Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Totenpech

Titel: Totenpech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Pleva
Vom Netzwerk:
London.
    Â»Haben Sie meine E -Mail
nicht erhalten?«
    Â»Ich habe noch nicht nachgesehen.«
    Â»Die britischen Zeitungen sind heute voll davon. Vielleicht sehen
Sie sich erst einmal die E -Mail
an, dann telefonieren wir wieder.«
    Sam ging an einen Computer, öffnete seinen Account und die E -Mail von Lock
& Son, die einen Link zum Telegraph enthielt.
    BRÄUTIGAM VON VIAGRA GETÖTET?
    Und dann las er die darunter stehende Meldung.
    Â 
    Kurz vor der angekündigten
Hochzeit zwischen dem erfolgreichen Anwalt Lord Richmond und Aethel Grosvenor
bekam der zukünftige Bräutigam während eines Familiendinners einen Herzstillstand.
Beide Familien sind von dem Vorfall zutiefst erschüttert. Erste Vermutungen
lassen darauf schließen, dass Lord Richmond, der unter einer koronaren
Herzerkrankung litt, eine Überdosis Viagra eingenommen hatte. Über die genaue
Todesursache wird erst eine Autopsie Aufschluss geben.
    Sam drückte auf Rückruf und war sofort mit dem Detektiv
verbunden.
    Â»Sie haben den Artikel gelesen?«
    Â»Ja, aber ich verstehe nicht so ganz die Zusammenhänge.«
    Â»Wir haben in London einen ziemlich guten Ruf, zu uns kommen Leute von
Rang und Namen, wahrscheinlich auch ein Grund, warum Sie uns mit Ihrer Sache
beauftragt haben, nicht wahr?«
    Â»Ja, richtig.«
    Â»Ein anderer Klient hat sich ebenfalls für die junge Dame aus dem
Hause Grosvenor interessiert. Ich kann Ihnen das sagen, weil er nicht mehr
lebt, sonst würde ich natürlich kein Wort darüber verlieren. Diskretion ist uns
sehr wichtig.«
    Sam hatte sich aufrecht hingesetzt und wartete gespannt auf das Ende
der Geschichte.
    Â»Der Siegelring, nach dem Sie gefragt haben, stammt von einem gewissen
John Richard Winston, Baron von Sealand, aus dem Jahr 1840. Um es kurz zu
machen, der Ring wurde später an Lord Francis Grosvenor weitergereicht, der
allerdings vor ein paar Jahren verstarb. Bleiben seine Söhne und seine Enkelin,
Aethel Grosvenor.« Es entstand eine kleine Pause, bis der Detektiv weitersprach.
»Wir haben die junge Dame eine Weile begleiten dürfen und dabei festgestellt,
dass sie einem sehr waghalsigen Hobby nachgeht. Sie steigt in Häuser ein und
stiehlt.«
    Â»Wo genau haben Sie sie dabei beobachtet?«
    Â»Lassen Sie mich nachsehen … Das war in Essen, Deutschland. Sie hat
dort eine Büste gestohlen, die sie dann erst nach England und anschließend nach
Mallorca gebracht hat. Dort hat ein Mann das Stück entgegengenommen.«
    Â»Wissen Sie, wie der Mann heißt?«
    Â»Nein. Das tut mir leid.«
    Im Grunde genommen war es auch egal, wer die Büste bekommen hatte.
Das Wichtigste war, dass sie wieder einen Schritt weiter waren, und Sam fühlte
das vertraute Kribbeln, ein Zeichen dafür, dass sie kurz vor der Aufklärung
standen.

61. KAPITEL
    Côte d’Azur   Das Majestic in Cannes war ein Fünf-Sterne-Hotel und das Erste, das
Lina von innen sah.
    In der Praxis hatte sie erzählt, dass sie an einer schweren
Blasenentzündung litt und im Bett lag. Da es nicht das erste Mal war, dass Lina
deshalb ausfiel, schien ihr diese Ausrede am glaubwürdigsten. Und für ihre
Mutter war sie bei Sam in München. Daniel stand neben ihr und füllte die
Formulare zum Einchecken aus. Lina konnte ihr Glück kaum fassen, draußen schien
die Sonne, und sie roch das Meer.
    Â»Du siehst glücklich aus.«
    Â»Bin ich auch«, bestätigte sie gelöst. Aller Zweifel war verflogen.
    Daniel brachte Lina auf ihre gemeinsame Suite und ließ sie dann
allein, damit sie sich frischmachen konnte.
    Lina ging durch das Zimmer, öffnete die Türen zu einer großzügigen
Terrasse und sah auf das azurblaue Meer. Die warmen Sonnenstrahlen umspielten
ihre Haut. Lina genoss diesen einmaligen Augenblick.
    Nachdem sie geduscht und sich ein leichtes Kleid übergezogen hatte,
wartete sie auf der Terrasse auf Daniel. Sie fragte sich, wie wohl die erste
Nacht mit ihm sein würde, als er plötzlich vor ihr stand.
    Â»Ich habe heute Abend im Restaurant für uns reserviert. Wenn du
willst, gehen wir noch ein bisschen an den Strand hinunter oder fahren durch
die Gegend. Ich habe uns extra einen Wagen kommen lassen. Was möchtest du
machen?«
    Lina zuckte mit den Schultern. Sie war etwas überfordert mit dem
Angebot. »Eigentlich möchte ich nur den Sand unter meinen Füßen spüren und
vielleicht einmal ins Meer

Weitere Kostenlose Bücher