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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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stark. Ich schmeckte Galle, spürte Zuckungen unter meiner Zunge.
    Die nächste Dose schepperte auf den Boden. Ich sah Pomerleaus Füße um die Ecke verschwinden.
    Diesmal knallte die Hintertür nicht.
    Ich lauschte den Schritten. Gang. Hinterzimmer.
    »Tawny, wir müssen etwas tun!«, zischte ich.
    Es war sinnlos. Ich musste mir selbst helfen.
    Ich drückte den Rücken durch und krümmte ihn, versuchte mit jeder Faser meines Körpers, die Füße von den Handgelenken loszubekommen. Die Knoten hielten. Am liebsten hätte ich geweint vor Schmerz und Enttäuschung.
    Wieder hallten Pomerleaus Schritte durch den Gang und verschwanden dann in einem Nebenzimmer. Sekunden später näherten sie sich wieder dem Wohnzimmer.
    Ich sank wieder zu Boden.
    Zu spät.
    Die Schritte hielten inne, eilten dann auf den Sessel zu. Ich hörte ein Miauen, das kaum etwas Menschliches hatte, dann kamen die Schritte auf mich zu.
    »Meine beiden Schlafmäuschen sind also wach.«
    Es brachte jetzt nichts mehr, passiv zu bleiben. Ich nahm all meine adrenalininduzierte Kraft zusammen, drehte mich auf die Knie und hob den Kopf.
    Pomerleau war ein ebenholzfarbener Scherenschnitt in dem dämmerigen Zimmer. Ein Scherenschnitt mit einer Kaffeedose in der Hand. Das Zimmer stank nach Benzin.
    Angst schoss von Nervenendung zu Nervenendung.
    Verständnis zeigen? Schmeicheln? Beschuldigen? Flehen?
    »Wo ist meine Freundin?« Hatte Anne irgendwie fliehen können?
    Ein grässliches höhnisches Grinsen. »Sie hat nicht durchgehalten. Sie ist durch den Spiegel gefallen.«
    Voller Verzweiflung gellte ich: »Catts hat diese Mädchen nicht ermordet. Du hast es getan.«
    Als Pomerleau zu mir kam, erhellte ein einzelner grauer Lichtstrahl ihr Gesicht. »Ermorden?« Düstere Stimme. »Das macht doch keinen Spaß.«
    »Du hast sie gequält und verhungern lassen.«
    »Sie sind durch meinen Spiegel gefallen.«
    »Angie Robinson.«
    Ich spürte eher, als dass ich sah, wie Pomerleau sich anspannte.
    »Sag mir, warum«, drängte ich.
    »Wahrheit oder Wagnis?« Herausfordernd.
    »Was hast du mit meiner Freundin gemacht?«
    »Wahrheit oder Wagnis?«
    Mein Gott. Dieser Frau machte das Spaß.
    »Du hast Tawny misshandelt.«
    »Noch eine Alice in meinem Wunderland.« Reptilisches Grinsen.
    »Du hast Kinder umgebracht.«
    »Einige haben durchgehalten. Einige nicht.«
    »Sag mir ihre Namen.«
    »Warum?«
    »Ihre Familien haben das Recht, Bescheid zu wissen.«
    »Ihre Familien können in der Hölle verfaulen, und du wirst ihnen gar nichts sagen. Du blöde Kuh. Du wirst keinem Menschen mehr irgendwas sagen.«
    »Deine Eltern haben dich gesucht.« Flehender Tonfall.
    »Nicht intensiv genug.« Verbittert.
    »Du fehlst ihnen.« Das war eine Lüge. »Sie wollen dich wiederhaben.«
    »Es gibt kein Zurück.«
    »Es gibt Menschen, die dir helfen können.«
    »Der Spiegel zerbricht.«
    Ein Bild blitzte auf. Meine Wohnung. Zertrümmerte Scheiben und Spiegel.
    »All die Pferde des Königs und all die Männer des Königs können das Ding nicht mehr kitten.« Singsang.
    »Was ist mit Angie Robinson passiert?«
    »Nur ein verlorenes Mädchen.«
    »Verloren? Oder vernichtet?«
    »Wen interessiert’s?«
    Halt sie am Reden!
    »Wann starb Angie?«
    »Vor meiner Zeit.«
    »Ich weiß, was passiert ist, Anique. Ich verstehe. Catts hat dir wehgetan und dich dann gezwungen, anderen wehzutun.«
    »Wer ist Catts?«
    »Menard. Catts hat Menard getötet und seinen Namen angenommen.«
    »Menard. Catts.« Sie blies Luft durch die Lippen. »Die Stunde der Amateure.«
    »Er war böse. Er hat dich gequält. Er hat Angie Robinson gequält. Du musstest mitmachen, weil er es so wollte.«
    »Ich habe nicht nur mitgemacht.« Sie deutete mit dem Zeigefinger auf ihre Brust. »Ich habe geherrscht. Ich war Königin.«
    »Q«. Queen of Hearts. Die Herzkönigin.
    »Du hast getan, was nötig war, um zu überleben.«
    »Du kapierst das nicht. Ich war die Königin, nicht das Kaninchen.«
    Spiel mit.
    »Ich weiß. Du bist die Starke, Anique. Du hast Catts erschossen.«
    »Er wurde schwach.«
    »Du hast Louise Parent erstickt.«
    »Ein Gnadentod.«
    Ihre schnodderige Gleichgültigkeit schürte in mir einen hilflosen, wilden Zorn. Plötzlich hatte ich mich nicht mehr in der Gewalt. Ohne nachzudenken, ließ ich all meine Bemühungen um ein Gespräch sein und krümmte und wand mich. Schweiß trat mir aufs Gesicht und lief das Rückgrat hinab.
    »Du gefühllose Hexe.«
    Pomerleau lachte und wippte auf den Fußballen wie ein

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