwartetes Ereignis wie der Fall der Berliner Mauer ist dazwischengekommen, die Wohnung ist gesichert durch hochmoderne Alarmvorrichtungen und durch bewaffnete Wachen. Er ist kein Stasi-Agent mehr, vielleicht hat er, wie Sven Fischer, die schwedische Staatsbürgerschaft angenommen, vielleicht ist auch er im Sicherheitsbereichtätig, unter anderem als Berater für eine norwegische Internetbank. Beide Punkte sind ja höchst geheim. Der eine scheint ganz intern zu sein – es kann wohl nur er selbst sein, der von dem in der Wand verborgenen Rohr weiß –, und der zweite, die Firewall, ist durch rigorose Sicherheitsmaßnahmen Marke Geir geschützt. Als er diese beiden Punkte miteinander verknüpft, wird der Plan geboren. Es ist der Plan eines Einzelnen.«
    Kerstin Holm betrachtete ihren allerweißesten Untertan und sagte entschieden: »Nichts von dem, was du sagst, spricht gegen eine Organisation.«
    Söderstedt wiegte den Kopf: »Wirklich nicht?«
    Â»Nehmen wir an, du hast recht«, sagte Kerstin Holm. »Er hat also die Bankräuber angeheuert. Er selbst sitzt in der Wohnung nicht weit darüber, in Betonstaub gehüllt, und wartet, dass es 13.45 Uhr wird, denn genau dann führen die Kumpel zwei Etagen tiefer ihre Manipulation an der Verkabelung durch. Vielleicht haben sie auch einen späteren Zeitpunkt als Grenze dafür ausgemacht, wie lange sie bleiben müssen, damit er oben fertig wird. Aber dann haben sie ihre Arbeit getan. Sie werden einfach zurückgelassen. Was fällt dir dazu ein, Arto?«
    Â»Auch das sehe ich als Argument für einen einzelnen mastermind «, sagte Söderstedt. »Eine größere Organisation hätte versucht, sie zu befreien, schon um keine Spuren zu hinterlassen. Es ist auch nicht unvorstellbar, dass sie sich einfach opfern und für ein paar Millionen einige Jahre in einem schwedischen Gefängnis in Kauf nehmen. Sie sind Kanonenfutter. Deshalb reden sie davon, dass die Polizei ihnen einen Plan machen soll – das ist ihre beste Chance. Die Geldscheine sammeln sie für den Fall, dass wir uns darauf einlassen. Das ist nur ein Bonus. Der wirkliche Raub geschieht virtuell.«
    Â»Ein übrig gebliebener KGB-Agent und ein Muskelpaket?«, sagte Kerstin Holm.
    Â»Vielleicht ein arbeitsloser ehemaliger KGB-Agent, ein alter Kumpel aus der Zeit in Stockholm während des Kalten Krieges. Und das Muskelpaket kann ja ein Kriegsveteran sein, mit seinen in Schweden nicht erhältlichen Sobranie -Zigaretten, direkt aus Russland importiert.«
    Â»Aber bisher sind das alles nur Spekulationen, nicht wahr?« Söderstedt setzte eine übertrieben gekränkte Miene auf und fuhr fort: »Ich bin davon überzeugt, dass mein Kulturattaché bald mit einem konkreten Ergebnis der DNA-Analyse aufwartet. Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Maschinenpistolen der Räuber leere Magazine hatten. Nach den einleitenden Schocksalven in die Decke leerten sie die Magazine. Um sicher zu sein, dass sie niemanden verletzten und so kurze Zeit wie möglich in den Knast kämen. Es ist sogar möglich, dass sie geplant hatten aufzugeben, sobald sie die deadline erreichten. Stattdessen folgte die Erstürmung.«
    Â»Was passiert dann?«, sagte Kerstin Holm. »Niklas und Paul, habt ihr irgendeine Erkenntnis gewonnen, wer der falsche Polizist war? Wie kam er an eine Uniform und an die

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