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Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Totenmontag: 7. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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aufgeregtes Kind, bis ich schwer atmend und erschöpft wieder zu Boden sank.
    »Die Polizei wird dich finden«, keuchte ich. »Du kommst nicht davon.«
    Pomerleau hakte einen Finger in das Nietenband um ihren Hals. Ein gehässiges Grinsen kroch über ihr totenbleiches Gesicht.
    »Drei Leichen wurden aus der Asche geborgen«, säuselte sie.
    »Aber, dem Herrn sei Dank, ein Opfer konnte den Flammen entkommen.«
    Pomerleau kippte die Dose und goss Benzin auf meine Kleidung.
    Mein Magen hob sich. Das Herz schlug mir bis zur Kehle.
    Ruhig. Ruhig bleiben.
    Pomerleau warf die Dose weg und verließ das Wohnzimmer. Ich hörte sie den Gang durchqueren, dann in der Küche herumgehen, im hinteren Schlafzimmer, im Zimmer neben uns. In jedem blieb sie nur kurz. Meine Gedanken wanderten zu Annie. Es tut mir ja so Leid, Annie. Ich war dumm, und das tut mir Leid. Ich hätte dich nie mit hineinziehen dürfen.
    Ein beißender Gestank erfüllte die Luft.
    O Gott!
    »Lauf, Tawny!«, schrie ich. »Raus hier!«
    Ich krümmte und wand mich, die Brust brannte, Schmerz schoss mir ins Hirn.
    Minuten später kam Pomerleau zurück, im Gesicht ein Ausdruck von, was? Stolz? Freude?
    »Die Nachbarn werden 911 anrufen«, kreischte ich. »Du kommst nicht weit.«
    »Bis dahin seid ihr schon tot vom Rauch.«
    Pomerleau riss ein Streichholz an und sah zu, wie die kleine Flamme flackerte und wuchs.
    »Bis dann im Zuckerwatteland.«
    Sie drehte das Handgelenk.
    Ich hörte einen lauten Knall, spürte hinter mir Hitze, sah dann den Raum in flackerndem, orangefarbenem Licht tanzen.

37
    Die grell auflodernden Flammen fielen schnell in sich zusammen, aber jetzt füllte schwarzer Rauch das Zimmer.
    Ich kam einfach nicht auf die Füße. Die Handgelenke waren an die Knöchel gefesselt, so dass mein Körper nach hinten durchgedrückt wurde. Ich drehte mich wieder auf die Knie.
    Meine Augen brannten. Die Kehle wurde wund. Obwohl die Hitze immer stärker wurde, zitterte ich. Dieses Feuer würde nicht von selbst ausgehen. Ich musste raus hier, oder ich würde sterben.
    Ich versuchte nachzudenken, aber mein Geist schweifte ab und brachte schreckliche Bilder von anderen Orten, anderen Tagen hervor.
    Kalkweiße Knochen in einem Holzofen. Ein verkohltes Skelett in einem ausgebrannten Keller. Zwei geschwärzte Leichen in einer verbrannten Cessna.
    »Lass den Mist, Brennan!«, schrie ich laut. »Denk nach!«
    Ich atmete ein paarmal flach, hustete und wiederholte die Litanei.
    »Denk nach!«, schrie ich noch einmal.
    Mein Magen hob sich. Ich schluckte und redete noch einmal laut, aber diesmal zu Tawny.
    »Tawny! Kannst du mich verstehen?«
    Hinter mir knisterte und knallte Feuer. In Tawnys Richtung nur immer dicker werdender Rauch.
    »Tawny!«, schrie ich wieder.
    Ich ließ mich verzweifelt auf die Seite fallen und rutschte über den Teppich, indem ich Knie und Hüfte streckte und beugte. Jede Bewegung stauchte meine Schulter und schürfte mir das Gesicht ab.
    Ich war bei meinem dritten Stoß, als ein markerschütterndes Kreischen aus dem Lehnsessel aufstieg.
    Ich erstarrte, Gänsehaut im Nacken und auf den Armen.
    »Tawny!«
    Das Schreien ging weiter, ein einziger schriller Ton der Panik.
    Mein Gott! Brannte sie?
    »Tawny, kannst du gehen?«, rief ich.
    Das Jaulen erstarb, ging in Husten über.
    »Ganz ruhig, Soldat«, sagte ich, mehr zu mir als zu Tawny. »Ich komme.«
    Noch drei Ruckelbewegungen, und mein Körper stieß gegen den Sessel. Benzin und Staub legten sich klebrig auf meine Haut.
    »Bedeck den Mund«, keuchte ich so laut, wie ich konnte.
    »Wenn du kannst, lass dich zu Boden sinken.«
    Das Husten wurde immer verzweifelter.
    Ich stemmte die Schulter gegen den Sessel, drehte mich wieder auf die Knie und stieß immer und immer wieder gegen den Sessel.
    »Tawny! Runter!«, schrie ich. »Sofort!«
    Hinter uns zischte etwas. Eine Wand brach in Flammen aus, die zur Decke hochrasten und das Zimmer in flirrendes gelbes Licht tauchten.
    Ich spürte eine Bewegung, dann sank Tawny auf die Knie, zog Arme und Beine an und fiel als Knäuel neben mich.
    Übelkeit, Schmerz und Angst forderten ihren Tribut. Ich konnte kaum atmen, kaum denken. Aber mein träges Hirn errechnete, was meine Augen nicht sehen konnten.
    Ein Seil hing von einem Hundehalsband um Tawnys Hals. Hände und Füße waren nicht gefesselt!
    Ich drehte mich zu ihr.
    »Tawny«, hustete ich. »Du musst mir helfen. Du kannst uns retten, Tawny. Du kannst uns retten.«
    Der menschliche Knoten zog sich

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